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Feierliches Gelöbnis der Rekruten in Germersheim: „Die Welt steht vor neuen Herausforderungen“

4. Juni 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

V.li.: Landrat Dr Fritz Brechtel, Oberstleutnant Mario Rizzoli (ABC Abwehrbataillon Bruchsal) und Major Robert Schilling (Stellvertretender Kommandeur Luftwaffenausbildungsbataillon Germersheim) gratulieren den Vertretern der Einheiten.
Fotos und Video: pfalz-express.de/Licht
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Germersheim – In der historischen Kulisse der Festung im Park Fronte Lamotte legten 118 Rekruten ihr Feierliches Gelöbnis ab.

Sie verpflichteten sich, der „Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“: 36 Soldaten auf Zeit und 82 Freiwillig Wehrdienstleistende sprachen mit Inbrunst ihren Diensteid und die Gelöbnisformel.

Die meisten absolvieren ihre Grundausbildung beim Luftwaffenausbildungsbataillon in Germersheim, 16 kamen vom ABC Abwehrbataillon 750 „Baden“ aus Bruchsal. Erstmals war der durchführende Offizier weiblich: Hauptmann Claudia Nützel lenkte das Geschehen im Festungsgraben souverän.

Der stellvertretende Kommandeur des Laufwaffenausbildungsbataillons, Major Robert Schilling, sprach den Rekruten „Dank und Hochachtung“ dafür aus, dass diese sich „ in durchaus bewegten Zeiten entschlossen haben, ihren Beitrag für Staat und Gesellschaft zu leisten.“

Schilling betonte die Verbundenheit der Bundeswehr mit Staat und Bürgern, ganz besonders jedoch mit der Region. Ein sichtbares Zeichen diesbezüglich sei, dass die Vereidigung nicht innerhalb des Kasernenzauns, sondern mitten in der Stadt an Fronte Lamotte stattfinde.

Ursprünglich hätte die Veranstaltung in Schwegenheim abgehalten werden sollen, wurde aber dann doch wieder abgesagt. Die Gemeinde unterhält eine Patenschaft mit dem Sanitätszentrum des Luftwaffenausbildungsbataillons. Die Absage von Bürgermeister Peter Goldschmidt hatte zu einigen Irritationen geführt.

Schilling dankte dem Germersheimer Bürgermeister Marcus Schaile, der unbürokratisch die Örtlichkeiten in Fronte Lamotte zur Verfügung gestellt hatte.

In Vertretung Schailes sprach Landrat Dr. Fritz Brechtel die Gelöbnisrede für die Rekruten und deren Angehörige, die den Festungsgraben als Zuschauer säumten. Auch Brechtel unterstrich die Wertschätzung, die die Bundeswehr in der Südpfalz genieße.

Vor vielen Jahren habe er selbst in „Uniform im Carree gestanden“, um als Wehrdienstler für 15 Monate das Gelöbnis zu leisten. Zuvor habe es etliche Diskussionen mit Freunden gegeben, die den Zivildienst gewählt hatten. Nach der Grundausbildung habe er freiwillig den Wehrdienst auf zwei Jahre verlängert, berichtete der Landrat. Und es sei die richtige Entscheidung gewesen, er habe viele wertvolle Erfahrungen sammeln können, die ihm bei seiner heutigen Tätigkeit als Landrat noch von großem Nutzen seien.

„Unglaublich Positives geleistet“

Die längste Friedensperiode in Deutschland – 70 Jahre – seien ein Segen, jedoch sei die Sicherung von Frieden und Freiheit ist eine Daueraufgabe: „Und sie ist heute wichtiger denn je. Die aktuelle Sicherheitslage ist von einer ganz anderen Art, als wir dies über Jahrzehnte hinweg gewohnt waren. Deutschland, Europa und die Nato stehen vor ständig neuen Herausforderungen.“

Die Bundeswehr bewältige seit vielen Jahren unterschiedlichen Krisensituationen im In- und Ausland, sagte Brechtel, und habe dabei „unglaublich Positives geleistet. Sei es bei der Verteidigung der Hochwasserdeiche, oder in verschiedenen Krisenregionen der Welt wie beispielsweise im Kosovo oder in Afghanistan, wo die Bundeswehr mit ihren Mitteln hilft, damit sich in diesen von Kriegen oder Naturkatastrophen heimgesuchten Regionen wieder ein normales Leben einstellen kann.“

Der Landrat dankte allen Soldaten für ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen: „Sie leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit von uns allen.“

Im Anschluss an Brechtels Rede nahm der stellvertretende Kommandeur des ABC Abwehrbataillons, Oberstleutnant Mario Rizzoli, den Vertretern der Einheiten den Eid an der Truppenfahne ab. Für musikalischen Schmiss sorgte das Heeresmusikkorps Kassel.

Der Kommandeur des Luftwaffenausbildungsbataillons Germersheim, Oberstleutnant Maximilian Olbeoter, war zur gleichen Stunde zusammen mit Brigadegeneral Rainer Keller in der zugehörigen Kompanie in Roth (Franken), wo die dortigen Rekruten ihr Gelöbnis ablegten. (cli)

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