Sonntag, 28. April 2024

Telefonbetrug: Die gängigsten Maschen und wie man sich davor schützt

9. August 2023 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Ludwigshafen, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Ratgeber, Recht, Rhein-Pfalz-Kreis, Rheinland-Pfalz, Sonstiges, Südwestpfalz und Westpfalz
Älterer Herr mit kariertem Hemd am Telefon

Quelle: www.polizei-beratung.de
(Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes)

Telefonbetrug ist eine beliebte Methode von Kriminellen, um an das Geld ihrer Opfer zu kommen. In Rheinland-Pfalz gab es im Juli 2023 eine Welle von über 1.000 Anrufen aus betrügerischen Callcentern, bei denen etwa 120 Menschen um ihr Geld gebracht wurden.

Erst kürzlich erbeuteten falsche Polizisten im Raum Koblenz einen sechsstelligen Betrag von einem ahnungslosen Opfer. Die Betrüger zielen vor allem auf ältere Menschen ab und setzen sie mit immer neuen Tricks und Lügen unter Druck. Die häufigsten Betrugsmaschen am Telefon sind:

Falsche Polizisten

Die Betrüger rufen ihre Opfer an und geben sich als Polizeibeamte aus. Dabei nutzen sie oft eine Technik, die auf dem Display die Notrufnummer 110 oder die Nummer der örtlichen Polizeidienststelle anzeigt. Sie behaupten, dass die Polizei Hinweise auf einen geplanten Einbruch habe und dass das Geld und die Wertsachen im Haus nicht sicher seien. Sie fordern die Opfer auf, alles einem Zivilpolizisten zu übergeben, der vorbeikommen werde.

Enkeltrick

Beim Enkeltrick geben sich die Betrüger als Verwandte aus, meist als Enkel oder Nichte. Sie erzählen eine erfundene Geschichte, um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Sie behaupten, dass sie in einer finanziellen Notlage seien, zum Beispiel wegen einer Notoperation oder dem Kauf einer Immobilie. Sie bitten die Opfer um Geld und sagen, dass jemand anderes es abholen werde, da sie selbst verhindert seien.

Messenger-Betrug

Eine weitere Betrugsmasche läuft über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram. Die Betrüger geben sich als Verwandte oder Bekannte aus und schreiben, dass sie eine neue Nummer haben und die alte gelöscht werden kann. Dann bitten sie um Geld, weil sie in einer Notlage seien oder selbst keine Überweisungen machen könnten. Die Nachrichten beginnen oft mit: “Hallo Mama/ hallo Papa, mein Handy ist kaputtgegangen. Hier meine neue Nummer. Die alte Nummer kannst du löschen.” Das Geld landet auf einem Konto der Betrüger.

Falsche Bankmitarbeiter

Auch falsche Bankmitarbeiter rufen ihre Opfer an und versuchen, an ihr Geld zu kommen. Oft haben die Betrüger schon vorher Zugang zum Online-Banking der Opfer erlangt und wissen daher viele Details über ihr Konto. Sie geben sich als Mitarbeiter der Bank aus und warnen vor einer ungerechtfertigten Abbuchung. Sie fordern die Opfer auf, eine pushTAN zu bestätigen, um die Abbuchung zu verhindern. Durch die Bestätigung der pushTAN ermöglichen sie den Betrügern, mehrere Abbuchungen durchzuführen. Die Schadenssumme kann von tausend bis über hunderttausend Euro reichen.

So schützt man sich

Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz raten dazu, folgende Tipps zu beachten, um sich und seine Angehörigen vor den Betrügereien am Telefon zu schützen:

  • Legen Sie den Hörer auf! Das ist nicht unhöflich.
  • Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an.
  • Übergeben Sie nie Geld oder Wertsachen an Unbekannte!
  • Die Polizei wird Sie niemals dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon mit den Worten “Rate mal, wer hier spricht!” meldet, ohne sich selbst namentlich vorzustellen.
  • Nutzen Sie nicht die Rückwahltaste! Geben Sie bei Rückfragen an die Polizei die Telefonnummer der örtlichen Dienststelle selbst über die Tasten ein.
  • Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihren Angehörigen oder kontaktieren Sie die Polizei unter der Nummer 110.

Wenn man einen Betrugsversuch am Telefon bemerkt, sollte man ihn der Polizei melden. So kann man andere Menschen vor den Betrügern warnen und helfen, die Täter zu fassen. Man sollte wachsam sein und sich nicht unter Druck setzen lassen!

Weitere Informationen auf:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/

https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/detailansicht/sicher-im-messenger-dienst-schuetzen-sie-sich-und-ihre-kontakte-vor-betrug/

https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/hallo-mama-hallo-papa-betrugsversuche-ueber-whatsapp-und-sms-72910

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/abzocke/unerwarteter-anruf-von-der-verbraucherzentrale-vorsicht-falle-11112

 

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