Freitag, 19. April 2024

Was taugen Bleichcremes gegen Altersflecken?

7. Dezember 2021 | Kategorie: Gesundheit, Mode & Schönheit, Ratgeber

Viele Menschenstören sich an Pigment- oder Altersflecken.
Foto: © Pexels/ Anna Nekrashevich

Altersflecken sind eine typische Erscheinung bei reifer Haut und bei ca. 90 Prozent der über 60-Jährigen in Mitteleuropa zu finden.

Bei den Flecken handelt es sich um eine harmlose, aber optisch unschöne Pigmentstörung. Meist befinden sich die Flecken im Gesicht oder auf den Händen – also die Stellen, die immer sichtbar sind und damit das wahre Alter nicht lange im Verborgenen lassen.

Mittlerweile muss sich aber niemand mehr mit Altersflecken zufrieden geben. Zur Behandlung von Altersflecken stehen Bleichcremes hoch im Kurs. Im Gegensatz zu einer Laserbehandlung sind sie schonender und kostengünstiger. Wie gut solche Bleichcremes bei Altersflecken funktionieren, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wie entstehen Altersflecken?

So gern viele die Alterung der Haut auch aufhalten würden – auf natürlichem Wege ist das nicht möglich. Es gibt zwar ästhetische und kosmetische Behandlungen, doch früher oder später sieht man jedem Menschen das wahre Alter an. Besonders verräterisch sind nicht nur Falten, sondern auch Altersflecken.

Altersflecken treten in der Regel ca. ab dem 40 Lebensjahr auf. Es handelt sich dabei um Ansammlungen von Pigmentzellen in den oberen Hautschichten. Die wandern bei Sonneneinstrahlung an die Hautoberfläche, um eine Schutzbarriere zu bilden. Normalerweise baut sich das Hautpigment auch wieder ab und die Haut wird wieder gleichmäßig blasser.

Im Alter nimmt die Regenerationsfähigkeit der Haut allerdings ab. Durch die regelmäßige Einwirkung der UV-Strahlung über viele Jahre hinweg haben die Hautzellen bzw. die Zellkerne Schäden davongetragen. Schuld daran ist der oxidative Stress, der durch freie Radikale verursacht wird. Dadurch laufen die Stoffwechselprozesse nicht mehr so reibungslos ab wie in einer gesunden Zelle und das bedeutet auch, dass entweder übermäßig viel Melanin gebildet wird was sich ansammelt bzw. das Melanin nur noch ungleichmäßig abgebaut wird. 

Hinzu kommt das Alterspigment mit der Bezeichnung Lipofuszin. Dabei handelt es sich um ein Abbauprodukt aus dem Protein- und Fettstoffwechsel unter oxidativem Stress. Auch hier sind freie Radikale der Hauptverursacher. Umso höher die Belastung durch oxidativen Stress ist, desto stärker häufen sich die Ablagerungen des Alterspigments mit zunehmendem Alter.

Wie kann man Altersflecken vorbeugen?

Altersflecken tauchen früher oder später bei fast jedem Menschen auf, denn die meisten vernachlässigen einen ausreichenden Sonnenschutz. Dabei ist der Schutz vor UV-Strahlung die wichtigste und effektivste Maßnahme, um Altersflecken vorzubeugen.

Ausreichend Sonnenschutz bedeutet nicht nur im Sommerurlaub Sonnencreme aufzutragen. Wer Altersflecken vorbeugen möchte, der sollte eine Creme mit Lichtschutzfaktor in die tägliche Gesichtspflegeroutine integrieren. Dabei gilt: Umso heller der Hauttyp, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein. Vor allem die Sonnenterrassen des Körpers – also Gesicht, Dekolleté und Schultern – sowie die Handrücken sollten täglich mit Sonnencreme eingerieben werden. Nur so schützt man sich langfristig vor Hautschäden durch die UV-Strahlung. Je früher man damit beginnt, desto besser. 

Abgesehen von Sonnenschutz spielen folgende Faktoren ebenfalls eine Rolle bei der Vorbeugung von Altersflecken:

  • gesunde, vitaminreiche Ernährung
  • innere und äußere Aufnahme bzw. Anwendung von Antioxidantien
  • Verzicht auf Zigaretten und Alkohol
  • feuchtigkeitsspendende Hautpflege
  • ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung

Wie wirken Bleichcremes gegen Altersflecken?

