Samstag, 27. April 2024

Chemnitz: Justizbeamter wegen Haftbefehl-Veröffentlichung suspendiert

30. August 2018 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Justitia-Figur mit Waage

Foto: dts Nachrichtenagentur

Dresden  – Nach der illegalen Veröffentlichung eines Haftbefehls zum Chemnitzer Tötungsdelikt ist ein Dresdner Justizvollzugsbeamter mit sofortiger Wirkung suspendiert worden.

„Die Weitergabe von vertraulichen Dokumenten eines Strafverfahrens ist verantwortungslos und stellt einen schwerwiegenden Vorwurf dar“, sagte Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) am Donnerstag.

Die Staatsanwaltschaft Dresden habe umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen durchgeführt, sodass er davon ausgehe, dass der Fahndungsdruck auf den betroffenen Bediensteten derart hoch gewesen sei, dass er sich jetzt gestellt habe. „Die Veröffentlichung des Haftbefehls ist geeignet, die laufenden Ermittlungs- und Strafverfahren zu erschweren, und steht daher zu Recht unter Strafe“, so Gemkow.

Im schlimmsten Fall werde dadurch der Erfolg eines Ermittlungsverfahrens gefährdet und die Verfolgung der Täter erschwert, weil beispielsweise Zeugen beeinflusst werden könnten. Über weitere Maßnahmen gegen den Bediensteten werde nach Abschluss der strafrechtlichen Ermittlungen entschieden, so das sächsische Justizministerium.

Der Haftbefehl war unter anderem von rechten Gruppen in den sozialen Medien verbreitet worden. Darin werden Einzelheiten zu Opfern, Richterin und mutmaßlichen Tätern genannt. (dts Nachrichtenagentur)

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6 Kommentare auf "Chemnitz: Justizbeamter wegen Haftbefehl-Veröffentlichung suspendiert"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Die Tatsache, dass es sich bei dem Täter um einen vorbestraften, abgelehnten Asylbewerber in Bewährung wegen schwerer Körperverletzung handelt, der bereits in Bulgarien einen Asylantrag gestellt hat, wäre ohne diesen Justizbeamten vielleicht nie ans Licht der Öffentlichkeit gekommen.

    Kann PE vielleicht ein Spendenkonto für diesen kleinen Helden einrichten?

  2. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Erklärung

    Mein Name ist Daniel Zabel.

    Ich bin als Justizvollzugsbeamter tagtäglich im Brennpunkt eines Geschehens, dass es in unserem Land vor einigen Jahren in dieser Intensität und Weise nicht gegeben hat. Trotzdem beobachte ich jeden Tag, dass die meisten Menschen über die Veränderungen in unserem Land belogen werden oder die Wahrheit nicht wahrhaben wollen. Zumindest im Hinblick auf den Totschlag oder Mord von Chemnitz wollte ich aber nicht mehr Teil dieser schweigenden Masse sein, sondern dafür sorgen, dass die Wahrheit, und ausschließlich die Wahrheit ans Tageslicht kommt.

  3. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Ich hoffe, es war nicht umsonst.

    Vielleicht ist es naiv, aber ich wünsche mir, dass sich die Verhältnisse ändern in unserem Deutschland und dieser Mann in 10 Jahren das Bundesverdienstkreuz für seine mutige Tat überreicht bekommt. Oder eine andere Auszeichnung, das Verdienstkreuz scheint mir doch schon zu sehr beschädigt durch diverse zweifelhafte Preisträger!

    • Aufgewachte sagt:

      Stimme Ihnen zu, Herr Höpfner. Vielleicht sollte man auch eine Stiftung gründen, dann kann man alle diejenigen unterstützen, die aufgrund ihrer Ehrlichkeit und Humanität vom korrupten Staat berufliche Nachteile erfahren haben.

  4. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Erstaunlich, wie schnelle der gute, alte deutsche Rechtsstaat reagieren kann, wenn die Lügen aufgedeckt werden. Der Beamte sollte vielleicht versuchen in Deutschland politisches Asyl zu beantragen.

  5. qanon sagt:

    Kommt der ehemelige Justizbeamte nun nach Bautzen oder Hohenschönhausen?

    Bei mir würde der das Bundesverdienstkreuz am goldenen Bande bekommen, wegen Aufrichtigkeit und Tapferkeit und Zivilcourage.