Samstag, 27. April 2024

CDU Bad Bergzabern nominiert Robert Wilhelm als Bürgermeisterkandidat

12. März 2024 | Kategorie: Kommunalwahl 2024, Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional

Robert Wilhelm hat etliche Ideen für die Kurstadt vorgestellt.
Foto: Norman Krauß

Bad Bergzabern – Die CDU Bad Bergzabern hat Robert Wilhelm als ihren Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters der Stadt nominiert. 

Bei der Mitgliederversammlung am Montagabend stimmten die Anwesenden mit zwei Enthaltungen für Wilhelm. Gewählt wird am 9. Juni. Die CDU hat laut Wilhelm die Nominierung eines parteilosen Kandidaten bewusst beschlossen, um ein Zeichen zu setzen: Ein Kandidat für alle Bürger.

Das primäre Ziel von Wilhelm ist, trotz der drückenden Schuldenlast die Kurstadt touristisch attraktiver, vor allem erfahrbarer und erlebbarer zu machen.

„Vieles ist möglich. Auch mit kleinem Geld“, so Wilhelm. Gerade in den zurückliegenden fünf Jahren sei in Sachen Stadtentwicklung nahezu gar nichts mehr passiert. Stattdessen: „Ein Niedergang sondergleichen. Und einfallslose Mangelverwaltung, ohne den Blick auf Nachhaltigkeit und Zukunft zu richten.“ 

Immer sei derselbe Tenor zu hören gewesen: „Wir haben kein Geld“, „Geht nicht“ oder „Können wir nicht finanzieren“.

Ein Paradebeispiel für die vergangenen fünf Jahre sei, dass im Frühjahr 2023 Blumenbeete im Kurpark nur halb oder gar nicht bepflanzt worden seien, weil nicht mehr genug Stiefmütterchen da waren.  „Anstatt ein paar Pflänzchen für eine Hand voll Euro nachzukaufen, blieben die Beete auf Wochen hinaus in diesem optisch erbärmlichen Zustand.“

Von den Verantwortlichen in der Stadtspitze habe das niemanden wirklich interessiert. „Es war einfach nur noch zum Schämen. Dabei ist dieses Städtchen so reich an Geschichte und Geschichten. Sie ist ein Juwel, der leider verstaubt ist an Nicht-Zuständigkeit. Das hat Bad Bergzabern nicht verdient“, so Wilhelm.

Galerie auf dem Ludwigsplatz

Der Bürgermeister-Kandidat skizzierte bei der CDU-Versammlung seine Ideen für „kleines Geld“. Eine Info-Tafel-Galerie auf dem Ludwigsplatz in der Nachbarschaft der Statue der Heiligen Edith Stein. Ein wunderschöner Platz, der für nichts genutzt werde, so Wilhelm. Dort könne eine Galerie mit den großen Töchtern und Söhnen der Stadt als Startpunkt von Stadtführungen dienen, die auch über eine App via Handy gemacht werden könnten.

Noch ein paar bekannte Figuren erwähnt Wilhelm: Petronella, die Frau mit den heilenden Händen und Namensgeberin des einzigartigen Heilwassers der Südpfalz-Therme, Eduard Tischberger, Begründer des Kurwesens in der Stadt, Herzogin Karoline von Zweibrücken, der das Schloss und die Bergkirche zu verdanken sind, Daniel Pistor, Hauptredner beim Hambacher Fest, Karl Culmann, Begründer der modernen Bau-Statik oder Georg Weber, Autor der „Weltgeschichte“, bis heute Standard-Werk an Universitäten weltweit. Und selbstredend Pfarrer und „Wasser-Doktor“ Sebastian Kneipp, der sagte: „Wenn ich nicht Wörrishofen begonnen hätte, würde ich es in Bergzabern tun.“

Wiederbelebung Kneipp-Lehr- und Weinlehrpfad

Mit „wenig Geld“ lasse sich auch ein Kneipp-Lehr- und Weinlehrpfad verwirklichen, führt Wilhelm weiter aus. Beginnend im Kurpark über den Wonneberg bis hin zum beliebten Firstweg, den dann endlich auch eine Fußgängerbrücke über die Weinstraße überspannen soll. Dazu solle noch ein Trinkbrunnen an der Quelle des Heilwassers im Kurpark eingerichtet werden. „Das alles kostet keine Millionen“, so Wilhelm.

Sommerschänke am Platz der Republik

In das Gebäude „Engel“ in der Königstraße soll nach Jahren des Leer- und Stillstandes neben dem angestammten Museum auch das Tourismusbüro einziehen. Die Finanzierung steht. Was fehlt: Dazu passt gerade während der Saison von März bis Oktober ein Weinausschank durch regionale Winzer auf dem Hof des Gebäudes, der den Namen „Platz der Republik“ trägt. In Erinnerung an die allererste Gründung einer Republik auf deutschem Boden, schlägt Wilhelm vor.

Wiederbelebung der Innenstadt

„Die Fußgängerzone darbt. Gewaltig“, sagt Robert Wilhelm. „Rund 15 leere Geschäfte nach zig Jahren Stadtplanung, die dieses Thema einfach ausgeblendet hat. Und es werden immer mehr Leerstände.“

Es sei Zeit, das Ganze anzugehen, es dürfe kein Tabuthema mehr sein. Die Frage müsse erlaubt sein: „Ist die Fußgängerzone noch zeitgemäß? Sollte man die Straße nicht besser in eine verkehrsberuhigte Zone umwandeln. So wie die Königstraße? Damit die Ladengeschäfte wieder mit dem Auto anfahrbar werden? So dass Gäste, Bürger, Kunden wieder gezielt in die Innenstadt kommen, um hier einzukaufen, weil sie wissen, sie können die Läden auch ansteuern?“

Dazu sei es nötig, die Einbahnstraßenregelung in der Königstraße am Schloss vorbei umzukehren, den Verkehr über den Marktplatz durch die Marktstraße wieder hinauszuführen. „Auch das ist für wenig Geld möglich“, so Wilhelm. Ein paar Verkehrsschilder aufstellen und das Versetzen der ein oder anderen Parkbank sei dafür nötig. 

Zur Person

Robert Wilhelm ist 56 Jahre alt, ist Vater von drei Kindern und freier Journalist. Er betreibt das Presseportal www.suewpress.de für lokale und regionale Nachrichten.

Eigenen Angaben zufolge hat Wilhelm nach dem Wehrdienst bei der Marine Germanistik und Politische Wissenschaften in Mannheim und Kanada (University of Waterloo) studiert und seine Abschluss-Arbeit über „Tristan und Isolde“ verfasst.

Wilhelm war vor dem Schritt in die Selbstständigkeit 2022 über 20 Jahre Tageszeitungsredakteur. Zunächst bei der Speyerer Tagespost, danach bei der hiesigen Regionalzeitung, rund 15 Jahre davon in Verantwortung in der Kurstadt. Das Wichtigste aber, sagt er: Er sei Pfälzer.

Die ersten zehn Listenplätze (vollständige Liste folgt in Kürze)

  • Robert Wilhelm
  • Monika Scheder
  • Jürgen Gründer
  • Nico Sandhövel
  • Sabine Schmitt-Gilke
  • Markus Mindum
  • Nadine Burkard-Bohrer
  • Franz-Josef Fath
  • Elias Albrecht
  • Martin Wichmann
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