Sind die ersten Altersflecken erst einmal da, verschwinden sie nicht mehr von selbst. Viele Betroffene greifen daher zu bleichenden Wirkstoffen, um die Pigmentflecken verblassen zu lassen und wieder ein ebenmäßiges Hautbild zu bekommen. Hierbei gibt es unterschiedliche Wirkstoffe mit ähnlichem Wirkmechanismus, doch nicht alle sind unbedenklich.

Bleichcremes mit Kojisäure

Um Altersflecken bzw. Pigmentstörungen aufzuhellen, kommen häufig Cremes mit dem WIrkstoff Kojisäure zum Einsatz.

Kojisäure kommt in den Mycelien, also den fadenförmigen Zellen eines Pilzes vor. Für die Verwendung in Kosmetika wird die Kojisäure meist durch Fermentation gewonnen. Kojisäure wirkt antientzündlich und antibakteriell. Im Einsatz gegen Altersflecken ist die tyrosinasehemmende Wirkung von großer Bedeutung. Tyrosinase ist ein Enzym, das u.a für die Melaninproduktion und damit auch für ihre übermäßige Ablagerung verantwortlich ist. Wird das Enzym gehemmt, wird auch die Melaninbildung reduziert, wodurch Altersflecken aufgehellt und zugleich vorgebeugt werden können.

Die Verwendung von Kojisäure in Kosmetikprodukten ist in Deutschland nicht geregelt, in der Schweiz jedoch ist es verboten. Der Stoff steht im Verdacht, hautschädigend bzw. sogar krebserrgend zu wirken.

Bleichcremes mit Hydrochinon

Ein Klassiker unter den bleichenden Wirkstoffen ist Hydrochinon. Chemisch gesehen ist Hydrochinon ein Phenol-Derivat. Der Stoff wird in der Industrie u.a. als Konservierungsmittel, als Inhaltsstoff in Färbemitteln sowie für die Herstellung von Kunststoff verwendet.

Hydrochinon trägt zur Depigmentierung von Altersflecken bei, indem es hemmend auf das Enzym Tyrosinase wirkt. Zur Aufhellung und Vorbeugung von Pigmentflecken wie Altersflecken wurde der Wirkstoff lange Zeit als depigmentierendes Mittel in Arzneimitteln bzw. Kosmetika verarbeitet. Man stellte jedoch fest, dass Hydrochinon z.T. starke Nebenwirkungen auf der Haut auslösen kann. Ähnlich wie Kojisäure steht es sogar unter Verdacht, krebserregend zu sein. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Hydrochinon in hautbleichenden Mittel in Europa mittlerweile verboten. Dennoch findet man häufig noch Kosmetika mit dem Wirkstoff Arbutin, der zwar erlaubt ist, im Körper bzw. auf der Haut Hydrochinon freisetzt.

Bleichcremes mit Kresse-Extrakt

Die Verwendung von Kresse-Extrakt zur Aufhellung von Altersflecken ist ebenfalls ein bekanntes Mittel und eine gute Alternative zu Kojisäure und Hydrochinon.
Kresse ist ein vitaminreiches Kraut und steckt voller Antioxidantien. In Bleichcremes wie der Aktiv Kressesalbe kommt ein Extrakt aus Kresse zum Einsatz, dass mit Hilfe von Lipid-Molekülen besser in die Haut eindringen kann. Auch Kresse-Extrakt wirkt hemmend auf das Enzym Tyrosinase und kann so die Melaninproduktion einschränken. Eine weitere bedeutende Rolle spielt außerdem der natürliche Bestandteil Sulforaphan. Das ist ein starkes Antioxidans und fängt freie Radikale ein. So sollen Altersflecken aufgehellt und vorgebeugt werden.

Für die Anwendung von Kresse-Extrakt in Kosmetika sind keine Nebenwirkungen oder Einschränkungen bekannt. Bleichcremes mit diesem Wirkstoff können also bedenkenlos angewendet werden. 

Fazit

Im Kampf gegen Altersflecken sind Bleichcremes eine einfache Möglichkeit, um sie zu Hause ohne aufwändige Laser- oder Kosmetikbehandlungen verblassen zu lassen. Zwar ist meist etwas Geduld gefragt, doch vor allem bei hellen Flecken lassen sich bei regelmäßiger Anwendung meist gute Erfolge erzielen.

Allerdings ist bei der Wahl der Bleichcreme Vorsicht geboten. Wirkstoffe wie Hydrochinon bzw. Arbutin stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Eine harmlosere Alternative dazu sind Pflegeprodukte mit Kresse-Extrakt. 

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