Montag, 29. April 2024

SÜW: Gemeinschaftliches Wohnen – „zamme ziehe“: Ausstellung im Kreishaus zeigt Beispiele, wie es klappt

25. Januar 2024 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße

V.li.: Landrat Dietmar Seefeldt, Architektin Berta Heyl vom Büro Grünenwald + Heyl . Architekten, Alexander Grünenwald, Geschäftsführer der BauWohnberatung, und die Initiatorin des Vereins „ZammeZiehe“ Jutta Grünenwald.
Foto: KV SÜW

SÜW – Noch bis einschließlich 16. Februar 2024 ist die Ausstellung „Anders wohnen, besser leben“ im Foyer der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße in Landau zu sehen.

Die Schau zeigt anhand vieler Beispiele Potenziale und Vielfalt gemeinschaftlichen Wohnens. Landrat Dietmar Seefeldt konnte bei der Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Wochenende trotz verschneiten Winterwetters rund 70 interessierte Gäste begrüßen.

„Die große Resonanz gleich am ersten Ausstellungstag zeigt, wie bedeutend das Thema ist“, so Dietmar Seefeldt. Die Cellistin und Kreismusikschullehrerin Yeoeul Kim begleitete die Ausstellungseröffnung musikalisch.  

Die Kreisverwaltung SÜW hat die aus 16 Schautafeln bestehende Ausstellung beim Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V. ausgeliehen. Der Landrat dankte Jutta Grünenwald, auf deren Initiative der Verein „ZammeZiehe“ gegründet wurde und auf die es zurückgeht, dass die Tafeln in SÜW gezeigt werden, und weiteren engagierten Personen und Gremien, insbesondere dem Kreisseniorenbeirat.

„Das Wohnen im Alter an der Südlichen Weinstraße ist mir persönlich ein besonderes Anliegen“, so Seefeldt. „Im September haben wir im Kreishaus bereits den großen Marktplatz der Begegnung zum guten Leben im Alter veranstaltet. Nun führen wir das Thema mit dieser Ausstellung weiter.“ Er betonte, dass Wohnen in verschiedenen Phasen des Lebens immer wieder im Fokus stehen könne; als junger Mensch, im mittleren Alter, auch in Bezug auf Angehörige, sowie als älterer Mensch.

Vorzüge gemeinschaftlichen Wohnens

Der Edenkobener Architekt Alexander Grünenwald vom Büro Grünenwald + Heyl . Architekten, gleichzeitig Geschäftsführer der BauWohnberatung Karlsruhe, einer Regionalstelle des Forums Gemeinschaftliches Wohnen e.V., führte inhaltlich in die Ausstellung ein.

Als Besonderheiten des gemeinschaftlichen Wohnens, das in vielerlei Form möglich sei, nannte er nicht nur die Möglichkeit zum selbstbestimmten Leben und zum Talentetausch oder die Hilfe bei Kinderbetreuung. Auch werde Einsamkeit entgegengewirkt, Werkzeuge und Ressourcen könnten in Anbetracht des Klimawandels miteinander genutzt werden, und „gemeinsames Handeln in überschaubaren Zusammenhängen“ werde möglich.

Mit Gleichgesinnten aus der Bürgerschaft heraus zum sinnstiftenden Handeln und Einflussnehmen zu kommen, sei gerade in Zeiten, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt in Frage stehe, wertvoll, so Grünenwald, der nicht nur aus Expertenperspektive, sondern auch aus persönlicher berichtete.

Denn er hat als Architekt und Projektbegleiter diverse Wohnprojekte betreut und lebt selbst in einer gemeinschaftlichen Wohnform, im LudwigsPalast in Edenkoben, dem umgebauten denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Ludwigsschule. „Wir produzieren unsere guten Nachrichten vor Ort“, so Grünenwald, der auch auf das monatlich stattfindende Repaircafé LudwigsWerkstätten e.V. verwies, bei dem es ums Reparieren statt Wegwerfen geht.

Für Gemeinden im ländlichen Raum, insbesondere in so einer attraktiven Region wie der Südlichen Weinstraße, sieht Grünenwald durch Wohnprojekte gute Chancen. „Holen Sie sich dafür professionelle Hilfe“, appellierte der Redner an die anwesenden Interessierten und kommunalpolitisch Aktiven.

Er ist sich sicher, dass die Nachfrage noch höher wäre, wenn es mehr Angebote innovativer Wohnformen gäbe. „Wir sollten alles tun, dass solche Projekte auch in unserer Region verbreitet werden“, so der Edenkobener.

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