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23 Jahre palatia Jazz Festival 2019: „The Finest in Jazz“ beim internationalen Jazzfestival der Pfalz an historischen Spielorten

15. März 2019 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Kreis Südliche Weinstraße, Kultur, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer

Palatiajazz: Die wunderschön angestrahlte Villa Böhm in Neustadt.
Foto: palatiajazz

Pfalz. Einen Sommer mit internationalen Jazzgrößen und Newcomern bietet die 23. Ausgabe des palatia Jazz Festivals 2019. Ein Festivalprogramm, das keine Wünsche offen lässt und international gefeierte Jazzgrößen des zeitgenössischen Jazz aus aller Welt vorstellt.

Erwartet werden kann viel Neues, aber auch Ungewöhnliches. Bei ausgesuchten Pfälzer Weinen, mediterranen Speisen und „The Finest in Jazz“ kommt jeder Gast auf ganz besonders attraktive Art an den schönsten historischen Spielstätten der Pfalz in den Genuss.

Erstmals vor Beginn des Konzertreigens von palatia Jazz präsentiert sich der Youth Day mit vielen jungen Jazztalenten aus der Region und der Musikhochschule Mainz. Im Rahmen der Veranstaltung „Das Gryne Band“ im diesjährigen Speyerer Sommer werden Kunst- und Kulturprojekte eine Pflanzkisten-Aktion in der ganzen Stadt begleiten.

Direkt vor dem Historischen Rathaus der Stadt Speyer präsentiert sich die Gryne Open Air Bühne für bis zu sieben Jugendensembles, die am Sonntag, dem 16. Juni den Konzertreigen des Internationalen Pfälzer Jazz Festivals – palatia jazz 2019 eröffnen. Der Eintritt ist frei.

Auftakt in Speyer

Gleich drei Veranstaltungen finden in 2019 in Speyer statt, dies auch aus Anlass des 20-jährigen Teilnahmejubiläums bei palatia Jazz. Mit dem Auftaktkonzert in der Speyerer Gedächtniskirche am 21. Juni 2019 öffnet sich ein ganz besonderer Einblick in die Heimat von drei Musikern.

Ihr Projekt Mare Nostrum III präsentiert die dritte Folge ihrer Liebe zu den Küsten der Meere an welchen sie aufgewachsen sind und teils heute noch leben. Vom Tyrrhenischen Meer um die Insel Sardinien kommt der Trompeter Paolo Frésu, aufgewachsen in Nizza an der französischen Riviera ist Richard Galliano und Jan Lundgren stammt von Ronneby, einem kleinen Ort nahe der Ostseeküste in Schweden.

Die Musiker eint ein Leben am Meer, das ihnen seit ihrer Kindheit große Eindrücke vermittelte und auch ein Stück Heimat bedeutet. Die drei Musiker bilden eine Troika des Europäischen Jazz, jeder von ihnen wurzelt in der Musiktradition seiner Heimat, hat daraus eine persönliche Musiksprache entwickelt und bringt dies in vielen Projekten des modernen, Grenzen überschreitenden und Genre verbindenden Jazz ein. Alle drei sind sie Poeten des Klangs, die sich in der Liebe zur Melodie verbunden fühlen.

Angeführt wird der Konzertabend von einer furiosen jungen südkoreanischen Pianistin: Younee steht für „Free Classic & Jazz“ und hat sich bereits ein großes internationales Fanpublikum aufgebaut. Sie begreift ihre Musik als große Spielwiese ohne Genregrenzen gepaart mit einer phänomenalen musikalischen Offenheit und dem einzigartigen Talent virtuoser Improvisationsfähigkeit.

Erstes Open Air

Zum ersten Open Air am 22. Juni 19 im Adenauer Park, Speyer präsentieren die Musiker Paolo Frésu (Trompete) und der Bassist/Cellist Lars Danielsson ihre aktuelle CD „Summerwind“, die ein lyrisches und elegisches Abendprogramm bei hoffentlich schönem Sonnenuntergang verspricht.

Wunderschöne Kulisse Villa Böhm in Neustadt

Für den 29. Juni, dem nächste OpenAir, im Park der Villa Böhm, Neustadt an der Weinstraße ist das israelische Trio „Shalosh“ mit der Präsentation ihres neuen Albums eingeladen. Shalosh gehört zu den Erneuerern des zeitgenössischen Jazzgenres. Sie kreieren mit ihren Stücken den Raum für sehnsüchtige Melodien und hinreißend schöne, ruhige Momente, aber auch wuchtige und forsch gespielte Ausbrüche. Ihr Beat ist ansteckend, die Arrangements raffiniert und besonders bemerkenswert: trotz großer Virtuosität wirkt alles sehr harmonisch und wohlproportioniert.

