Donnerstag, 18. April 2024

Wildes Wolfsrudel stürmt Hagenbacher Rathaus

13. Februar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim

Hart bedrängt von gefährlichen Wölfen: Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer (re.).
Fotos: Walter Knöll

„Seid gegrüßt ganz herzlich gern, ihr liebe Narren von Nah und Fern. Kein Widerstand kann jetzt noch was bezwecken, deshalb grüß ich Euch und geb`s auf mich zu verstecken,

Wir wissen, dies alles ist unserem F.X ein Graus, denn er muss verlassen sein lieb gewonnenes Haus.“

So poetisch begann der Rathaussturm in Hagenbach. Oberwolf Horst Rödel begrüßte bei seinem Ansinnen denn auch zahlreiche Gäste, unter anderem die „Rhosemer Stockriebe“ aus Rheinsheim, aus Philippsburg die „Geese“, die „Lauterpfludde“ aus Scheibenhardt, die „Pforzer Windhexe“ und Bürgermeister Reinhard Scherrer.

Sechs neue Wölfe wurden danach mit Wolfsblut – sprich Riesling – getauft und damit in die Rudelgruppe aufgenommen. Der gemeinsame Chor der Wölfe mit ihrem einstudierten Wolfslied durfte natürlich auch nicht fehlen.

Mit gereimten Sprüchen um Hagenbacher Ungereimheiten stürmten die Faschingswölfe dann das Rathaus zur Machtübernahme.

Der Oberwolf führte aus:

„Wir Wölfe haben seit einigen Wochen über einige Missstände nachgedacht, darum steht für uns fest, das wäre doch gelacht, wir Wölfe müssen erneut an die Macht!

Die Friedrich-Ebert-Stroß wurde völlig umgebaut, damit der Faschingsumzug nicht mehr staut. Für Geld wird hier alles saniert, Bäume gepflanzt dass alles flaniert.

Vor lauter Bäume in dere Stross, hoffentlich gibt’s känn Stau beim Umzug bloss.  Zu guter letzt werden wir ein Wolfsmuseum einrichten, das erzählen wird von Hachebacher Geschichten.

Im Keller vom Schwingschen Haus ist es geplant, die Anmietung des Raumes schon angebahnt. Jedoch der Denkmalschutz ist dagegen, sonst wäre die Bebauung schon vergeben.“

F.X. Scherrer ließ sich nicht alles bieten und erwiderte:

„Ich warne euch: hütet die Kinder und nehmt euch in Acht, damit der Wolf dort euch nid ach noch Ärger macht. Die kummen jedes Johr mit der ganze Bagage, ums Rathaus zu plündern, des bringt mich in Rage.

Ihr habts widder geschafft, es dud mir grad weh, wenn ich die närrischen Gestalten im Rathaus seh. Ganz fest hat ich vor, diesmal standhaft zu bleiben, und die Wölfe vom Rathaus zu vertreiben..

Die Rathaus-Geischder, ihr Wölfe hör gut zu, zu dene sei nett un loss se in Ruh. Die Stadtmadam spaziert als nächtens durchs Haus un denkt sich neie Gedichtlen aus.

Do isch de Schlissel – uff denn musch uffbasse, un nie vun auße stegge lasse. Am Aschermiddwoch will ich’n widder zu’rick. Viel Spaß im Rathaus, un auch viel Glick.“

Bürgermeister Scherrer leistete kaum Widerstand, gab es doch bei leerer Kasse auch kaum etwas zu verteidigen. Danach heizten die Hagenbacher Albgoischder für eine grandiose Stimmung ein. (red)

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