Rheinbrücke: Auch Karlsruher CDU-Fraktion macht Druck: „Verkehrsinfarkt ist Preis für verfehlte Verkehrspolitik“

9. Mai 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Nordbaden, Politik regional, Regional

Im Berufsverkehr quälen sich kilometerlange Autoschlangen über die Rheinbrücke.
Fotos: pfalz-express.de

Karlsruhe/Südpfalz – Die CDU-Fraktion sieht in der verfehlten Verkehrspolitik und mangelnden Baustellen-koordinierung Hauptgründe für die akute Überlastung der Südtangente und regt konkrete Maßnahmen gegen den wachsenden Schleichverkehr in den Stadtteilen an.

Seit Wochen entstehen wegen einer Baustelle direkt nach der Rheinbrücke kilometerlange Rückstaus, manchmal bis Kandel.

„Die Anwohner der Südtangente zahlen mit ihrer Gesundheit den Preis für das unverändert schlechte Baustellenmanagement des Oberbürgermeisters. Die fehlende Koordinierung der Sanierungsarbeiten auf der Südtangente, mit den innerstädtischen Baustellen und den Baumaßnahmen auf der Autobahn führen zu  zusätzlichen Lärm- und Abgasbelastungen wegen der vielen Staus“, sagte Fraktionsvorsitzende Gabriele Luczak-Schwarz.

Die CDU-Fraktion habe den Oberbürgermeister erneut aufgefordert „zeitnah wirksame Maßnahmen“ zu erarbeiten und umsetzen sowie das Baustellenmanagement insgesamt zu verbessern.

Fahrbahnverengung auf eine Spur.

 „Was wir seit Jahren tagtäglich an der Rheinbrücke erleben erreicht nun das gesamte Stadtgebiet. Dies ist letztendlich die Konsequenz der grün-linken Mehrheit im Gemeinderat gegen eine vernünftige Verkehrspolitik. Der durch die Staus verursachte Zeit- und Wertschöpfungsverlust für die Arbeitnehmer und Unternehmen schadet der gesamten Region dauerhaft. Ich frage mich, wie lange die Rathausspitze noch die Augen vor der Realität verschließt und ihre ideologiegetriebene Verkehrspolitik auf Kosten der Bürger fortführt“, so Stadtrat Thorsten Ehlgötz.

Nie zuvor sei für die Bürgerschaft so deutlich erkennbar gewesen, dass die Forderung der CDU-Fraktion nach einer Entlastung über der Norden von Karlsruhe der „einzig zielführende“ Ansatz sei, um die Stadt und die Region vor einem „Verkehrsinfarkt“ durch den überregionalen Verkehr zu schützen.

 „Jetzt ist eingetreten wovor wir gewarnt haben, aber der Oberbürgermeister hat die Augen verschlossen und mit Beschwichtigungen versucht, über die Fakten hinwegzutäuschen: Kilometerlange Staus auf der Südtangente und eine vom Verkehr abgeschnittene Innenstadt. Gleichzeitig verlagert sich wegen der zusätzlichen Baustellen auf der A5 und A8 der überregionale Verkehr verstärkt als Schleichverkehr in die Bergdörfer und die angrenzenden Stadtteile der Südtangente, sagte Stadtrat Tilman Pfannkuch. Die wegen einer fehlenden Nordumfahrung bestehende Überlastung der Südtangente würde  durch „unverändert mangelhaftes Baustellenmanagement“ weiter verschärft.

 Die CDU-Fraktion habe deshalb die Stadtverwaltung aufgefordert, mit dem Regierungspräsidium eine bessere Lenkung der Verkehrsströme zu erarbeiten.

