Welche Faktoren und Merkmale begünstigen oder unterbinden Langzeitfolgen nach einer Covid-19 Infektion? Zur Erforschung dieser Frage führt die Universität Koblenz-Landau aktuell eine Studie durch. Dafür sucht sie Menschen, deren Beginn der Covid-19-Erkrankung nicht länger als drei Monate zurückliegt.
Mit dem Abklingen akuter Symptome ist eine Corona-Erkrankung in vielen Fällen noch nicht vorbei. Etwa jede fünfte an Covid-19 erkrankte Person zeigt Langzeitfolgen — unter Forschern auch „Long Covid“ genannt. Long Covid kann sich in Symptomen wie Kopfschmerzen oder Herz- und Kreislaufbeschwerden, Kurzatmigkeit, neurologischen Symptomen, schlechtem Konzentrationsvermögen, dem besonders tückischen CFS/ME – Chronisches Fatigue-Syndrom, mangelndem Antrieb und Energie oder Depressionen äußern – SARS-CoV-2 ist ein Multiorganvirus. Ein Phänomen, das die Wissenschaft zunehmend in den Blick nimmt.
Forscher der klinischen Psychologie an der Universität Koblenz-Landau wollen mit ihrer Studie herausfinden, ob es schon während oder gleich nach der Erkrankung Anzeichen gibt, die darauf hinweisen, dass ein Patient Long Covid entwickelt. „Auch suchen wir nach Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Langzeitfolgen zu entwickeln, aber wir schauen auch nach schützenden Faktoren“, erläutert Christopher Milde vom Pain and Psychotherapy Research Lab am Campus Landau und Leiter der Studie.
Studienteilnehmer gesucht
Für die Studie sind die Forscher auf der Suche nach Personen ab 16 Jahren, deren Symptombeginn mindestens zwei Wochen, aber nicht länger als drei Monate zurückliegt. Nach einem einmaligen Telefoninterview vor Beginn der Studie, bei dem Grundinformationen erhoben werden, wird jede Person dreimal für die Online-Umfrage kontaktiert: Zu Beginn der Teilnahme sowie drei und sechs Monate nach Ausbruch der Erkrankung.
Aus den Studienergebnissen erhoffen sich die Forscher ein besseres Verständnis der Faktoren, die Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung begünstigen oder verhindern. Dabei können sich die wesentlichen Faktoren für Langzeitfolgen (Long Covid) zwischen Patienten unterscheiden, so dass sich auch das optimale Therapieangebot zwischen Patienten unterscheidet. Die Studienergebnisse sollen einen wichtigen Beitrag für die frühzeitige Identifikation und Charakterisierung von Risikogruppen sowie die Entwicklung von auf den Patienten zugeschnittenen Therapien liefern.
Personen, die Interesse an der Studie haben und die Voraussetzungen erfüllen, können sich unter longcovid@uni-landau.de an den Studienleiter Christopher Milde von der Arbeitsgruppe Klinische Psychologie wenden. Weitere Informationen zur Studie gibt es unter http://uni-ko-ld.de/longcovid-info. (red/cli)
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