Trotz Auflagen und Kosten: Wasgaufreibad Hauenstein wird öffnen

8. Juni 2020 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz

Das Sportbecken (50 Meter) mit Sprungturm.
Foto: W. G. Stähle

Hauenstein (Südwestpfalz). Das „Wasgaufreibad“ in Hauenstein soll wieder geöffnet werden, allen Schwierigkeiten zum Trotz, darunter das abzusehende beachtliche finanzielle Defizit.

„Wir haben hart am ‚Hygienekonzept‘ gearbeitet und unsere Lösung mit dem Gesundheitsamt abgestimmt“, eröffnete Ortsbürgermeister Michael Zimmermann die Beratung im Gemeinderat und fügte gleich an, welche zusätzliche Kosten in Folge des erhöhten Aufwandes und der verringerten Einnahmen überschlägig erwartet werden. Zum Ende der anschließenden engagierten und konstruktiven Debatte befürwortete der Gemeinderat eine zeitnahe Wiedereröffnung. Anvisiert wird die Woche nach Fronleichnam (14. bis 21. Juni).

Die zusätzlichen Sachkosten würden vermutlich rund 5.000 Euro betragen und die Personalaufwendungen um überschlägig 13.000 Euro steigen, musste Hauensteins Ortsbürgermeister Michael Zimmermann dem Gemeinderat mitteilen.

Da noch manches dazukommen kann, wären von etwa 20.000 Euro Zusatzkosten für die restliche Saison auszugehen. Dazu kämen Einnahmeverluste, hauptsächlich bedingt durch die (von der Landesregierung angeordnete) Begrenzung der Besucherzahl und die verspätete Öffnung.

Plakat Wasgaubad Hauenstein.
Foto: W. G. Stähle

Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen Jahre sei wohl mit 22.000 Euro zu rechnen. Mit „Die Zwischensumme beträgt 42.000 Euro. Die Frage ist, sollen wir das Bad öffnen?“, übergab Michael Zimmermann an Helge Schneider, den stellvertretenden Leiter des „Energie- und Bäderbetrieb Hauenstein“.

Helge Schneider stellte ein innerhalb kurzer Zeit erarbeites, auf das Wasgaufreibad zugeschnittenes Konzept vor, das die Bestimmungen im „Hygienekonzept“ der Landesregierung umsetzt. Offensichtlich konnten darin ursprünglich vorgegebene Details etwas wirklichkeitsnäher angepasst werden.

Die detailliert erarbeitete Vorlage beinhaltet unter vielem anderem ein „Wegekonzept“ mit Einbahnregelungen, das weitgehend vermeidet, dass Badbesucher sich begegnen. Im Sportbecken werden Trennleinen Bahnen markieren in denen ebenfalls nur in eine Richtung geschwommen wird, mit Wendemöglichkeit zur Gegenbahn.

Eventuell wird von diesem 50-Meter-Becken quer der flache Teil als Nichtschwimmerbereich abgeteilt.

Der Eingang zum Bad mit Kartenverkauf ist räumlich getrennt vom Ausgang. Maximal 500 Besucher können sich zur selben Zeit auf dem Gelände aufhalten. Dazu wird bei Zugang und Verlassen gezählt und gegebenenfall hätte man zu warten.

Um dies möglichst zu vermeiden soll, soweit realisierbar, auf der Internetseite des Wasgaubades die aktuelle Belegung einzusehen sein und eine telefonische Auskunft eingerichtet werden. Die Möglichkeit, zeitliche Aufenthaltsbegrenzungen einzuführen wurde besprochen und verworfen.

Sprungbretter und Rutsche werden unter Einhaltung von Abstandsregeln nutzbar sein, ebenso das Kinderbecken. Auch auf den Liegeflächen gelten Distanzgebote. Umkleiden und Sanitäreinrichtungen werden angepasst. Hier erweist sich die offene Bauweise als Vorteil. Duschräume müssen geschlossen bleiben. In Teilbereichen herrscht Maskenpflicht.

Dauerkarten werden angesichts der verkürzten Saison nicht angeboten, sondern ausschließlich die bekannten Zwölfer- und Einzelkarten. Die Preise werden nicht angehoben.

Information
Hauensteins „Wasgaufreibad“ erstreckt sich in Waldrandlage am Ende der Backelsteinstraße.
(Werner G. Stähle)

Geländeausschnitt im Morgenlicht.
Foto: W. G. Stähle

 

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