Rheinzabern: Pasta Pasta mit neuer Attraktion – Eiskeller mit einmaligem Ambiente

Kellereingang mit einladender Treppe.
Fotos: Beil

Rheinzabern – Vor einigen Jahren übernahm Familie Kapaj den als „Bierkeller“ bekannten Gebäudekomplex Ecke Hauptstraße / Alte Neupotzer Straße in Rheinzabern.

Ein hoffnungsloser Sanierungsfall. Zunächst richtete Familie Kapaj die gerne besuchte Pizzeria Pasta Pasta ein, hatte aber von Anfang an auch einen besonderen Plan im Hinterkopf: Der einst als Eiskeller der ehemaligen Brauerei Schott fungierende doppelgewölbige Keller sollte gastronomisch genutzt werden.

Seit Dienstagabend haben dort Rheinzabern und die Südpfalz ein gastronomisches Highlight mit einmaligem Ambiente.

In einer kleinen Feierstunde mit Gästen und Freunden stellte Familie Kapaj die Räumlichkeiten vor. Viel Geduld, Schweiß und Einsatz war nötig. Ohne die Unterstützung von Freunden und Familie wäre der Plan nicht umzusetzen gewesen.

V.li.: Irina Kapaj, Architektin Doris Flügel, Carolin Capaj und Cesare Papantuona.

So mussten das Gemäuer von Weißelkalk befreit und die rauen Sand- und Backsteine gesäubert werden. Ein äußerst staubige Angelegenheit. Dazu waren Maurer- und Plattenlegerarbeiten durchzuführen sowie Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen zu installieren.

Aufwändig war auch die Anlage der Zugangstreppe sowie die Schaffung eines zweiten Fluchtwegs. Nicht zuletzt war auch die passende Möblierung eine besondere Aufgabe. Nun lobt das Werk seine Meister.

Patrick Kapaj begrüßte die Gästeschar, die aus dem Staunen nicht heraus kam. Derweil hielten sich Mama Irina, Papa Giovanni und Schwester Carolin im Hintergrund. Sie warteten darauf, delikate Platten zu präsentieren und zu zeigen, was in dem Kellerlokal alles möglich sein kann.

Bürgermeister Karl Dieter Wünstel überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Verbandsgemeinde, während Ortsbürgermeister Gerhard Beil das Gesamtobjekt würdigte, das er seit Jahren begleitete.

Nicht zuletzt ging Beil auf die Geschichte der Brauerei Schott ein, die von 1873 bis circa 1930 in Rheinzabern Bier braute, darunter das Spezialbräu Rhenator.

Schott hatte an verkehrsreichen Stellen im Ort Ausschankgaststätten. Der „Bierkeller“ genannte Ausschank befand sich über dem mit schattenspendenden Kastanien bepflanzten Eiskeller. Eis zur Kühlung wurde im Winter durch Bauern in Tagelohnarbeit gebrochen und in den Keller verbracht, wo es lange gelagert werden konnte. Die Schott‘schen Pferdegespanne lieferten den Gastwirten mit dem Bier auch Kühleis.

Mit Einführung der Kältemaschine und nach Einstellung des Brauereibetriebs erlebte der Bierkeller zeitweilig einen Dornröschenschlaf, allenfalls unterbrochen während des Krieges, wo man das Gemäuer als sicheren Schutzraum aufsuchte, bei Sonderbetrieben während des Jahrmarktes oder auch mal bei fliegenden Partys. Selbstredend, dass der Ortsbürgermeister Familie Kapaj gratulierte und für ihren unternehmerischen Mut dankte.

Nun strahlt der Gewölbekeller im Pasta Pasta und lädt die Gäste ein – sei es nur zum Genuss eines Glas Weines oder aber als origineller Raum für Hochzeiten oder Feiern.