Der Abend wird mit dem Trio des zweifachen Grammy Award – Preisträgers Bill Laurance, einem Gründungsmitglied der Band Snarky Puppy, fortgesetzt. Bill Laurance ist ein für Filmmusik bereits gefragter Pianist, Komponist und Arrangeur. Seine neue CD „Cables“ schöpft wohl wieder aus dem Tiegel der Klassik, Jazz, Funk-Grooves und meisterlicher Improvisation. Er ist fähig alle Emotionen zu erzeugen und bedient sich dem großen Kompositionstalent, das in ihm steckt. Das Motto und die Umsetzung seiner neuen CD „Cables“ mit neuer Trio Besetzung lässt neugierig werden.

Romantische Villa Ludwigshöhe in Edenkoben

Vor dem Schloss von König Ludwig I. in Edenkoben tritt im ersten Teil des Doppelkonzertes am 06. Juli 2019 das Trio des Pianisten Gérôme Klein aus Luxembourg auf. Klein hat ein aufregendes Projekt in einer minimalistischen Soundwelt mit einer Reihe von Kontrasten entwickelt und überrascht mit lauten Lichtsplittern, Energieexplosionen und sogar frenetischer Ekstase, wenn die Musiker ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen.

Im Anschluss daran kommt der mehrfache Grammy Award Gewinner Bill Evans mit seinem neuen Quartett. Mit von der Partie sind der ebenfalls preisgekrönte deutsche Schlagzeuger Wolfgang Haffner und zwei Ausnahmetalente, zum einen der fabelhafte Keyboarder Simon Oslender und der Bass-Groove-Meister Gary Grainger. Bill Evans präsentiert, wie er sagt, die gefährlichste Band der Welt: die Spy-Killers! – deren Energie wohl zu einem riesig groovenden Event aus Jazz, Rock, Funk und Fusion gedeihen wird.

Beeindruckende Festungsanlage in Germersheim

Mit ihrer gemeinsamen Liebe zum Jazz kombinieren die aus Luxembourg und Belgien stammenden Musiker, Jean-Philippe Koch am Klavier, David Kintziger am Bass und Michel Mootz am Schlagzeug die verschiedenen Stile des progressiven Jazz – spritzig, variierend, kraftvoll, drückend, reich an Wendungen und Stimmungen.

Sie begeisterten bereits bei ihrem Auftritt 2017 unser Festivalpublikum und durften erst nach drei Zugaben die Bühne verlassen. Jetzt kommt Dock in Absolut am 13. Juli 2019 in die Festungsanlage nach Germersheim.

Im Rahmen dieses OpenAirs in Germersheim tritt der aus Portland/USA stammende Singer/Songwriter Jarrod Lawson im zweiten Teil des Doppelkonzerts mit seiner Band an diesem Abend auf. Er verschmelzt Funk, Gospel, Doo-Wop Elemente, R&B, Hip-Hop und Jazz so aufregend und auf seine so ganz eigene Weise, dass das Jazz Wise Magazin (GB) schreibt: „Er singt von innervierender Spiritualität, mit Leidenschaft, Mitgefühl und Empathie… mit anderen Worten – direkt aus seiner Seele.“ Mit in seinem Paket hat er den weltweit wohl begehrtesten Conga Spieler: Sammy Figueroa, der schon mit solch berühmten Jazzlegenden wie Miles Davies, Sonny Rollins, Quincy Jones u.a. aufgetreten ist.

Geschichtsträchtige Klosterruine Limburg in Bad Dürkheim

Der amerikanische Trompeter, Sänger und Komponist Theo Croker ist der Enkel des weltweit bekannten Jazztrompeters Doc Cheatham und künstlerischer Zögling von Dee Dee Bridgewater. Kein Wunder, schlug er mit seinem zweiten Album „Escape Velocity“ auch große Wellen: Die Millionen-Grenze auf Spotify sprengte das Album mühelos.

Mit seiner Live Band DVRK FUNK (ausgesprochen: DARK FUNK) bestehend aus Michael King (Keyboards), Eric Wheeler (Bass) und Michael Ode (Schlagzeug) stellt er bei palatia Jazz sein drittes Album „Star People Nation“ vor und wird ebenso für einen furiosen Konzertauftakt auf der Klosterruine Limburg in Bad Dürkheim am 20. Juli 2019 sorgen.

Fortgesetzt wird die lange Konzertnacht in dem wohl schönsten Spielort des palatia Jazz Festivals mit der Jazzlegende und Altstar, dem großartigen Saxophonisten Charles Lloyd. Noch mit 81 Jahren ist er so herausragend überzeugend wie alle Lebensjahre zuvor und bietet mit einem perfekten All-Star-Line-Up, vertreten durch die beiden Gitarristen Julian Lage und Marvin Sewell, seinem langjährigen Freund und Begleiter Reuben Rogers am Bass sowie dem hervorragenden Drummer Eric Harland ein wahrlich aufregendes Quintett. Sein Programm, Kindred Spirits (Gleichgesinnte) umfasst eine Auswahl der „Best of Lloyd“ Stücke. Eine einmalige Gelegenheit diese Jazzlegende in der imposantesten Kulisse des Festivals zu erleben.

