Dienstag, 23. April 2024

Rezension: Kingsbridge – Der Morgen einer neuen Zeit

28. Juni 2021 | Kategorie: Bücher, Kultur, Panorama, Ratgeber

Foto: Pfalz-Express

Ein Epos um Gut und Böse, Liebe und Hass – so beschreibt der Verlag Bastei Lübbe „Kingsbridge“, die Vorgeschichte zu Ken Folletts Weltbestseller „Die Säulen der Erde“.

„England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und Verderben über Land und Leute.

Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem Weiler fern der Küste.

Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie skrupellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Aldred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen.

Edgar, Ragna, Wynstan, Aldred – ihre Schicksale sind untrennbar miteinander und mit ihrer Zeit verbunden. Ihr Land, das England der Angelsachsen, ist eine Gesellschaft voller Gewalt. Eine Gesellschaft, in der selbst der König es schwer hat, Recht und Gerechtigkeit durchzusetzen.“

Gemeinsam mit Edgar, Ragna, Wynstan und Aldred erlebt der Leser den Übergang ins englische Mittelalter und den Aufstieg eines kleinen Dorfs zum bedeutenderen Ort Kingsbridge, der den „Säulen der Erde“-Fans ans Herz gewachsen ist.

Foto: Pfalz-Express

Wer allerdings epische Schlachten oder Intrigen im Hochadel erwartet, sucht vergebens. Kingsbrigde beschreibt in der Hauptsache das Wohl und Wehe der kleinen Leute, die Abhängigkeit und das Ausgeliefertsein in der strengen Hierarchie des früheren Mittelalters. Auch die wenigen Personen „von Stand“ oder vom Klerus haben ihre liebe Mühe, mit den Intrigen ihrer Gegenspieler fertig zu werden. Rund um die Protagonisten wächst und gedeiht derweil Kingsbridge weiter – auf 1016 Seiten.

Fazit

An die Vorgänger reicht Kingsbridge nicht ganz heran, hat aber durchaus seinen eigenen Charme. Manche Längen in den Dialogen mögen dem einen oder anderen Leser einiges abverlangen, allerdings gibt es als Entschädigung auch zahlreiche spannende und temporeiche Passagen.

Wer England im Mittelalter liebt, macht mit Kingsbridge nichts falsch. (cli)

Daten

36 Euro inkl. MwSt

luebbe-belletristik

Hardcover

Historische Romane

1024 Seiten

ab 16 Jahren

ISBN: 978-3-7857-2700-3

Ersterscheinung: 15.09.2020

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