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Wahlkampf-Auftakt der AfD mit Professor Lucke: Es gibt immer eine Alternative

25. Juli 2013 | Kategorie: Nordbaden, Regional



Bei der Vorstellung des neuen AfD-Songs „Wir geben nicht auf“ kamen auch Bernd Lucke und Bernd Kölmel zum Mitklatschen auf die Bühne.
Foto: Ahme

Weinheim. Auch für die AfD (Alternative für Deutschland) hat der Wahlkampf begonnen. Professor Dr. Bernd Lucke, Symbol-Figur des Euro-Widerstands, konnte die Weinheimer Stadthalle kürzlich mühelos füllen. Zwar gibt es an der Partei-Spitze neben dem Volkswirtschaftler auch noch den Journalisten Konrad Adam und die Unternehmerin Dr. Frauke Petry, trotzdem dürfte Lucke nicht zuletzt durch Fernseh-Talkshows den meisten Leuten besser bekannt sein.

Nichtsdestotrotz kämpft die AfD damit, dass immer noch zu wenig Menschen die Partei und ihr Ziele kennen.
Nach Weinheim luden die Kreisverbände der Metropolregion Rhein-Neckar, AfD Baden-Württemberg. Deren Spitzenkandidat Bernd Kölmel sieht den „rappelvollen Saal“, als Zeichen des großen Aufbruchs. Auch weitergereiste Gäste aus Hessen und Rheinland-Pfalz wollten dem Thema „Mut zur Wahrheit“ näher kommen – alle hatten nach dem Vortrag Luckes noch Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Die Stimmung ist an diesem Abend phänomenal – man begreift sich als große Familie. In einem halben Jahr habe der Landesverband Baden-Württemberg 2033 Mitglieder angezogen,38 Kreisverbände in zwei Monaten gegründet sowie 5000 Unterschriften gesammelt. „Wir sind eine hoch engagierte Truppe und durchaus Kampagne fähig“, so Kölmel, der von sich selbst sagt: „Die Partei steht mit mir auf und geht mit mir ins Bett!“ Den Ministerialrat am Landesrechnungshof („ich beschäftige mich mit Haushaltsanalysen“) treibt die Sorge um den Euro an und aus der CDU raus, wie übrigens auch Bernd Lucke, welcher der CDU nach 33 Jahren Mitgliedschaft aus besagtem Grund den Rücken kehrte.
„Recht und Verträge dürfen kein Spielball der Politik sein. Wir kämpfen für solide, öffentliche Finanzen“, so Kölmel.
Großer Bahnhof für Professor Lucke, der von den Anwesenden mit riesigem Beifall begrüßt wird.

„Die große Zukunftsfrage wird sein „Welches Land hinterlassen wir unseren Kindern“, fragt der Vater von fünf Kindern. „Aber, keine Angst, es gibt immer eine Alternative“. Er prangert „die unverantwortliche Politik der etablierten Parteien“ an, spricht von unsozialer Politik, den Schwierigkeiten ungeordneter Zuwanderung. „Zuwanderer müssen sprachfähig mitbringen, sie müssen integrationswillig sein.“ Deutsche Sozialleistungen wirkten wie ein Magnet. „Die Verantwortung für die soziale Sicherung müsste bei den Staaten liegen, wo die Migranten herkommen“, so Lucke. So fordert die AfD ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild.

In der Bildungspolitik wünscht sich die AfD bundeseinheitliche Standards. Natürlich ist auch die Energiepolitik Thema. „Wir brauchen ein nachhaltiges Energiekonzept für bezahlbare Energien“, alles andere ist ökologischer Unfug“, so Lucke.
Die AfD habe einen breiten, politischen Anspruch: „Schubladendenken ist nicht unsere Sache“. Sie wendet sich auch gegen Demokratieabbau und fordert ein vereinfachtes Steuersystem. Das wichtigste Thema brennt Lucke auf der Zunge. Die Einführung des Euro sei ein riesiger Fehler gewesen, sagt er.

„Mein Damaskus-Erlebnis war der Bruch des Mastrichts-Vertrags im Mai 2010“, erzählt der Ökonom. Das Wahlversprechen der CDU sei da in einer einzigen Nacht sang-und klanglos über Bord geworfen worden. „Wir lehnen eine Transferunion entschieden ab und fordern eine geordnete Auflösung des aktuellen Euro-Währungsgebietes.“ Neue europäische Verträge, die ein striktes Schuldenverbot enthielten und vom Bürger einklagbar seien, müssten geschaffen werden, so Lucke. „Es ist spät, aber noch nicht zu spät…..“

Ralf Maas und Jörg Schreiner mit ihrem neuen Lied „Wir geben nicht auf“.
Foto: Ahme

Die „Künstler für die Alternative“ Ralf Maas und Jörg Schreiner performten als Premiere den Song „Wir geben nicht auf“, der auch im Internet down geloaded werden kann.

Auf seiner Wahlkampftour wird Professor Lucke im September auch nach Rheinland-Pfalz, nach Frankenthal kommen. (desa)

Die Weinheimer Stadthalle war gut gefüllt.
Foto: Ahme

 

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