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Bildungsministerin Hubig besucht KARS in Landau: Digitalisierung ist nicht nur in Corona-Zeiten ein großes Thema

8. Mai 2020 | Kategorie: Landau, Regional

Besuch bei der KARS: MdL Peter Lerch (CDU), MdL Wolfgang Schwarz (SPD), Dr. Stefanie Hubig, Manfred Schabowski und Dr. Maximilian Ingenthron (v.l.)
Fotos (auch Galerie): Rolf H. Epple

Landau. Jetzt öffnen die Schulen schrittweise wieder ihre Türen – so auch die Konrad-Adenauer-Realschule plus und Fachoberschule Technik und Umwelt in Landau.

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig (SPD) machte sich auf Einladung von Schulleiter Manfred Schabowski vor Ort ein Bild von den Herausforderungen, denen sich die Schulgemeinschaft in den letzten Wochen stellen musste. Gesprächspartner waren Vertreter der Schule, des Schulamtes, der Stadt, der SPD-und CDU-Landtagsfraktion und des Fördervereins KARS.

Hubig lobte die gute Zusammenarbeit von Schule, Eltern, Förderverein, Schulträger und Schulaufsicht um gute Lösungen in der Corona-Zeit zu finden.

Es ging im Gespräch mit Schülern, Lehrkräften und der Schulleitung um Fragen der Umsetzung der Hygieneregeln, des Online-Lernens oder auch um ganz persönliche Erfahrungen mit der Schule in den letzten Wochen.

Hubig: „Wir sind zwar räumlich auseinander, aber gleichzeitig auch enger zusammen gerückt!“
Foto: Rolf H. Epple

Zu Wort kamen Schüler der 12. Klassen, die am Montag schriftliches Fachabitur machen und Schüler der 10. Klassen, die die Mittlere Reife machen werden.

Die Schule wird von den Schülern vermisst, auch wenn der Austausch zwischen Lehrern und Schülern auch per Telefon oder digitalen Medien funktioniert und ein „enger Kontakt“ (Schüler) bestehe.

Manche Schüler beklagen das stressige Lernen zuhause, was aber oft dem häuslichen Umfeld geschuldet sei, wenn zum Beispiel die kleinen Geschwister quengeln oder der Vater im Homeoffice arbeiten muss. Besonders bedauert wurde von den Schülern, dass sie ihre Abschlüsse nicht zusammen feiern können.

„Was könnte man denn verbessern in der jetzigen Situation?“, fragte die Bildungsministerin die Schüler. Ältere Lehrer hätten oft Schwierigkeiten mit der Digitalisierung von Aufgaben. „Da müssten sich die Lehrer besser fortbilden“, meint ein Schüler der 12b.

Die Digitalisierung der Schulen sei in Rheinland-Pfalz weit gediehen, so Hubig. Um Defizite auszugleichen in diesem Bereich, biete das Land Fortbildungen an. Der digitale Unterricht habe eine ganz neue Dimension in der Corona-Krise bekommen, stellt sie fest. Der Bund habe dem Land Mittel für digitale Geräte zur Verfügung gestellt.

Die Bildungsministerin hatte für die Schule Masken mitgebracht.
Foto: Rolf H. Epple

Die Vorsitzende des Fördervereins, Regina Sersch, konnte ebenfalls Gutes vermelden. Nachdem Schulleiter Schabowski das Fehlen an mobilen Endgeräten dem Förderverein gemeldet hatte, sammelte dieser Geld und konnte jetzt 16 Laptops für die Schüler anschaffen.

„Dass wir diese Ausnahmesituation an unseren Schulen trotz aller Widrigkeiten bisher so gut gemanagt haben, ist das Ergebnis von echtem Teamwork. Schulleitungen, Lehrkräfte, Schüler, Eltern, Schulträger, Verbände, Verwaltung und Politik – alle gemeinsam haben sich dieser Herausforderung besonnen aber auch tatkräftig angenommen. Für dieses Engagement bedanke ich mich. Aber wir sind noch nicht durch die Krise durch. Mit dem Gedanken des Miteinanders und Füreinanders schaffen wir aber auch noch den Rest des Weges“, stellt Hubig fest.

Das Miteinander und Füreinander präsentierten auch Schüler und Lehrkräfte der Konrad-Adenauer-Realschule plus: Mit einem 3D-Drucker drucken sie Gesichtsschilde zum Schutz vor Tröpfchen-Infektionen, die an Kooperationspartner, wie zum Beispiel bei diesem Termin an den Kinderschutzbund Landau-Südliche Weinstraße übergeben wurden. Geschäftsführer Heinrich Braun nahm die Gesichtsschilde erfreut entgegen. Gerade bei der manchmal schwierigen Arbeit mit Kindern sei es wichtig, die Distanz, die eine Maske erzeugt, nicht aufkommen zu lassen und trotzdem geschützt zu sein.

Heinrich Braun und Peter Lerch sind vom KARS-Masken-Schutz begeistert.
Foto: Rolf H. Epple

„Wir wollen dieses Schuljahr trotz der schwierigen Situation für alle Beteiligten zu einem möglichst guten Ende bringen. Das geht aus unserer Sicht am besten durch eine Einzelfallbetrachtung und Einzelfallentscheidung, denn Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Mitglieder der Verwaltung gehen ganz unterschiedlich mit der aktuellen Situation um. Die Fragen, die uns dabei leiten sind etwa: Wie stellte sich die schulische Situation der Schülerin oder des Schülers vor der Schulschließung dar? Wie groß ist die persönliche Belastung, das eigene Bedrohungsgefühl oder die familiäre Situation – auch in Bezug auf etwaige Vorerkrankungen. Welche Zukunftsperspektiven der Schüler müssen mitbedacht werden, wie zum Beispiel das Erreichen von Abschlüssen, die Möglichkeit von Ausbildung und Studium oder die Qualifikationen für den Besuch einer weiterführenden Schule?“, so Schulleiter Manfred Schabowski.

Landaus Bürgermeister und Schuldezernent Dr. Maximilian Ingenthron betonte, dass sich die Schulen in der Stadt den Herausforderungen in hervorragender Weise gestellt hätten.

„Sie alle haben ausnahmslos ein Höchstmaß an Verantwortungsbewusstsein bewiesen. Wir sind in enger Abstimmung mit unseren Schulen und setzen mit ihnen alle erforderliche Maßnahmen um, damit die Schüler ebenso wie Lehrkräfte und nichtpädagogische Mitarbeiter bestmöglich geschützt sind“, so Ingenthron. Es gelte, auch die nächsten Schritte mit viel Augenmaß und dem Blick für das Machbare und Notwendige anzugehen. „Der Unterricht in den kommenden Wochen und Monaten wird ein anderer sein als der, den es vor Corona gab“, so Ingenthron. (desa/red)

Fotogalerie: Rolf H. Epple

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