Büttenabend der Spitzenklasse: Jockgrimer Narren begeistern Publikum

4. Februar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim
"Die Ewigen Zweiten" setzen komödiantische Glanzpunkte. Fotos: Anton Fischer

„Die Ewigen Zweiten“ setzen komödiantische Glanzpunkte.
Fotos: Anton Fischer

Jockgrim – Nicht enden wollender Applaus, Zugaben, Raketen, Jubelstürme – selbst als neutraler Betrachter wurde man von der grandiosen Stimmung im Bürgerhaus mitgerissen.

Die Jockgrimer Narren boten am Büttenabend von der Eröffnung an alles, was das Fasenachterherz begehrt. Vom Bühnenbild – einer Hacienda – über die Begrüßung bis zu den Büttenreden und Gardetänzen war das Konzept stimmig und folgte einem klar erkennbaren roten Faden.

Der Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr läutete den Abend ein und zog unter lauten „Tequila“-Rufen durch das Publikum auf die Bühne. Anschließend begrüßte Sitzungspräsident André Westfeld unterstützt durch einen mexikanischen „Stargast“ und einen nonverbalen Dolmetscher die Gäste.

Den programmatischen Auftakt machte das Ballett der Freiwilligen Feuerwehr, das zu „There’s no Business like Showbusiness“ die Bühne enterte.

Ballett der Feuerwehr. Foto Anton Fischer

Das Ballett feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen und begeisterte über den gesamten Abend hinweg in vier Programmblöcken mit einer beeindruckenden, farbenfrohen Choreographie und schmissigen Rhythmen.

Nach dem ersten Programmblock war das Publikum in bester Stimmung und so konnte sich Bernhard Kempf vom Musikverein Jockgrim in der Bütt als „Publikumstester“ nicht über zu schlechtes Material beschweren. Folgerichtig vergab er am Ende seiner Rede eine „10“ für das „beste Publikum des Abends“. Zusätzlich zur stark vorgetragenen Rede sorgte sein vergeblicher Versuch, seine Lockenwicklerperücke zu befestigen, für große Erheiterung.

Der Marine-Medley-Marsch des Marschballetts der Freiwilligen Feuerwehr zeigte ein anspruchsvolles, hervorragend choreographiertes Medley und brachte den Saal zum Kochen. Anschließend stand Sophie Eckert als „Schnellste Maus von Mexiko“ in der Bütt, bevor „Simon und Furunkel“ einen humorvollen, augenzwinkernden und sängerisch vortrefflich vorgetragenen Rückblick auf 50 Jahre Showballett gaben.

Das zweite Viertel des Balletts der Freiwilligen Feuerwehr rockte mit einer knuffigen Interpretation von „Barbie Girl“ den Saal. Eine Zugabe war der hoch verdiente Lohn.

Anschließend stand Jochen Schloß als mexikanischer Praktikant „Jose“ in der Bütt und warf mit mexikanischem Akzent und zahlreichen gelungenen Wortspielen ein Schlaglicht auf die Ereignisse in Jockgrim. Tosenden Applaus und Zustimmung erntete er für seine Aussage zur Rheinbrücke: „Deutsche immer nur baue, nix repariere – außer bei die große Brücke über die große Fluss. Da immer repariere, nix baue.“

Laut und schmissig wurde es beim Guggemusik-Beitrag der Feierbatscher, die klassische Karnevals-Gassenhauer spielten und damit das Publikum von den Sitzen rissen.

Anschließend folgte der Auftritt der Turner, die zu „Dia de los Muertos“ einen atemberaubenden, akrobatisch und choreographisch herausragenden Auftritt zeigten und vollkommen zurecht stehende Ovationen und lautstarke „Zugabe“-Forderungen ernteten.

Turner TSG Jockgrim Foto: Anton Fischer

Professionell: Die Turner der TSG Jockgrim

Ebenso hochklassig ging es beim dritten Viertel des Ballett-Beitrags weiter, das von Bollywood über „Kalinka“ bis zu Michael Jacksons „Thriller“ eine bärenstarke Leistung zeigte. Auch hier gab es lautstarke „Zugabe“-Rufe.

Richtig mitsingen konnte das Publikum beim Beitrag des Musikvereins „Frohsinn“, der unter neuer Leitung ein neues Konzept präsentierte: Kurze Witze und bekannte Stimmungslieder – auf Originaltext gesungen – wechselten sich ab. Das Konzept erwies sich als sehr durchdacht und animierte die Gäste zum begeisterten Mitsingen.

Die Show-Einlage der „Ewigen Zweiten“ setzte einen komödiantischen Glanzpunkt: Ob Choreographie mit Puppen zu „Let’s have a party“ oder Klavierspiel: Jeder Handgriff saß, jede Pointe ebenso.

Gleiches bei „de Koch und sein Metzger“: Ein wunderbar vorgetragener Dialog ließ kein Auge trocken – und das Publikum lernte dabei sogar, dass „in Blutwurscht kä Bier drin is“.

Den krönenden Abschluss bildete das Ballett der Freiwilligen Feuerwehr mit einem Parforceritt von „Mary Poppins“ über „New York, New York“ bis zu „Moulin Rouge“. Insgesamt zeigten die 86 Tänzerinnen des Balletts 18 verschiedene Tänze und trugen über 300 Kostüme. Mit dem Auftritt zum Schluss ging ein rundum gelungener Abend zu Ende – und sicher eine der besten Fastnachsveranstaltungen dieser Saison. (hse)

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