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Landtagspräsident Hering besucht mit den MdL Schwarz und Lerch die KARS: Jugend soll Meinung kundtun und eigene Positionen vertreten

10. Dezember 2020 | Kategorie: Landau, Regional

Landtagspräsident Hering und die beiden MdL Wolfgang Schwarz und Peter Lerch besuchten die Landauer KARS.
Foto: Rolf H. Epple

Landau. Landtagspräsident Hendrik Hering sowie die beiden MdL Peter Lerch (CDU) und Wolfgang Schwarz (SPD) schaute gestern (9. Dezember) zum Schulbesuchstag bei der KARS in Landau vorbei.

Die KARS in Landau ist Campusschule und Realschule plus und mit 800 Schülern eine der Größten im Land.

Schulleiter Manfred Schabowski bei der Begrüßung der Gäste in der Schulsporthalle.
Foto: Rolf H. Epple

Schulleiter Manfred Schabowski hatte in der Schulsporthalle alles vorbereitet um mit den drei Gästen, sowie Schülern, Lehrern, Elternvertretern und Personalvertretung eine interessante Frage-und Antwortstunde abzuhalten. In Corona-Zeiten passiert dies immer öfter über die digitalen Medien und so wurde die Veranstaltung als Live-Stream mit Ipad und Laptops in die Klassenräume der 10. Klassen gestreamt.

Die Moderation hatte Jan Spengler übernommen. Die Schüler hatten einen Fragenkatalog entwickelt, der dann in der Stunde „abgearbeitet“ wurde.

Wolfgang Schwarz…

Natürlich orientierten sich die Fragen vor allem an der aktuellen Schulsituation in der Pandemie. Welche Bevölkerungsgruppen als erstes geimpft werden würden, war zum Beispiel ein großes Thema. Man habe am Donnerstag eine Orientierungsdebatte im Landtag genau zu diesen Fragen, so Hering und auch Schwarz und Lerch bestätigten die Einschätzung, dass es eine Priorisierung geben werde. Ethikrat oder Politik? Für MdL Peter Lerch ist klar, dass die Politik die Entscheidung darüber treffen müsse.

Präsenzunterricht sei wichtig, meint Schulleiter Schabowski. Außerdem könnten viele Menschen nur arbeiten, weil ihre Kinder in der Schule seien. Insofern sei der Lehrerberuf zweifach Systemrelevant. Die Frage werde aber sein: „Haben wir genügend Impfstoff?“ gab Schabowski zu bedenken. Was MdL Lerch zur Frage brachte, ob es Differenzierungen geben werde nach Geimpften und Nichtgeimpften und ob das überhaupt durchführbar sei.

Welche Zeichen der Solidarität wünschen Sie sich? Auch das war eine klug gestellte Frage von Schülern.

…Peter Lerch…

Viele Zeichen der Solidarität im Alltag gebe es schon, so Hering. Nur werde zu wenig darüber berichtet. Auch Interesse zu zeigen, helfe schon Vielen und sei ein Zeichen der Solidarität, meinte Peter Lerch. MdL Schwarz: „Man muss die Akzeptanz der Maßnahmen auf eine breitere Basis stellen und muss erklären, warum etwas so und so ist“. Unnötige Kontakte zu unterbinden sei auch ein Zeichen von Solidarität.

Eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit? Das liege in der Verantwortung jedes Einzelnen, so Schwarz. Wobei man festgestellt habe, dass sich die Maskenpflicht auch positiv auf Grippe-Fallzahlen ausgewirkt habe. Verfassungsrechtliche Fragen, wissenschaftliche Belegbarkeit des Nutzens und Einsicht der Bevölkerung sind für Lerch Überlegungen zum Thema.

Warum es überall strenge Kontaktbeschränkungen gibt, aber in Schule und Schulbus nicht, fragte eine Schülerin.

….und Hendrik Hering gingen ausführlich auf die Fragen der Schüler ein.
Fotos: Rolf H. Epple

In der Schule gebe es ganz wenig Infektionen, nämlich 0,5 Prozent, während es im Privatbereich 20 Prozent seien, so Hering. Das Land tausche sich jede Woche mit Fachleuten über die Zahlen aus.

Für einen Ausbau des Online-Unterrichts sprach sich Peter Lerch aus – Wolfgang Schwarz plädierte dagegen für einen Präsenzunterricht. Sozial Benachteiligte könnten schwerer dem Online-Unterricht folgen, war seine Argumentation dafür.

Wo und wie sich Jugendliche zur Politik äußern können: Hier sprachen sich alle Drei dafür aus, dass die Jugend durchaus auf Verantwortliche zugehen und auch Online-Angebote der Politik nutzen solle.

Am Beispiel Greta Thunbergs und der Friday for future-Bewegung, auf die sich auch eine Frage bezogen hatte, machten die drei Politiker deutlich, dass die Jugend ihre Meinung kundtun und eigene Positionen vertreten sollte.

Welchen Medien man (ver)trauen könne, wollte ein Schüler wissen. Mit sozialen Medien müsse man vorsichtig umgehen. Man könne sich aber direkt auf Behördenseiten selbst ein Bild machen, so Wolfgang Schwarz.

Man solle sich durchaus auch mit anderen politischen Meinungen auseinandersetzen, schlug Peter Lerch vor und Hendrik Hering brach eine Lanze für den öffentlichen Rundfunk.

„Das war ein wertvoller Austausch“, freute sich am Schluss Manfred Schabowski zumal auch die Veranstaltung ganz ohne technische Probleme abgelaufen war. (desa)

Aufmerksam hörte man sich gegenseitig zu.
Foto: Rolf H. Epple

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