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Wegen AfD-Mitglied: Attac Kandel-Südpfalz zieht sich als Mitveranstalter vom „Hambacher Fest“ zurück

7. Juni 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

 

Südost-Ecke des Hambacher Schlosses. 1832 wurde die Schlossruine durch die viertägige Protestveranstaltung von etwa 30.000 Menschen zum Schauplatz der frühen Demokratiebestrebungen auf deutschem Boden. Foto:Claus Ableiter/wikimedia/CC-BY-SA-3.0/GNU

Kandel/Neustadt „Mit unserem Rückzug als Mitveranstalter protestieren wir gegen die Einladung der Partei „Alternative für Deutschland“ zur stattfindenden Podiumsdiskussion. Einer Partei, die antidemokratische, antisoziale und autoritäre Haltungen vertritt, werden wir kein Forum bieten“, sagte Ivo Roth von Attac Kandel-Südpfalz.

Grund für das Zerwürfnis ist die bei der geplanten Podiumsdiskussion eingeladene Teilnehmerin Ursel Bieser von der Partei Alternative für Deutschland (AfD).

Attac hat sich die Globalisierung von sozialer Gerechtigkeit, politische, wirtschaftliche und soziale Menschenrechte auf die Fahnen geschrieben. Nach Meinung des Bündnisses passt da die AfD mit Mitglied Bieser nicht in die Runde. Weitere Diskussionsteilnehmer zum Thema: „Demokratie im Spannungsfeld zwischen Rheinland-Pfalz und der EU, der Grundsatz der Subsidiarität“ sind Roman Huber (mehr Demokratie e.V), Emanuel Richter (Prof. Uni Aachen) und ein Mitglied von Occupy.

Attac wirft der AfD „rassistische, antisemitische, fremdenfeindliche und chauvinistische“ Ideologien vor, die diese unter „allgemein gehaltenen Formulierungen“ verstecken würden.

„Inakzeptable Positionen

„Wer wie Konrad Adam (Journalist, „AfD“-Vorstandsmitglied) das Wahlrecht von Arbeitslosen und Rentnern in Frage stellt, wer wie Roland Vaubel (Professor für Volkswirtschaft, Wissenschaftlicher Beirat der AfD) darüber diskutiert, wie die sogenannte „Leistungselite“ vor der „Tyrannei der Mehrheit“ geschützt werden könne, wer wie Hans-Olaf Henkel (ehemaliger BDI-Präsident und laut Attac Unterstützer der AfD) das diskriminierende „Redlining“ ins Gespräch bringt , wer wie Stefan Milkereit (ehemaliges AfD-Vorstandsmitglied) sagt: „Das Multikulti-Gen führt zu Mutationen und Krankheiten, die vorher bei Reinrassigkeit nicht vorhanden waren“, wer seinen Gründungsparteitag mit rechtsextremen Formulierungen („Klassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung“) bewirbt, steht nicht zu den existentiellen Werten unseres Grundgesetzes und kann sich somit auch nicht auf die allgemeine Meinungsfreiheit beziehen“, stellt Roth die Posittion von Attac dar.

Dennoch wird Attac an der Veranstaltung teilnehmen: „Allen Ressentiments sozialer, nationaler, rassistischer und anderer Ausprägung werden wir entschieden entgegentreten“, sagt Roth.

Piratenpartei: „Keine AfD“

Der Landesverband der Piratenpartei Rheinland-Pfalz als Mitveranstalter des Hambacher Fests, forderte indes die Organisatoren der Podiumsdiskussion, „Mehr Demokratie e.V.“, dazu auf, keine Vertreter von Parteien zuzulassen: „Insbesondere nicht der AfD.“ Sollte „Mehr Demokratie e.V.“ dem nicht nachkommen, will die Piratenpartei zum Boykott der Podiumsdiskussion aufrufen. Personen rechter Gruppierungen wollen die Piraten notfalls von der Polizei entfernen lassen. (cli)

 

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9 Kommentare auf "Wegen AfD-Mitglied: Attac Kandel-Südpfalz zieht sich als Mitveranstalter vom „Hambacher Fest“ zurück"

  1. Thunderbirdy sagt:

    Ist der Name „Mehr Demokratie e.V.“ nicht im Zusammenhang mit dieser Veröffentlichung mehr als fragwürdig? Vielleicht sollte hier mal über eine Umbenennung nachgedacht werden. Oder haben hier ein paar leute die Hosen voll, weil sie Angst haben, dass ihre Weltanschauung widerlegt werden könnte?

  2. Roberta sagt:

    Hä? Da haben wohl einige nicht verstanden das wir ineinem Land mit Meinungsfreihit leben. Attac würde sich in einer Staatsform a la Nordkorea sicher deutlich wohler fühlen…da sind sich ja immer Alle einig. Diskussionen sollten abgeschafft werden, zumindest wenn Positionen abweichend von der eigenen bilden 😉 DDR 2.0 ich hör dir trapsen….