Clubkonzerte im Haus Catoir

Mit zwei „Clubkonzerten“ im Wintergartensaal des Haus Catoir am 26. und 27. Juli 2019 in Bad Dürkheim wird die im vergangenen Jahr begonnenen Reihe fortgesetzt.

Die Kameruner Singer/Songwriterin IRMA erhielt für ihr Debütalbum “Letter To The Lord” zweifach Platin und ihre erste Single kletterte auf Platz 2 der französischen Single-Charts. Mit ihrem Song „I know“ löste sie eine Fanlawine mit 21 Mio. Klicks bei „YouTube“ aus. Sie beweist mit jedem Konzert, dass sie live ein Garant für Gänsehaut-Momente ist.

Den Abend darauf, Samstag kommen die Meister des innigen Zusammenspiels. Das Duo Jean Marie Machado am Flügel und der Akkordeonist Jean-François Baëz spielen zusammen wie ewig miteinander bekannte Komplizen und trotzdem klingt ihre Musik so frisch wie gerade erfunden, vorgetragen in telepathischer Verständigung. Ihr Duett ist fraglos lyrisch. In übereinstimmender Intimität beschreiben beide Solisten nicht abwechselnd, sondern mit gleichem Impuls spirituelle Erinnerungen und alte Gefühle. Ihre musikalische Konzeption ist wie ein Höhenflug der Emotionen.

Open Air im schönen Herxheimer Rosengarten

Der Abschluss des Festivals am 03. August 2019 wird wie jedes Jahr OpenAir in Herxheim bei Landau im schönen Rosengarten der historischen Villa Wieser begangen.

Erwartet wird eine Basstrio-Formation der Extraklasse: Phronesis – die frenetisch vom Magazin „All About Jazz“ als die „mitreißendste Jazzband der Welt“ belobigt wurde. Das anglo-skandinavische Trio, bestehend aus Jasper Høiby, Bass, Ivo Neame am Piano und Anton Eger, Schlagzeug hat sich weltweit einen Namen für die melodische Fließfähigkeit ihres Schreibens, für muskulösen, kühnen Sound und viszerales, hoch kinetisches musikalisches Zusammenspiel erworben.

Der Abend schließt mit einem außergewöhnlichen Musikprojekt des polnischen Violinisten und Ausnahmetalent, Adam Baldych. Sacrum Profanum, der Name seines neuen Albums. Damit keine Missverständnisse aufkommen: es handelt sich nicht um Klassische Musik, nicht um New Age oder Neue Musik, sondern um ein Projekt, das historische sakrale Musik nach Baldychs Handschrift in die freie improvisierte Musik und den Jazz transzendiert.

Und: diese Musik ist nicht leise. Den meditativen Passagen folgen oft rockige Ausbrüche und auch ganz allgemein, eine starke Rhythmik der Stücke. Es gelingt ihm den vorliegenden Kompositionen Klangreichtum, die Freiheit der Interpretation und einen neuen inhaltlich frischen Ausdruck zu verleihen. Begeisternd wird die Instrumentierung des Konzertes sein, denn eingebunden sind Crotales (Zimbeltisch), eine Cassa Grande (große Trommel) sowie diverse technische Effekte an Flügel und Violine.

Partner und Sponsoren

Das Festival wird von treuen Partnern und Sponsoren gefördert: Lotto Rheinland-Pfalz / Lotto Stiftung, Sparkasse Vorderpfalz, Sparkasse Edenkoben sowie der längsten Partnerschaft seit 1998, dem Land Rheinland-Pfalz und dem Förderbudget aus dem Kultursommer Rheinland-Pfalz.

Die kommunalen Festivalpartner (Spielortpartner) unterstützen den Jazzsommer mit ihren historischen Spielstätten, die dem Festival als einzigartige und ambientereiche Kulisse zur Verfügung stehen. Ausgewählte Pfälzer Winzerbetriebe, wie das Weingut Müller-Catoir, Ökonomierat Lind, Weingut Anselmann, Weingut Eymael oder Weingut Bergdolt-Reif & Nett kredenzen ihre Weine und stellen den weit angereisten Gästen ihre exzellenten Rieslinge, Burgunder und regional typischen Sorten vor.

Aber auch die feinen Biere aus der Ludwigshafener Braumanufaktur Mayers Brauwerk und das Panorama Hotel am Rosengarten/Neustadt sowie das Hotel Löwengarten in Speyer fördern mit großem Einsatz und Überzeugung seit Jahren das palatia Jazz Festival. Kleine feine Genüsse bietet die Nussbar Winzersnack mit marinierten Cashews und Mandeln, die auf die Geschmacksnoten der Weine abgestimmt wurden. Das Catering übernimmt das Restaurant Oel de Vie aus Landau.

Es wird an allen Veranstaltungstagen die Gäste mit pikanten mediterranen Vorspeisen/Antipasti und einer kleinen Auswahl attraktiver Hauptspeisen verwöhnen.

Weine und Speisen können unter dem Menüpunkt „Jazzkulinarium“ auf der Festivalhomepage etwa 14 Tage vor dem Konzertbeginn nachgelesen werden.

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