Donnerstag, 25. April 2024

Begeisterte Tunnelbesucher in neuem Graffiti-Gang

11. September 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Peter Pavel aus Karlsruhe belegte Platz 1.
Fotos: v. privat

Wörth – Bei Rockmusik, regem gedanklichen Austausch und einem unterstützendem guten Tropfen erlebte eine erstaunlich große Anzahl von neugierigen und überaus interessierten Besuchern die quasi Neueröffnung der Unterführung zur Straßenbahnhaltestelle „Alte Bahnmeisterei“.

Amletzten Tag im August fand das Graffiti- Projekt 2014 seinen Abschluss mit der Vorstellung der sich dem Wettbewerb stellenden Teilnehmer und der Preisverleihung an die besten Sprayer dieses Events.

Mit Unterstützung des Kunstvereins Wörth e.V. vom Wörther Künstler Andreas Hella initiiert, wurden gegen 17 Uhr die ersten und zweiten Preisträger durch eine Jury ermittelt. Danach bestimmte das anwesende Publikum – nachdem sie für einen symbolischen Euro eine Wahlkarte erstanden hatten und so durch die Anzahl dieser Karten die Höhe des Preises bestimmt wurde – den dritten Rang.

Ergebnis: Den ersten Platz- und damit um 500 Euro reicher – belegte Peter Pavel aus Karlsruhe. Er stellte sich der von allen sechs Teilnehmern nicht sonderlich geliebten Aufgabe, alle drei Seiten des Treppenaufgangs zu gestalten; dies mit dem aktuellen Motiv des Passagierflugzeug-Abschusses in der Ukraine.

Das hieß für ihn: Mehr Fläche in der gleichen Zeitspanne und viel Improvisationstalent, da er genauso wie die anderen seinen Entwurf eigentlich für eine glatte Wand konzipiert hatte. Seine motivisch wie handwerklich „bombastisch“ vermittelte Ansicht bescherte ihm fast einstimmig den ersten Juryplatz.

Zweiter wurde Daniel Vogt aus Karlsruhe, der sich als einziger an eine rein bildnerische Lösung seiner zehn laufenden Meter heranwagte. Er verwendete keine bildbeherrschenden Schriftzüge, sondern nahezu ausschließlich motivische Darstellungen. Stefan Jäger überreichte diesen von der Sparkasse Germersheim-Kandel gestifteten Scheck über 250 Euro.

Dieser zweite Rang ergab sich allerdings erst durch eine Stichwahl mit Robin Gloser, ebenfalls aus Karlsruhe, der ein Rheinhafenmotiv mit einem phantastischen, farbig reichhaltigen Tag (Schriftzug) kombinierte.

In der Wahl zum Drittplatzierten unterlag er dann allerdings unglücklich Thomas Kempf aus Wörth, der beim Publikum mit seiner spritzig-bunten Kombination aus Schrift und Comic- Figuren offenbar besser ankam, und so den 100 Euro-Schein einheimsen konnte.

Nicht unerwähnt sollen die beiden anderen Wettbewerber bleiben, die die Plätze 5 und 6 belegten: Nico Ackermann und Timo Frey, der jüngste der Mitstreiter mit erst knapp 15 Jahren.

„Man kann wirklich sagen, dass das komplette Projekt ein Erfolg war“, so Andreas Hella.

Eine nun mehr als ansehnliche Unterführung ist mit künstlerischen Mitteln erschaffen worden – das bezeugen immer noch spontane Begeisterungsäußerungen auf der Straße von jungen Menschen ebenso wie alten Semestern, die Bewegungen wie der Street Art eher skeptisch gegenüber stehen. Bei der Bevölkerung ist so etwas wie “WIR haben geschaffen“ entstanden, da es finanziell eine Gemeinschaftsanstrengung von zahlreichen Privatleuten, der politischen Vertreter und den kleineren ortsansässigen Geschäften war. „Die größeren hielten sich leider sehr im Hintergrund; doch vielleicht verändert sich dies ja beim Angriff auf den kommenden Abschnitt im nächsten Frühjahr“, meint Hella.

Er hat hierfür auch schon die Weichen gestellt in Form einer Zusammenarbeit von Kunstverein, CJD-Maximiliansau, Aktion Mensch und Gymnasium Wörth. (red/ah)

 

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