 +-Konkret habe die Fraktion beispielsweise angeregt, möglichst alle Verkehrsteilnehmer aus dem Westen ab dem Bulacher Kreuz über die L 605 auf die Autobahnanschlussstelle Ettlingen-Süd zu lenken. (red)

 

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6 Kommentare auf "Rheinbrücke: Auch Karlsruher CDU-Fraktion macht Druck: „Verkehrsinfarkt ist Preis für verfehlte Verkehrspolitik“"

  1. petra hauser sagt:

    endlich mal bericht der alle fakten kurz und bündig zusammenfasst und mir voll aus dem herzen spricht. das müsste jetzt doch auch der herr oberbürgermeister verstehen?! die hoffnung stirbt zuletzt…

  2. Friedel sagt:

    Und wozu sollen alle Autofahrer aus dem Westen ab dem Bulacher Kreuz über die L 605 auf die Autobahnanschlussstelle Ettlingen-Süd gelenkt werden? Sie müssen dann dort wenden und über die L 605 zum Bulacher Kreuz, nur um dort nicht mehr vom Westen zu kommen, damit sie dort hin fahren dürfen, wo sie hin wollen. Und diese Schikane sollen sie ertragen, nachdem sie durch den schlimmsten Teil des Chaos durch sind! Das wäre völlig sinnlos, nicht zielführend und unzumutbar. Die Leute fahren doch nicht zum Spaß durch dieses Chaos. Wozu soll man sie denn noch zusätzlich viele überflüssige Kilometer durch die Gegend lenken? Wer in diese Richtung will, braucht nicht durch die Anregung der CDU dazu gebracht werden, dort hin zu fahren. Wer nicht dort hin will, sollte auch nicht dort hin gelenkt werden.

  3. Sybille sagt:

    „Verkehrsinfarkt“ trifft es genau – heute morgen schon wieder! Eine (!) Stunde Fahrtzeit für 10 km von Maximiliansau bis Wörth und zurück. Und das obwohl ich nicht mal nach Karlsruhe, sondern „nur“ nach Wörth musste, um etwas zu transportieren (sonst wäre man ja zu Fuß schneller gewesen). Der Rückstau durch Maximiliansau, Hagenbach und Wörth war wieder mal gewaltig. Rückstau auf die A65 laut Radio 9 km … ausgelöst von einem Unfall auf Karlsruher Seite. SO kann das NICHT weitergehen! Die Karlsruher sind mehr denn je gefordert, endlich aktiv zu werden!

  4. R. Neises sagt:

    Da sollte sich die Karlsruher CDU doch mal lieber selbst an die Nase fassen. Die einzige Entscheidung der Stadt Karlsruhe der letzten Jahre, die sich im Moment mmanifest auf die angespannte Verkehrssituation auswirkt, ist der Bau der U-Bahn, der jegliche vernünftige Verkehrsplanung in Karlsruhe über Jahre hinweg zu einem Torso verkommen lässt. Und diese Entscheidung wurde vor allem auf Druck der CDU und zu Zeiten einer CDU-geführten Mehrheit gefällt. Man mag zu dieser Entscheidung stehen, wie man will. Aber anderen Personen die Konsequenzen dafür in die Schuhe zu schieben, ist unredlich.

  5. Hein sagt:

    Tja, die Karlsruher…

    wir können alles – ausser Verkehrsplanung.

    Aber mal Schurz beiseite.
    Wie lange geht das schon mit dieser Besch… Planung?
    Seit ich nach Karlsruhe pendle (gute 25 Jahre) kann ich mich an KEINE andere Situation erinnern. Man könnte meinen, die machen das Extra.

  6. R. Neises sagt:

    Noch etwas:

    Es ist auch unredlich, wenn die Karlsruher CDU behauptet, dass wir solche Zustände „seit Jahren tagtäglich an der Rheinbrücke erleben“. Die Gemeinderatsfraktion der CDU kennt das Staugutachten genau, das beim Faktencheck „Leistungsfähige Rheinquerung“ im November 2011 vorgestellt wurde und das noch im vergangenen Jahr Gegenstand der Beratungen im Gemeinderat war. Danach kann keine Rede davon sein, dass auf oder vor der Rheinbrücke täglich Stau ist.

    Dass es mit dem Stau nicht so extrem sein kann, wie ständig behauptet, ist auch unschwer daran zu erkennen, dass nach wie vor nicht wenige Pendler, die in Gemeiden der Pfalz leben, die direkt mit der Bahn nach Karlsruhe angebunden sind, und die in der Innenstadt von Karlsruhe arbeiten, mit dem Auto fahren. Es mag Extremsituationen geben, aber die sind nicht der Regelfall. Und gemessen an anderen Großstädten, ist die Stauproblematik in Karlsruhe insgesamt eher bescheiden.