Freitag, 19. April 2024

Annweiler/Wörth: Hella und der Geißbock

21. Juni 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Kultur, Regional

Diese und ähnliche Gesellen warten in Annweiler auf Besucher.
Foto: A. Hella

Annweiler/Wörth – Kommendes Wochenende ist Rheinland-Pfalz-Tag 2019 in Annweiler. Dort werden unter anderme künstlerisches und kulturelles Können in allen möglichen Facetten über mehrere Tage präsentiert.

Mit dabei sind als farbig-lächelndes Sinnbild mit historischem Hintergrund des Ortes auf Straßen und Plätzen verteilt etliche Ziegen und Geißböcke – ein großer Teil von ihnen aufwendig gestaltet durch den Wörther Künstler Andreas Hella.

Mithilfe seiner nunmehr 35-jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Airbrush-Malerei überzog er die „Tiere“ mit hochwertigem Acryllack in unterschiedlichster Ausdrucksform in jeweils persönlicher Absprache mit Motivvorstellungen der Firmen, die für das kulturelle Großereignis als Sponsoren fungieren.

Wurde ein bestimmter Betrag für diese Veranstaltung im Vorfeld gespendet, bedankte sich die Stadt mit einer Ziege- oder bei entsprechender Summe mit einem Geißbock, der dann von Seiten der Stadt Annweiler in das Wörther Atelier von Andreas Hella chauffiert wurde. Dort unterzog der Künstler die Kunstharztiere einer aufwendigen Vor-und Hauptbehandlung mit exquisiten Materialien, denn schließlich sollen diese „Wahrzeichen“ möglichst lange allen Witterungseinflüssen trotzend im Freien überdauern und so dem Sponsor auch nach dem Fest noch als Werbeträger dienlich sein.

Hella sprach im Vorfeld mit jedem einzelnen Spender die jeweiligen Darstellungswünsche durch, verwarf, was seiner Erfahrung nach eher ein „Zuviel“ gewesen wäre, korrigierte, wo nötig, farbliche oder grafische Ungereimtheiten, ließ einiges an künstlerischer Freiheit für sich offen und sprach sich mit der ihm zur Seite stehenden Herstellerfirma für Schriften Tonish in Maximiliansau ab.

Viel Aufwand, doch das bisherige Echo auf die Geißen-Herde rechtfertigt die Arbeit in jeglicher Hinsicht. Die Absicht Hellas, dass die Menschen beim Anblick einer solchen Skulptur in lächelndes Staunen geraten sollen und dadurch der positive Werbe-Effekt verfestigt wird, trifft somit sicherlich ins Schwarze. Sogar Hochzeiten wurden mit und um die Tiere zwischenzeitlich mit einem Selfie-Beipack gefeiert.

Schon eine Besichtigungstour zu den neuen künstlichen Mitbewohnern der Annweilerer Straßen wäre also eine Reise zum Rheinland-Pfalz-Tag wert.

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Ein Kommentar auf "Annweiler/Wörth: Hella und der Geißbock"

  1. Demokrat sagt:

    Es war Hella der das Verhalten der EX – Landrätin anprangerte und sich über die Vergabe von Aufträgen echauffierte .
    Nun darf er in Annweiler die Mehrzahl der Böcklein und Ziegen bemalen und wird sicher fürstlich bezahlt, wie das bei Künstlern üblich ist.
    Gab es Ausschreibungen für die Auftragsvergabe? Warum wurde kein Künstler aus dem Kreis SÜW beauftragt?

    Hella hat lange darüber nachgedacht ob er sich bei zuständigen Stellen anständig „das Maul verbrennen“ kann. Aber die “Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ (Friedrich Schiller) und das muss auch bei Meinungen über den Kunstmarkt Gültigkeit haben. Dazu will Hella stehen können.“
    Bravo!!