Freitag, 19. April 2024

Stadt Wörth will kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr: Bund und Land sollen unterstützen 

23. März 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Foto: Pfalz-Express

Wörth/Karlsruhe – Die Stadt Wörth prüft die Einführung eines kostenfreien öffentlichen Personennahverkehrs als Modellversuch. Vorerst soll das kostenlose Bus- und Bahnfahren während der Rheinbrücken-Sanierung im August ausprobiert werden. 

Die Stadt hat dazu den Karlsruher Verkehrsverbund um Prüfung der entstehenden Kosten gebeten. Um Unterstützung angefragt wurde auch das Bundesumweltministerium und die Landesregierung Rheinland-Pfalz.

Bereits seit Ende des Jahres 2017 – und somit vor der aktuellen politischen Diskussion um eine Kostenfreiheit des öffentlichen Personennahverkehrs – steht die Stadt im Kontakt mit dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) über eine modellhafte Weiterentwicklung des lokalen Verkehrskonzepts, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Vor dem konkreten Hintergrund der Sanierung der Rheinbrücke Wörth-Karlsruhe (ab Sommer 2018), die „absehbar zu regionalen und überregionalen Verwerfungen im Straßenverkehr führen werden“, stellt die Stadt auch Überlegungen zur Weiterentwicklung des ÖPNV an.

Neben mehr Verbindungen zur Bewältigung der konkreten Krisensituation (in Verantwortung des ZSPNV – Zweckverband Schienenpersonennahverkehr) ist ein grundlegender Systemwandel im öffentlichen Nahverkehr aus Sicht der Stadt eine überlegenswerte Option.

Ein kostenfreier ÖPNV sei ein zentraler Beitrag zur Mobilitätswende, zum Klimaschutz, zur nachhaltigen Reduzierung der Verkehrsbelastung von Ballungsräumen, zur Reduzierung von klima- und gesundheitsschädlichen Emissionen sowie zur Entlastung von innerstädtischen Bereichen von parkenden und fahrenden Kfz, heißt es aus dem Rathaus.

Die Überlegungen zur Finanzierbarkeit seien derzeit noch nicht abgeschlossen. Neben der Kostenfreiheit seien ebenfalls Abgabendeckung oder „äußerst preisgünstige Fahrpreise“ in Erwägung gezogen.

Die Stadt hat in ihrem Schreiben an das Bundesumweltministerium das Interesse der Kommune zum Ausdruck gebracht, zur Modellregion zur Erprobung eines kostenlosen ÖPNV zu werden, und um entsprechende Unterstützung gebeten.

Auch an die Landesregierung Rheinland-Pfalz hat man sich mit der Bitte um konzeptionelle und finanzielle Unterstützung des Vorhabens gewandt. 

„Ich bin zutiefst der Überzeugung, dass ein grundlegender Wandel der Mobilität zwingend erforderlich ist. Hierzu sind mutige Entscheidungen zu systemverändernden Maßnahmen unerlässlich. Ohne diesen Mut ist weder die Klima- noch die Mobilitätswende erreichbar“, betont der Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche (SPD). „Wir haben den Mut und den Willen, entschlossen neue Wege zu gehen.“

Für eine mögliche dauerhafte Einführung nach einem Modellversuch brauche man die Unterstützung des Bundes, des Landes und des Stadtrats, so Nitsche. (red)

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Ein Kommentar auf "Stadt Wörth will kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr: Bund und Land sollen unterstützen "

  1. Der Berufspendler sagt:

    Eine Superidee. Wenn die Stadt Wörth jetzt noch auf dem Schauffelegelände direkt am Bahnhof, noch einen Park &Ride Parkplatz einrichten, mit Zufahrt aus Richtung Netto/Aldi Markt. Wäre das eine runde Sache. Mal sehen ob die hochbezahlten Beamten, Berater und Planer solche Ideen aufgreifen.