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Pfälzerwald-Verein Hauenstein moniert: „Zunehmende Vorschriften und Auflagen erschweren unser Ehrenamt“

30. November 2019 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz

Tief im Wald und mit hervorragender Aussicht: Wanderheim „Dicke Eiche“
© Pfälzerwald-Verein Hauenstein

Hauenstein (Südwestpfalz). „Zunehmende Vorschriften und Auflagen erschweren unsere ehrenamtliche Tätigkeit“, beklagt Raymund Burkhard, Vorsitzender des Pfälzerwald-Vereins Hauenstein.

Aktuell müsse man sich zusammensetzen und beraten, welche Auswirkungen der verordnete Mindestlohn hat und wie dieser umgesetzt werden kann. Eine Herausforderung ergebe sich vor allem für den Weiterbetrieb der Hütte „Dicke Eiche“ (oberhalb Hauenstein).

„Unsere Mitglieder wollen kein Geld verdienen“, betont Raymund Burkhard. Trotzdem sei man von den Vorschriften des Mindestlohn-Gesetzes betroffen. Der bereits zu hohe Aufwand für Bürokratie und Dokumentationen steige nochmals beträchtlich und sei im Ehrenamt kaum mehr zu stemmen.

Auch die wirtschaftliche Situation werde sich verändern. „Wir werden wohl umstrukturieren müssen.“ Dies werde voraussichtlich zu höheren Preisen in der Bewirtung und bei Übernachtungen führen. Möglicherweise müssten auch Öffnungszeiten eingeschränkt werden. „Wenn die Hütte von 9 bis 18 Uhr offen ist, dauert der (ehrenamtliche) ‚Hüttendienst’ in der Regel von 8 bis 19 Uhr.“ Dies sei künftig wohl nicht mehr möglich, was aber nicht an schwindender Bereitschaft der Mitglieder liege.

Betroffen wären Wanderer, die gerne und zahlreich in die „Dicke Eiche“ einkehren. Preiserhöhungen und Einschränkungen bei Übernachtungen würden Schülergruppen, Sportvereine, Jugendgruppen und junge Familien treffen, sowie Festgesellschaften. „Die Hütte wurde vom Verein damals (1973) ausdrücklich erbaut um eine günstige Einkehrmöglichkeit zu bieten“, unterstreicht Raymund Burkhard.

Auf die Frage, ob die Leistungen des Pfälzerwald-Vereins Hauenstein für die Allgemeinheit sowie besonders für die Förderung des Tourismus in der Region möglicherweise von Seiten der verantwortlichen Politiker nicht genügend praktische Anerkennung fänden, äußerte Raymund Burkhard, bei passenden Gelegenheiten werde viel gelobt und die Leistungen des Vereins hervorgehoben. „Dies sind allerdings oft nur warme Worte. In der Praxis stößt man auf wenig Gegenliebe.“

Anmerkung des Verfassers: Viele ehemals von Pfälzerwald-Vereinen betriebene Hütten sind bereits kommerzialisiert. (Werner Stähle)

Vorstandschaft 2012. Von links: Hermann Landau, Jochen Rödig, Heinrich Reck, Peter Schwierzina, Johannes Scheib, Raymund Burkhard, Rolf Dietz (†), Helmut Scheib, Hans Barthelmes, Markus Johann, Bernhard Ritter, Michael Keiser
© Pfälzerwald-Verein Hauenstein

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