Samstag, 27. April 2024

Freie Wähler RLP gegen Gendern – Dreyer findet Doppelpunkt „super“

6. Januar 2022 | Kategorie: Politik Rheinland-Pfalz, Rheinland-Pfalz

Generalsekretär Christian Zöpchen.
Foto über FWG RLP

RLP – Nach der Äußerung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) vom 4. Januar 2021 zur Debatte um die geschlechtsneutrale Sprache betonen die Freien Wähler Rheinland-Pfalz erneut, dass sie sich gegen eine solche politisch gelenkte Entwicklung aussprechen.

Dreyer hatte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärt: „Ich finde den Doppelpunkt super. Das spricht sich viel besser.“ Es sei von großer Bedeutung, dass sich alle Menschen im Sprachgebrauch angesprochen fühlten, so Dreyer.

Den Freien Wählern gefällt das nicht. „Sprachentwicklung gestaltet sich auf natürlichem Wege. Das grammatikalische Geschlecht eines Nomens diskriminiert niemanden, denn damit wird niemand persönlich angesprochen“, sagt der Generalsekretär der FWG, Christian Zöpfchen. Das seien falsche Schwerpunktsetzungen in Bildungs- und Sozialpolitik. „Der französische Bildungsminister hat Mitte 2021 die Nutzung der gendergerechten Schriftsprache an Schulen und in seinem Ministerium verboten, und darauf hingewiesen, dass geschlechtergerechte Sprache das Lesen behindere und zu komplex sei. Frau Dreyer findet den Doppelpunkt super, weil er sich viel besser aussprechen lässt. Das finde ich interessant und freue mich bereits auf gendergerecht vorgetragene Doppelpunkte in ihren Reden.“

Auch die stellvertretende Vorsitzende der Freien Wähler RLP, Marianne Altgeld, findet zu dem Vorstoß von Malu Dreyer deutliche Worte: „Gendern ist ein Nebenschauplatz, sozusagen ein Ablenkungsmanöver für die wirklichen gesellschaftlichen Herausforderungen in Sachen Gleichstellung. Doppelpunkte, Sternchen & Co. ändern nichts an der Lebensrealität von Frauen. Hierdurch verbleibt nicht ein Euro mehr vom Lohn am Monatsende auf dem Konto einer Alleinerziehenden, noch wird das Risiko von Altersarmut für Frauen dadurch gesenkt, geschweige denn der steigende Prozentsatz von Gewalttaten an Frauen reduziert. Statt bestenfalls kreativem Papierbefüllen sollten konkrete Gesetzesverbesserungen und Finanzierungsmodelle entwickelt werden, die wirklich messbar zu Gleichstellung führen. Das unterscheidet dann letztlich ein smartes politisches Ziel von gut gemeinten Absichten, schönen Wünschen und vagen Hoffnungen.”

Marianne Altgeld, stellvertretende Vorsitzende FWG RLP.
Foto über FWG RLP

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