Neujahrsempfang 2020 der Stadt Annweiler: „Gemeinsam mehr Mut wagen“

Stadtspitze begeistert mit neuem Veranstaltungsformat

13. Januar 2020 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Bürgermeister Seyfried: „Ein Neujahrsempfang… ist das überhaupt noch zeitgemäß?“. Im voll besetzten Hohenstaufensaal begeisterte die Stadtspitze mit einem neuen Veranstaltungsformat.
Foto: hi

Annweiler. Der Hohenstaufensaal war proppevoll. Rund 400 Annweilerer waren der Einladung zum Neujahrsempfang 2020 gefolgt. Der Stadtvorstand – das sind Bürgermeister Benjamin Seyfried (parteilos) und die drei Beigeordneten Dirk Müller-Erdle (FWG), Benjamin Burckschat (CDU) und Peter Grimm (FDP) – setzte in diesem Jahr für den traditionellen Neujahresempfang andere Akzente. Teamgeist und konstruktives Miteinander prägten den Ablauf.

Auf umfängliche Grußworte prominenter Persönlichkeiten aus dem Südpfälzer Politikumfeld hatte man verzichtet. Dafür gab die Stadtspitze einen Ausblick auf die kommunalpolitischen Themen und erläuterte Aufgaben und Problemfelder, die 2020 gemeinsam in Angriff genommen werden sollen.

Die Ehrengäste, darunter MdB Thomas Hitschler (SPD), MdL Thomas Weiner (CDU), SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt (CDU) und Jürgen Conrad, Vizepräsident der SGD Süd, hörten es mit Interesse.

In seinem Rückblick auf das vergangene Jubiläumsjahr hob Bürgermeister Benjamin Seyfried die Gemeinschaftsleistung hervor, die sich insbesondere beim Rheinland-Pfalz-Tag und bei der 800-Jahrfeier gezeigt habe: „Alle haben an einem Strang gezogen. Dabei hat sich gezeigt, was das <Wir hier vor Ort> bedeutet und bewegen kann“.

2020 wird ein Mut-Jahr werden

Kürzlich habe er einen Glücks-Keks bekommen mit einer Neujahrsbotschaft: <Du solltest öfter einen Mut-Ausbruch haben>. Manchmal brauche es in der Tat Mut in unserer Gesellschaft, um Verantwortung zu übernehmen und um etwas Neues zu wagen, meinte Seyfried: „Mutig sein lohnt sich, und es erfordert immer ein bisschen Überwindung“.

Erster Schritt nach der Kommunalwahl im Mai vergangenen Jahres sei es gewesen, städtische Arbeitskreise in der Hauptsatzung des Stadtrats ausdrücklich zu verankern. Damit sei der Weg geebnet worden, um die Arbeit der Stadt transparent zu machen und für eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu öffnen. Jeder, der sich für die Themen interessiere, könne mitwirken und sich einbringen.

Im „Arbeitskreis Stadtfeste“ beispielsweise, der erstmalig am 15. Januar zusammen kommt, werde für das Löwenherz-Fest ein neues Konzept erarbeitet. Im nächsten Jahr 2021 solle dann dieses historische Spektakel in Annweilers Altstadt wieder stattfinden. Aber auch weitere Feste wolle man gemeinsam planen unter dem Motto „von uns und für uns“.

Hotel-Ansiedlung als zentrales Projekt 2020

Der Erste Beigeordnete, Dirk Müller-Erdle, hob in seiner Ansprache die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Beigeordneten, den Mitgliedern des Stadtrates und den Mitgliedern der Ausschüsse hervor: „Ich bin sicher, dass wir in naher Zukunft die Erfolge dieser gemeinsamen, von Fairness und Respekt geprägten Zusammenarbeit sehen werden“.

Das für íhn zentrale Projekt, das er 2020 weiter vorantreiben wolle, sei die Ansiedelung eines Hotels in Annweiler. Man suche weiter nach möglichen Investoren. Die bisher gemachten Anstrengungen verliefen sehr positiv: „Ich bin guter Dinge, dass wir bis Ende des Jahres hier einen großen Schritt nach vorne gemacht haben werden“.

Erster Beigeordneter Dirk Müller-Erdle:„Wichtig ist die Erschließung neuer Zielgruppen ebenso wie die Ausschöpfung vorhandener touristischer Potentiale“.
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Tourismus-Förderung

Generell werde das Thema Tourismusförderung einen großen Raum einnehmen, so Müller-Erdle weiter. Die Anschaffung einer weiteren multimedialen Infosäule für auf den Rathausplatz, die Erneuerung der Infotafeln im Stadtgebiet und die Steigerung der Attraktivität der Minigolfanlage im Kurpark werde in Angriff genommen.

„Auch die im Dezember letzten Jahres auf den Weg gebrachten barrierefreien Projekte – der Rundweg durch die Markwardanlage und der Wanderweg zum Kirschfelsen – werden uns begleiten“.

Die Stadt rechne mit einer Zusagen von Fördermitteln bis Mitte des Jahres. Danach gehe es in die genauere Detailplanung, die bis Ende 2020 zumindest für die Markwardanlage abgeschlossen sein solle. In 2021 werde man mit der Umsetzung beginnen.