  3. Reionhard "Hardy" Rupsch sagt:

    „Alternative für Deutschland“ als Bewahrer der Tradition des Hambacher Festes von 1832: DAS gefällt mir!
    Attac Kandel-Südpfalz zieht sich zu recht zurück: Vom Geist des bürgerlichen Aufbruchs haben sie nur die Oberfläche geborgt!

  4. Andreas sagt:

    Wenn man sich in der linken Comfortzone, bei der man vor angeblicher sozialer Gerechtigkeit triefend hemmungslos das Geld anderer verteilt, ein wenig gestört fühlt, zieht man offenbar lieber den Schwanz ein.

    attac – was war nochmal die Übesetzung dieser Vokabel ins deutsche?

  5. Hans sagt:

    Da zeigt sich mal wieder die wahre Gesinnung der ATTAC-Demagogen. Man möchte diskutieren, aber natürlich nur mit Leuten, die krude ATTAC-Weltanschauungen teilen – das ist ja schlimmer als in der DDR, wo auch keine andere Meinung zulässig war. Wenn ATTAC wegbleibt, ist das definitiv ein Gewinn!

  6. Andreas Eiden sagt:

    Da sind ja einige Lügen und Enten bei den Aussagen: „Adam: das Wahlrecht von Arbeitslosen und Rentnern in Frage stellt“ Hier bezieht sich der Herr auf eine Fake Twitter Meldung, die schon längst als solche aufgeklärt wurde. „Hans-Olaf Henkel: Redlining“ Das ist ja jetzt nun total aus dem Zusammenhang gerissen. Herr Henkel sprach über die Immobilienblase und wie diese entstanden ist. Seine Aussage Henkel:,“ Letzteres hindere die Banken daran, bei der Beurteilung der jeweiligen Kreditwürdigkeit zwischen „besseren“ Wohnvierteln und „Slums“ zu unterscheiden.“ würde hier jeder Bankberater unterschreiben. Der Wert einer Immobilie, gerade auch der Marktwert der aus dem Sach- oder Ertragswert abgeleitet wird, hängt maßgeblich von der Lage ab. Das ist jedem klar, der eins und eins zusammen rechnen kann.

    Stefan Milkereit. hier haben wir immer deutlich gemacht, dass wir keine ausländerfeindlichen, islamfeindlichen oder antisemitischen Äußerungen dulden werden. ->ehemaliges AfD-Vorstandsmitglied.

    „Attac wirft der AfD „rassistische, antisemitische, fremdenfeindliche und chauvinistische“ Ideologien vor, die diese unter „allgemein gehaltenen Formulierungen“ verstecken würden.“

    Dieser Vorwurf ist so absurd, dass man schon fast glauben muss, dass es die Äußerungen nur in Absprache mit unserer politischen Konkurrenz zustande kam. Wer uns, die normalen Bürger dieses Landes, als Antisemiten oder ausländerfeindlich bezeichnet, wirft nur mit Schmutz, nicht mit Nachweisen, denn die gibt es nicht! Wir kämpfen für den Erhalt des europäischen Friedens, wir glauben an Europa und prangern die Banken- und Staatenrettung auf Kosten der Menschen, der Steuerzahler an. Wir stehen für die sozialen Werte unserer Gemeinschaft und die Stärkung unserer Demokratie. Wer uns deshalb beschimpft, wird wohl gerade von denen bezahlt, die das verhindern wollen. Sie werden es nicht schaffen! Die Attac sollte sich stattdessen schämen und der Veranstaltung fern bleiben. Sie haben dort mit solchen Äußerungen und Anfeindungen nichts zu suchen und stellen sich damit ins Abseits.

  7. Teska sagt:

    “Attac wirft der AfD „rassistische, antisemitische, fremdenfeindliche und chauvinistische“ Ideologien vor“
    Na, da haben wir ja gleich alle Standardanfeindungen und Gemeinplätze auf einem Haufen.
    Wir wäre es noch mit faschistisch, frauenfeindlich, kapitalistisch …?

    Für wie dumm halten uns diese rotlackierten Faschisten von Attac?

  8. Simon Hartmann sagt:

    So funktionieren die linken Plärrer wie attac:

    Erst jegliche Diskussionsrunden sprengen und dann als Konrad-Ott-Sprecher auf der Bühne über die AfD mit Lügen und haltlosen Vorwürfen herziehen!

    Typisches linksradikales Verhalten!

  9. Norbert Herrmann sagt:

    Da fällt einem ja gar nichts mehr ein. Attac sollte sich schämen.