Stromschlag: Jugendlicher klettert auf Waggon – lebensgefährliche Verbrennungen

14. Juni 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim, Nachrichten

Foto: Pfalz-Express

Karlsruhe – Am Montagabend (13. Juni) kam es am Bahnhof Karlsruhe-West zu einem Stromunfall. Dabei zog sich ein 16-Jähriger lebensgefährliche Verbrennungen zu.

Gegen 20:10 Uhr kletterte der Jugendliche auf einen Kesselwagen, der sich seit einigen Tagen am Bahnhof befand. Es entstand ein Lichtbogen (Stromüberschlag) zwischen der Oberleitung und dem 16-Jährigen. Der Jugendliche fing Feuer, verlor das Bewusstsein und blieb auf dem Waggon liegen.

Ein Zeuge, der auf die Situation aufmerksam wurde, begann sofort, den Jugendlichen vom Boden aus zu löschen. Wegen der Reststromspannung durfte der 16-Jährige nicht berührt werden.

Da der Jugendliche von alleine wieder zu Bewusstsein kam und im Begriff war, selbstständig aufzustehen, wurde er von Kräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes noch vor der Erdung der Oberleitung aus dem Gefahrenbereich geborgen.

Der Jugendliche erlitt schwerste lebensgefährliche Verbrennungen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls im Einsatz. Die anwesenden Freunde des Verletzten wurden von Notfallseelsorgern betreut.

Der Bahnverkehr war aufgrund der Bergung und Stromabschaltung im Bereich des Bahnhofs Karlsruhe-West teilweise für mehrere Stunden eingestellt. Warum der Jugendliche auf den Waggon kletterte, sei derzeit noch unklar, so die Polizei.

Bundes- und Landespolizei warnen immer wieder vor solch gefährlichen Handlungen. Oberleitungen umfassen Stromstärken von 15.000 Volt. Ein Stromüberschlag endet meistens mit schwersten Verletzungen oder sogar tödlich. Dazu muss die Oberleitung nicht einmal berührt werden – die Gefahren, die von Bahn-Oberleitungen ausgehen, sind also nicht sichtbar. Wird ein Abstand von mindestens 1,50 Metern hierzu unterschritten, bedeutet dies, mit seinem Leben zu spielen.

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