Sonntag, 03. November 2024

Fragen zur Landtagswahl: Lena Stapf (DIE LINKE), Wahlkreis 49

5. Februar 2021 | Kategorie: Allgemein, Wahlspecial: Landtagswahl RLP 2021

Lena Stapf
Foto: privat

Wie vor jeder Wahl stellte der Pfalz-Express den Kandidaten zur Landtagswahl einige Fragen zu ihren Prioritäten. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Antworten, die bis zum Stichtag 3. Februar nicht eingegangen sind, konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Fragen an Lena Stapf, DIE LINKE, Wahlkreis 49, Südliche Weinstraße, (VG Annweiler, Bad Bergzabern, Herxheim, Landau-Land, VG Kandel)

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen:

Im Sinne des Umweltschutzes denke ich, es ist wichtig, dass die Menschen auch in ländlichen Regionen den ÖPNV als sinnvolle Alternative zum Individualverkehr sehen. Dazu muss die Barrierefreiheit gegeben sein, sowohl in den Zügen und Bussen als auch an den Haltestellen, die Taktung und Tageslaufzeit müssen ausreichend sein.

Vor allem in ländlichen Regionen ist der ÖPNV für viele Menschen aktuell keine Alternative, weil Züge hier nur einmal die Stunde oder seltener fahren und noch dazu zu oft ausfallen. Stillgelegte Strecken sollten wieder in Betrieb genommen werden wo es sinnvoll ist, das bestehende Streckennetz erweitert werden. Dazu kommt, dass das Angebot auch für alle Menschen bezahlbar sein muss. Die Bundespartei schlägt zur Finanzierung eines besseren Angebots beispielsweise eine Sonderabgabe der Automobilindustrie vor.

Wenn ich Abgeordnete bin, werde ich als erstes…?

Das erste und wichtigste Thema für mich wären Investitionen ins Bildungssystem, ich möchte erreichen, dass Schüler in kleineren Klassen mehr individuelle Förderung erhalten, dass das Ganztagsangebot ausgebaut wird und mehr Schulsozialarbeit stattfinden kann, und dass in Anbetracht der aktuellen Lage Eltern, Lehrer und Erzieher mehr gesellschaftliche und staatliche Unterstützung erhalten um ihre Schüler in dieser Zeit unterrichten und fördern zu können.

Die drei dringlichsten Themen sind aus meiner Sicht…

Die Gesundheitsversorgung in Wohnort-Nähe für alle Menschen, einschließlich psychologischer Betreuung, und die Unterstützung von Menschen in Pflegeberufen, ambulanten Pflegediensten und pflegenden Angehörigen; Investitionen in unser Bildungssystem und größere Bemühungen für mehr Umweltschutz.

Worin sehen Sie Ihre größte Stärke?

Ich denke, ich kann Empathie und rationales/analytisches Denken gut miteinander verbinden.

Wenn ich nicht in den Landtag gewählt werde, dann…

Wenn ich nicht gewählt werde, möchte ich mich neben dem Studium weiterhin für meine politischen Ziele einsetzen.

Zur aktuellen Lage: Wie beurteilen Sie die bisherigen Corona-Maßnahmen  in Abwägung mit den wirtschaftlichen und psychosozialen Folgen?

Ich halte die aktuellen Maßnahmen für notwendig, um weitere Todesfälle und eine vollkommene Überlastung des Gesundheitssystems, so gut es geht, zu verhindern. Wirtschaftliche Überlegungen dürfen keine lebensnotwendigen Maßnahmen verhindern oder verzögern, wie es bisher leider teilweise der Fall ist.

Eine weitere Eskalation der Pandemie kann im Übrigen noch deutlich schlimmere Folgen nach sich ziehen. Dass die Situation für viele Menschen sehr belastend ist, ist mehr als verständlich. Die Maßnahmen müssten deshalb natürlich von viel mehr Unterstützung begleitet werden. Vollkommen unverständlich finde ich, dass Hinweise auf Nummern der Seelsorge und verschiedener Anlaufstellen nicht öfter und vor allem besser sichtbar abgedruckt und verbreitet werden. Die Pandemie zeigt übrigens nochmal deutlich, dass wir dringend das Angebot an psychologischer Unterstützung ausweiten und für alle Menschen erreichbar machen müssen!

Zur Person:

21 Jahre alt, Wohnort: Albersweiler

 

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