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CDU Germersheim-Sondernheim: Neumitglieder positionieren sich „klar gegen Extremismus“

13. November 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Die Neumitglieder bringen frischen Wind und Ideen mit.
Foto: über CDU Germersheim-Sondernheim

Germersheim – Im vergangenen Jahr hat der CDU Stadtverband Germersheim-Sondernheim einen Mitgliederzuwachs von 14 Personen verzeichnet. Das jüngste Neumitglied ist 16 Jahre alt, das älteste 64.

Um die neuen CDU-Mitglieder miteinander zu vernetzen und um deren Ideen und Impulse zu nutzen, hatte Florian Platz, Mitgliederbeauftragter des CDU Stadtverbands, zu einem Treffen der Neumitglieder eingeladen.

„Die Themen waren so vielfältig, wie es in einer Volkspartei auch sein muss: Von A wie Abfallwirtschaft bis Z wie ‚Zug fällt aus‘ war alles dabei“, kommentiert Platz den Abend. „Es ist spannend, wie vielfältig auch die Gründe für einen Beitritt zur CDU sind. Erfreulich ist, dass mehrfach auch ganz bewusst eine Mitgliedschaft in der CDU gewählt wurde, um extremistischen und spaltenden Tendenzen von politischen Mitbewerbern entgegenzutreten und für die Demokratie einzustehen“.

Jeder auf seine Art

Über den richtigen Umgang mit den Demonstrationen in Kandel und über die Frage, ob die CDU bei Gegendemonstrationen aktiv sein sollte, wurde intensiv debattiert. „Unstrittig war schließlich, dass Extremismus mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden muss. Unstrittig war aber auch, dass jeder die Art und Weise gegen Extremismus einzutreten selbst wählen muss und dass Anfeindungen zwischen denen, die gemeinsam gegen Extremismus arbeiten, nicht hilfreich sind“, fasste Thorsten Rheude, der als Vertreter der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) am Treffen teilnahm, zusammen. „Unsere neuen Mitglieder haben eine Grundhaltung gemeinsam: Sie wollen effektive und nachhaltige Lösungen statt Symbolpolitik und einfachen Parolen.“

Die Rückmeldung, dass die CDU als sehr lösungsorientiert wahrgenommen werde, habe ihn sehr gefreut. „Gleichzeitig war die Rückmeldung aber auch, dass die CDU teilweise zu kompliziert spricht. Da müssen wir besser werden!“

Verbesserte Ansprechbarkeit gewünscht

Besser werden sollte Politik auch bei der Präsenz vor Ort: „Das klappt in Germersheim schon ganz gut, in Sondernheim dürfte das aber noch besser werden.“ meint Stefan Kapp, selbst Neumitglied. „Die Mitglieder des Ortsbeirats und des Stadtrats sollten viel häufiger ansprechbar sein und erklären, warum sie welchen Beschluss unterstützt haben.“

„Ich habe mich für eine Mitgliedschaft in der CDU entschieden, weil ich sehe, wie viel sich in den letzten Jahren in Germersheim getan hat und dass die CDU da einen großen Anteil an dieser positiven Entwicklung hat“, sagte Christian Wink. „Mitglied zu werden war dennoch nicht ganz einfach für mich. Ich mache mir Sorgen, wohin sich die CDU in Zukunft bundespolitisch entwickelt. Einen Rechtsruck möchte ich dabei auf keinen Fall. Die CDU gehört in die Mitte, vielleicht kann ich mit meiner Mitgliedschaft ja dazu beitragen.“

Tablets in die Schulen

Besonders wichtig war den Neu-CDUlern auch das Thema Bildung und Digitalisierung. Sümeyra Bicer, selbst noch Schülerin, wünscht sich die Digitalisierung von Schule: „Bücherschleppen sollte der Vergangenheit angehören, das könnte alles auf Tablets abgewickelt werden.“

Christina Dauser, Gymnasiallehrerin, stimmt ihr zu: „Wir brauchen in diesem Bereich noch mehr Ressourcen von Seiten des Landes, damit die Kinder in der Schule bestmöglich auf ihre Zukunft in einer immer digitaler werdenden Welt vorbereitet werden können. Dabei reicht es nicht, die Hardware zur Verfügung zu stellen. Es braucht Wartungsverträge für die Geräte und unkomplizierten technischen Support für die Lehrerinnen und Lehrer. Es kann nicht sein, dass diese immer mehr Administration nebenbei erledigen müssen und dadurch andere wichtige Aufgaben zu kurz kommen.“

Mit diskutiert hat auch der Jugend- und Schuldezernent des Landkreises, Christoph Buttweiler, der die Digitalisierung der Schulen als Zukunftssicherung und Standortfaktor in der Kreisverwaltung zusammen mit Landrat Dr. Brechtel zum Chefthema macht: „In der Wirtschaft ist Industrie 4.0 längst Alltag. Die Schulen brauchen kompetente Lehrkräfte und moderne Ausstattung mit digitalen Lernmitteln.“

Tablet-Klassen in Grund- und weiterführenden Schulen, E-Books im Schulranzen und auch digitale Lernfabriken an Berufsschulen müssten Standard werden, so Buttweiler.

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2 Kommentare auf "CDU Germersheim-Sondernheim: Neumitglieder positionieren sich „klar gegen Extremismus“"

  1. Tobi sagt:

    gegen Extremismus ?

    Mehrere Mitglieder der Jungen Union (JU) Hessen haben am Jahrestag der Reichspogrome in einer Berliner Kneipe für Aufsehen gesorgt. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, stimmte die Gruppe das „Westerwaldlied“ an – eines der bekanntesten Lieder der Wehrmacht. Die Gruppe wurde dabei gefilmt, ein junger Politiker räumte seine Beteiligung ein.

    • Thomas sagt:

      und was hat das mit den Neumitgliedern von Germersheim zu tun?
      Thilo Sarrazzin ist auch Mitglied der SPD und darum noch lange nicht jeder SPDler ein Ar(…)…