Arbeitgeber-Präsident gegen Entgeltgleichheitsgesetz: „Betriebsfrieden wird gestört, Neid geschürt“

3. April 2015 | Kategorie: Politik

Bundes­familienminis­terin Manuela Schwesig (SPD): Will Auskunftspflicht für Gehälter einführen.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat eindringlich vor dem geplanten Gesetz für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern gewarnt.

„Ein solches Entgeltgleichheitsgesetz würde Neid in den Firmen schüren und den Betriebsfrieden gefährden“, sagte er der „Welt“. Frauen würden für gleiche Arbeit bereits gleich bezahlt, betonte Kramer.

„Das garantieren wir mit unseren Tarifverträgen.“ Ein solches Gesetz sei daher überflüssig und schädlich. Der Entwurf von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) sieht vor, dass Angestellte darüber Auskunft verlangen können, was andere in dem Unternehmen verdienen.

„Also, wenn man das vor fünf Jahren vorgeschlagen hätte, wären die Datenschützer auf die Barrikaden gegangen“, sagte Kramer. „Dann könnte man auch gleich das Steuergeheimnis abschaffen.“ Die Annahme, dass Aufstiegschancen auch vom Geschlecht abhingen, bezeichnete der Arbeitgeberpräsident als falsch. „In Deutschland hängt beruflicher Aufstieg von Ausbildung , Erfahrung, Belastbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit ab“, sagte Kramer. „Und natürlich von den Möglichkeit der Kinderbetreuung, von Ganztagsschulen und Ganztagskindergärten. Aber nicht direkt vom Geschlecht.“ (dts Nachrichtenagentur)

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