Samstag, 27. April 2024

Ausbau der B10 Hinterweidenthal – Landau: Sperrungen hätten katastrophale Auswirkungen

26. Juni 2021 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz

Bundesstraße 10 bei Hinterweidenthal. Von Westen kommend endet hier bislang der vierspurige Ausbau.
Foto A. Wilde (September 2020)

Hauenstein (Südwestpfalz). Die B10 soll zwischen Hinterweidenthal und Landau vierspurig werden.

Dies wird vom SPD-Gemeindeverband Hauenstein uneingeschränkt befürwortet, betont dessen Vorsitzender Andreas Wilde. Allerdings werde befürchtet, der Landesbetrieb Mobilität (LBM) habe sich bereits für eine Variante entschieden, „die uns als Anlieger jahrelange, wahrscheinlich jahrzehntelange Probleme in den Verbandsgemeinden Hauenstein und Dahner Felsenland beschert“. Das habe sich aus einer Präsentation des LBM im Verbandsgemeinderat Hauenstein ergeben.

Richard Lutz, Leiter der Dienststelle Kaiserslautern des LBM, habe dem Gemeinderat die gleiche Variantenauswahl vorgestellt wie vor zwei Jahren, schildert Andreas Wilde.

Im Gegensatz dazu habe sich der Verbandsgemeinderat Hauenstein schon zuvor einstimmig für die Variante entschieden gehabt, „die hinter dem Gasthaus Frauenstein auf den Radweg führt und von dort bis vor die Felsnase Hauenstein weitergeführt wird“. Diese Lösung habe den Vorteil, dass der Verkehr auf der Bundesstraße 10 (B10) ohne Einschränkung weitergeleitet werde und die neue Trasse komplett und durchgehend ausgebaut werden könne. Einzig vor der Felsennase müsse eine Brücke errichtet werden um die Bahntrasse zu queren und wieder auf die bestehende Trasse der B10 zu gelangen.

Sperrung der Bundesstraße hätte katastrophale Auswirkungen

Beim Abtragen der Felsnase sehe sein Gemeindeverband weiterhin größte Probleme, lässt dessen Vorsitzender Wilde wissen. Oberhalb der abgetragenen Felsnase werde eine über 15 Meter hohe Steilwand entstehen. „Wir können uns nicht vorstellen, dass diese Abtragung so stattfinden kann, dass direkt unten der Verkehr an der Engstelle Felsnase/Bahnlinie weiterfahren kann.“

Eine teilweise oder komplette Sperrung der Bundesstraße hätte für die ganze Region und Verbandsgemeinde Hauenstein katastrophale Auswirkungen, werde befürchtet. Eine Sperrung würde beispielsweise auch die Schuhmeile Hauenstein direkt treffen sowie Touristen abschrecken, da große Umwege über die B48 oder über Dahn – Busenberg in Kauf zu nehmen wären.

Auf der Ausweichstrecke Sarnstall – Lug – Vorderweidenthal – Busenberg – Dahn und Hinterweidenthal würde ein „verkehrstechnischer Ausnahmezustand“ ausgelöst, sieht Andreas Wilde voraus . „Nicht dran zu denken, wenn in diesem Bereich der Umleitungsstrecke wieder ein Unfall passieren würde.

Die Folge ist ein Verkehrskollaps in der gesamten Region Südwestpfalz und Südpfalz. Die Leittragenden sind die Bürger an der Umleitungsstrecke, aber auch die Pendler, die täglich auf diese Strecke angewiesen sind um rechtzeitig an ihren Arbeitsplatz zu kommen“.

Vorgeschlagen wird Untertunnelung der Felsennase

„Uns ist bewusst, dass die Felsennase in allen Varianten Probleme bereiten wird“, betont Ortsverband-Vorsitzender Wilde. Hier sei der Vorschlag der SPD Fraktion im Verbandsgemeinderat gewesen, statt die Felsennase bis auf eine Höhe von fünf Meter abzutragen, einen Tunnel von Hauenstein kommend bis zum Bereich Schwemmwasser zu bohren. Das könnte bei fließenden Verkehr geschehen, ohne große Beeinträchtigung, ist er überzeugt.
Vom LBM sei dazu lediglich die Aussage gekommen, das koste mehr als die Abtragung.

Der SPD Gemeindeverband fordert einen runden Tisch mit allen Beteiligten um eventuell die Reißleine zu ziehen und die Planungen im Sinne aller Bürger auf den Weg zu bringen. „Ein scheibchenweiser Ausbau mit dem ganzen Baustellenchaos muss vermieden werden.“
(Werner G. Stähle)

 

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