Freitag, 26. April 2024

TU Dresden trennt sich von Politikprofessor Patzelt

19. Januar 2019 | Kategorie: Politik

Michael Kretschmer hatte Werner Patzelt nominiert.
Foto (Archiv): dts Nachrichtenagentur

Dresden  – Der neue Wahlkampfberater der sächsischen CDU, der Politikwissenschaftler Werner Patzelt, verliert seine Anbindung an die Technische Universität Dresden.

Der Dekan der Universität habe ihm mitgeteilt, dass sein Antrag auf eine Seniorprofessur nicht unterstützt werde, sagte Patzelt den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“,

Patzelts bisherige Professur endet regulär Ende März. Er hatte sich um eine Anschlussverwendung als Seniorprofessor beworben.

Patzelt hatte sich unter anderem als Experte für die AfD und die Pegida einen Namen gemacht. Seine Kritiker werfen ihm zu große Nähe zu seinen Untersuchungsgegenstand vor.

Für die CDU soll er das Wahlprogramm für die Landtagswahl in Sachsen im September mit entwerfen. Die AfD hat gute Chancen, bei der Wahl auf einen der vorderen Plätze zu kommen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte Patzelt Anfang Januar überraschend als Vize-Vorsitzenden der Programmkommission nominiert.

Die Universität habe ihre Ablehnung damit begründet, dass er „auf unzulässige Weise die wissenschaftliche und die politische Rolle vermenge“, so Patzelt.

Diesen Vorwurf weise er zurück: „Ich habe keine Rollen vermengt.“ Er habe sich „immer nur für die freiheitlich-demokratische Grundordnung eingesetzt – auch gegenüber seinen Feinden und Gegnern“, sagte der Politikwissenschaftler den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.

Ein zweiter Vorwurf der Universität sei, dass er Universitätsleitung und Landeswissenschaftsministerin in der Debatte um die Gründung eines Universitätsinstituts öffentlich kritisiert habe.

Damit habe er nach Darstellung der Universität „gegen das Mäßigungsverbot verstoßen“, dem er als Professor unterliege. Er habe nur Fakten beschrieben, so Patzelt. (dts Nachrichtenagentur)

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6 Kommentare auf "TU Dresden trennt sich von Politikprofessor Patzelt"

  1. Kai Schnabel sagt:

    Werner Patzelt ist einer der wenigen aufrechten Stimmen im Lande, die sich nicht verbiegen lassen und sich „schnürlesgerade“ an der Wahrheit orientieren. Eine solche Haltung wird in der Politik nicht geschätzt, das hätte Herr Patzelt eigentlich wissen müssen. Wer sich in diese Schlangengrube Politik, insbesondere vor der Landtagswahl in Sachsen, begibt, und der Wahrheit verpflichtet ist, kommt darin um.
    Was ihm wohl entgültig das Genick gebrochen hat, ist die Tatsache, daß Herr Patzelt CDU-Mitglied ist, die Wissenschaftsministerin von Sachsen, Dr. Eva-Maria Stange, aber SPD-Mitglied. Wenn man so, wie die SPD, im Osten ums nackte Überleben kämpft, dann schlägt man bzw., in diesem Falle, Frau Stange, eben unkontrolliert um sich.

    • Tobi sagt:

      „Wahrheit“ und Realität sind halt zwei paar Stiefel.

    • qanon sagt:

      Im Leben stehen einem anständigen Charakter so und so viele Wege offen, um vorwärts zu kommen. Einem Schurken stehen bei selber Intelligenz und Tatkraft diese Wege auch alle offen, daneben aber auch andere, die ein anständiger Kerl nicht geht. Er hat damit mehr Chancen, vorwärts zu kommen.
      Infolge dieser negativen charakterlichen Auslese findet eine Anreicherung der höheren Gesellschaftsschichten mit Schurken statt.

      Schurken wollen niemanden um sich haben der ihnen die Wahrheit und/oder die Realität aufzeigt.

  2. Tja sagt:

    Tja, da zeigt die Uni mehr Haltung als die CDU.

    Eine logische Konsequenz aus der Vermutung, dass die CDU mit der AfD zu koalieren beabsichtigt.

    Damit ist die CDU für anständige Demokraten unwählbar geworden!

  3. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Wer nur den Anschein erweckt nicht gegen die AfD zu sein verliert seine Arbeit!