Am kommenden Dienstag, den 14. Januar, trifft sich zum ersten Mal der neu ins Leben gerufene „Arbeitskreis Wohnmobil-Stellplätze“, um auch in diesem wichtigen touristischen Segment, gemeinsam Verbesserungen der touristischen Infrastruktur zu erarbeiten.

Bürger-Workshop zur Stadtentwicklung

Ein weiteres großes Thema sei die Entwicklung der Innenstadt. Immer mehr kleinere Geschäfte gingen verloren, und im Zuge dessen auch Gewerbeflächen: “Wir müssen hier massive Anstrengungen unternehmen, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten“. Ideen dazu und gebe es zuhauf.

Zur Verwirklichung verwies Müller-Erdle auf vorhandene Fördermöglichkeiten. Auch die Installation eines hauptamtlichen Leerstandsmanagers sei eine Option: „Ich kann nicht versprechen dass wir alle Probleme gelöst bekommen. Ich verspreche aber, dass wir verstärkt daran arbeiten werden“.

Im April 2020 werde es dazu einen ganztägigen Workshop geben, um einen Maßnahmenplan zur Stadtentwicklung für die nächsten Jahre zu erstellen. Alle Bürgerinnen und Bürger seien zur Mitarbeit eingeladen.

Generationenprojekt Ambert Park

Auch Benjamin Burkschat, der als Beigeordneter im Stadtvorstand den Geschäftsbrereich Kultur/Soziales/Generationen verantwortet, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der städtischen Arbeitskreise: „Bei der Neugestaltung des Ambert Parks versuchen wir, die unterschiedlichen Interessenlagen transparent zu bündeln und die Bürger und Bürgerinnen direkt an der Gestaltung zu beteiligen“.

Beigeordneter Benjamin Burckschat: „Wir haben unsals Stadtvorstand und Stadtrat das Thema Bürgerbeteiligungauf die Fahnen geschrieben. Das betrifft alle Generationen“.
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Jugend-Stadtrat mit Antrags- und Rederecht

Im laufenden Jahr wolle man einen Jungend-Stadtrat initiieren. Damit auch die Noch-nicht-Wahlberechtigten politisch an der Entwicklung der Stadt partizipieren und sich direkt einbringen können.

Wie die langjährigen positiven Erfahrungen in Pirmasens zeigten, könnte ein Jugend-Stadtrat beispielsweise sogar direkt Anträge in Ausschüsse und Stadtratssitzungen einbringen. Zudem könnte ein Vertreter des Jugend-Stadtrats ein Rederecht im Stadtrat und in Ausschüssen haben, wenn es um jugendpolitischen Themen gehe.

Arbeitskreis für kulturschaffende Vereine

Im Jubiläumsjahr 2019 habe sich gezeigt, so Burckschat, was gemeinsam geleistet werden könne, wenn die Vereine engagiert mitwirken: „Daher wollen wir die Vereine und die Stadt stärker vernetzen“.

Dies solle in einem „AK kulturschaffende Vereine“ erfolgen, der am 29. Februar erstmalig tagen werde.

Verkehrssicherheit in der Stadt

Straßenverkehr in der Stadt geht alle an. Maßnahmen zur Verkehrssicherheit haben oberste Priorität. Das machte Beigeordneter Peter Grimm deutlich, der diesen Geschäftsbereich im Stadtvorstand verantwortet. Mit einer anschaulichen Bildergerschichte zeigte er, wie mit wenigen Maßnahmen, die nicht viel kosten, viel für die Verkehrssicherheit der Schulkinder getan werden kann.

Peter Grimm: Barrierefreiheit in der Stadt liegt den Bürgernam Herzen. Das Absenken von Bürgersteigen in der Innenstadtkann dafür viel bewirken.
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Beispiel Grundschule und Bushalteplatz: Mit wenigen Maßnahmen,die nicht viel kosten, kann viel für die Verkehrssicherheitder Kinder getan werden.
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Den Bürgern das Wort geben

Das war noch bei keinem Neujahrsempfang. Zum Abschluss stellte sich die Stadtspitze als Team gemeinsam auf die Bühne und gaben dem Neujahrspublikum das Rede-Mikrofon: „Wir wollen präsent sein. Wir wollen ansprechbar sein“.

Und aus dem Saal kamen dann auch spontane Beiträge zu unterschiedlichen Anliegen, die allesamt mit Applaus quittiert wurden. (hi)

Der Stadtvorstand beantwortet zum Abschluss des Neujahrsempfangs Fragen aus dem Saal: (v.l.n.r.) Benjamin Burckschat, Peter Grimm, Benjamin Seyfried, Dirk Müller-Erdle.
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Und da gab es noch…

Die Sternensinger unter der Leitung von Pastoralreferentin Christine Wendel eröffneten den Neujahrsempfang mit dem Segen und einem Spendenaufruf zugunsten der diesjährigen Aktion „Frieden! Im Libanon und weltweit“.
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Bürgermeister Seyfried dankt dem Chor des Gesangvereins Queichhambach.
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Die Trifelsgarde des Annweiler Karnevalvereins begeisterte das Neujahrspublikum mit einer beeindruckenden Choreografie.Die Trainer sind Markus Marschall und Jasmin Hantke.
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Der Queichhambacher Gesangverein mit Chorleiter Sergej Iwantschenko gestaltete die musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs mit einem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Repertoire.
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