Hatzenbühl – Der 27. Tabak-Einlese-Wettbewerb in Hatzenbühl hat seinen Meister gefunden: Der Bellheimer Lord Gerhard Schlindwein fädelte die meisten Tabakblätter in kürzester Zeit ein – als einziger Mann.
Der Wettbewerb war der Höhepunkt des drei Tage andauernden Sommerfests des Musikvereins Hatzenbühl.
29 Hoheiten aus Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hatten ihr Können an der Einlese-Nadel versucht. Nur zu Besuch waren drei weitere Hoheiten gekommen und sogar Bierkönig Fritz I. aus Kirchheimbolanden gab sich die Ehre.
Aus Landau versuchte sich die sonst eher für zarte Pflanzen zuständige Dahlienkönigin Magdalena an der großen Nadel.
Moderiert wurde der Abend vom Vorsitzenden des Musikvereins Hatzenbühl, Karl Hirsch, und der charmanten Martina Blandfort.
Klebrige Angelegenheit
Beim Tabakeinlesen müssen die Tabakblätter schnellstens an der Hauptrippe des Blatts eingefädelt werden – keine leichte Arbeit, denn die Rippe ist zäh und klebrig.
Jeder Teilnehmer erhält eine „Bürde“ Tabak und darf sie erst vor dem Start auf der Bühne öffnen.
Für das erste Bandelier darf der ‚Schlupp‘ gebunden sein und der Faden an der Nadel hängen.
Gewonnen hat, wer die meisten Blätter an der Rippe eingefädelt hat.
Aus sechs Gruppen wurde jeweils der Gruppensieger ermittelt. Diese traten dann im Finale gegeneinander an.
Die Sieger
Auf Platz fünf fädelte sich die am vergangenen Wochenende neu inthronisierte Zwiebelkönigin Melanie aus Zeiskam (31 Blätter) in die Riege besten Tabakeinleser. Hatzenbühls Bürgermeister Karlheinz Henigin gratulierte und übergab den Pokal.
Platz vier erzielte Weinprinzessin Isabell I. (34 Blätter), die von Verbandsbürgermeister Uwe Schwind ihren Pokal überreicht bekam.
Platz drei verbuchte die bezaubernde Rheinperlenkönigin Cheyenne für sich, den Pokal überreiche Landtagsabgeordneter Martin Brandl (CDU).
Auf den zweiten Platz schaffte es Weinkönigin Esther (43 Blätter), Pokalüberbringer war Bundestagsabgeordneter Thomas Hitschler (SPD).
Als der schnellste Einleser mit sage und schreibe 55 Blättern erwies sich der „Bellemer Lord“ , der seinen Siegerpokal vom Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gerhart (CDU) entgegen nahm.
Profi-Wettkampf: Hatzenbühl gewinnt
Erstmals gab es auch einen Profi-Wettkampf: Drei im Tabakeinlesen erfahrene Frauen aus Neupotz forderten drei Hatzenbühlinnen heraus. Sie wollen es genau wissen: Sind sie schneller und besser als die Hatzenbühlerinnen?
Die Frauen aus Neupotz (Friedel Burger, Elisabeth Heid und Liesel Hoffmann) hatten dann doch das Nachsehen: sind. Die Einleserinnen aus Hatzenbühl (Ruth Metz, Agnes Schmitt und Margit Weigel), dem ältesten Tabakdorf Deutschlands, siegten mit 154 zu 137 Tabakblättern der Sorte Virgin.
Den Abschluss des Sommernachtsfests bildete das Seniorentreffen, hervor gegangen aus dem ehemaligen Südpfälzischen Alten- und Rentnertreffen.
Ministerpräsident a.D. Kurt Beck als Schirmherr dirigierte den Marsch „Alte Kameraden“, der zu diesem Anlass traditionell von den Hatzenbühler Dorfmusikanten gespielt wird. (cli)
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