Rheinzabern – Seit 120 Jahren heißt das Gasthaus „Römerbad“ seine Gäste herzlich willkommen, allein 46 Jahre davon unter der Verantwortung von Wirtin Rosel Lauer.
Ursprünglich als Gasthaus mit Kolonialwarenladen von Johannes „Jean“ Graber erbaut, lag das „Römerbad“ besonders verkehrsgünstig, denn die einstige Reichsstraße 9 und spätere B 9 sorgten für die notwendige Kundenfrequenz.
Gründe gab es viele, im „Römerbad“ einzukehren. Reisende, Fernfahrer, Berufspendler, aber auch Landwirte auf dem Weg ins Feld, machten hier Rast. Der Saal diente dem Tanzvergnügen, zeitweilig auch der Unterbringung von Kriegsgefangenen bzw. Zwangsarbeitern während des II. Weltkriegs.
Dass nach Umbau des Saales zu Gästezimmern hier immer wieder auch Freunde aus den Partnergemeinden in Burgund logierten, mag als Ironie der Geschichte gedeutet werden. Rosel Lauer empfing die französischen Freunde ebenso herzlich wie etwa den Radsportverein, die Musiker, die Chöre, den Seniorenclub, den Skatclub, die Jagdhornbläser, die Kulturgemeinschaft, die Fasenachter, die politischen Parteien und natürlich unzählige Privatkunden aus Rheinzabern und Umgebung.
Im „Römerbad“, dessen Name an die um 1900 archäologisch erforschte römische Badruine am Otterbach zwischen Rheinzabern und Jockgrim erinnert, fühlen sich schon viele Gäste wohl.
Jubiläum mit Oktoberfest gefeiert
Anlässlich des Jubiläums ludt Wirtin Rosel Lauer Freunde und Bekannte zu einem zünftigen „Oktoberfest“ in ihren Hof ein. Alleinunterhalter „Anton aus Tirol“ sorgte für Stimmung, ein buntes Salatbüffet regte den Appetit an und Volkmar Ößwein zauberte auf seinem „Rebknorzegrill“ ein „Fleischerl“, das den Gaumen verwöhnte.
Christine Schagerl, rechte Hand von Rosel Lauer, sorgte für reibungslosen Service, so dass Wirtin Rosel sich ohne Stress unter die große Gästeschar mischen konnte, darunter Vereinsvorsitzende und Kulturattaché Philipp Schmitt.
Ortsbürgermeister Gerhard Beil bedankte sich im Namen der Gemeinde mit einem Blumenstrauß und würdigte das jahrzehntelange Bestehen der Gastwirtschaft, die noch den dörflichen Charakter bewahrt hat. Insbesondere würdigte der Ortsbürgermeister Wirtin Rosel Lauer für ihr großes Engagement und ihre Großzügigkeit als Gastgeberin. Freundlichkeit, Diskretion und Hilfsbereitschaft zeichnen sie als Wirtin mit Herz aus.
Nicht zuletzt, so Beil, trage sie seit 46 Jahren dazu bei, dass der Slogan der Gemeinde mit Inhalt gefüllt wird und immer mehr Menschen sagen können: „Rheinzabern – hier gefällt’s mir!“ (gb)
Diesen Artikel drucken
Ihr Beitrag im neuen P E X „120 Jahre Römerbad“ hat mich sehr berührt, weil ich dieses Lokal als „gute Stube“ zu schätzen gelernt habe. Es war auch das Lieblingslokal meines kürzlich verstorbenen Bruders Leo Eichenlaub, der mich oft und gern zur „Rosel“ eingeladen hat, wenn wir zu Besuch in Rheinzabern weilten. Auch das Storchennest über dem Haus bot immer wieder anregenden Gesprächsstoff.
Solch gastliche Häuser heben die Qualität einer Gemeinde weit über die Ortsgrenzen hinaus! Das spricht sich rum!
Herzlich gratuliere auch ich zum Jubiläum und ich bin sicher, dass Leo sehr gern dabei gewesen wäre!
Gerhard Eichenlaub