Sonntag, 28. April 2024

Rauchverbot im Auto: In vielen Ländern bereits selbstverständlich

17. Juli 2023 | Kategorie: Freizeit & Hobby, Gesundheit, Ratgeber

Foto: Martin Büdenbender /Pixabay

In den letzten Jahrzehnten hat es immer wieder Diskussionen über die Risiken des Rauchens in Fahrzeugen gegeben, wobei die Kritiker oft die Oberhand behielten.

Doch nun wird Gesundheitsminister Lauterbach aktiv. Sein Argument ist, dass die Belastung durch Rauch, insbesondere in Autos, eine erhebliche Gefahr für Nichtraucher darstellt. Nach dem Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll das Rauchen in allen Fahrzeugen, auch in Privatautos, verboten werden, wenn Minderjährige oder Schwangere anwesend sind.

Das soll auch für E-Zigaretten gelten, diese kann man sich ja schließlich auch draußen schmecken lassen. Eine ausgezeichnete Auswahl findet man im E-Zigaretten Shop.

Diese Änderung des Nichtraucherschutzgesetzes ist Teil des Gesetzentwurfs zur Legalisierung von Cannabis. Die Einzelheiten des Vorschlags wurden vom RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) in Erfahrung gebracht. In der Begründung des Gesetzentwurfs wird betont, wie wichtig es ist, das Rauchverbot auf geschlossene Fahrzeuge auszuweiten, in denen sich Minderjährige und schwangere Frauen aufhalten.

Damit soll sichergestellt werden, dass diese gefährdete Personengruppe angemessen vor den Gefahren des Passivrauchens geschützt wird. Es wird argumentiert, dass ungeborene Kinder und Minderjährige nicht in der Lage sind, sich den schädlichen Auswirkungen des Einatmens von Passivrauch zu entziehen und daher einem höheren Risiko ausgesetzt sind.

Geplantes Rauchverbot, wenn Kinder mit an Bord sind

In der Gesetzesbegründung heißt es, dass die Rauchbelastung in Autos aufgrund des begrenzten Platzes außergewöhnlich hoch ist. Das Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft kann zu schweren Krankheiten führen, ähnlich wie das Rauchen selbst. Etablierte Studien haben gezeigt, dass Passivrauchen ebenfalls für verschiedene schwere Krankheiten und Todesfälle verantwortlich ist, darunter koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, chronisch obstruktive Lungenerkrankung und plötzlicher Kindstod.

Zahlreiche Studien haben einen kausalen Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Lungenkrebs nachgewiesen. Außerdem erhöht selbst das Rauchen einer einzigen Zigarette die Konzentration von Tabakrauchpartikeln im Fahrzeug erheblich.

Das Rauchverbot soll Tabakzigaretten, E-Zigaretten, erhitzte Tabakprodukte und Cannabis umfassen. Der Gesetzentwurf hat die Zustimmung aller Ressorts erhalten und wird nun mit den relevanten Verbänden diskutiert. Es können noch Änderungen vorgenommen werden, bevor das Bundeskabinett eine Entscheidung trifft.

Die Idee, das Rauchen in Fahrzeugen zu verbieten, wenn Kinder anwesend sind, wird schon seit vielen Jahren diskutiert. Kritiker haben stets argumentiert, dass die Durchsetzung eines solchen Verbots eine Herausforderung wäre. Das Bundesnichtraucherschutzgesetz sieht ein Bußgeld für Verstöße gegen das Rauchverbot vor, wobei die Höhe des Bußgeldes nicht genau festgelegt ist.

Im Ausland müssen auch Deutsche mit Bußgeldern rechnen

In Zukunft wird das Rauchen in Autos in Anwesenheit von Schwangeren oder Kindern also verboten sein, wie es im Gesetzentwurf des Gesundheitsministeriums heißt. Dieser Plan wird derzeit ausgearbeitet und braucht Zeit, um in die Tat umgesetzt zu werden. In anderen Ländern gibt es jedoch bereits ähnliche Regelungen, an die sich auch deutsche Reisende halten müssen.

Frankreich: Das Rauchen ist in Anwesenheit von Fahrgästen unter 18 Jahren nicht gestattet. Zuwiderhandlungen werden in der Regel mit Geldbußen in Höhe von 135 Euro geahndet.

Belgien: Das Rauchen in einem Auto mit Passagieren unter 18 Jahren ist verboten und wird mit einem Bußgeld ab 130 Euro geahndet. Cabriolets sind eine Ausnahme.

Österreich: Das Rauchen in Autos ist verboten, wenn mindestens eine Person unter 18 Jahren anwesend ist. Zuwiderhandlungen können mit einer Geldstrafe von bis zu 100 Euro geahndet werden, im Wiederholungsfall sogar mit bis zu 1.000 Euro.

England und Wales: Das Rauchen in Fahrzeugen mit Fahrgästen unter 18 Jahren ist verboten, und Verstöße werden mit Geldbußen von etwa 60 Euro geahndet. Cabriolets bilden eine Ausnahme.

Schottland: Rauchen ist nicht erlaubt, wenn die Passagiere unter 18 Jahre alt sind. Bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder in Höhe von 120 Euro. E-Zigaretten sind nach Angaben des ADAC nicht verboten.

Irland: Das Rauchen ist in Autos verboten, wenn Passagiere unter 18 Jahren mitfahren. Die Bußgelder beginnen bei 100 Euro.

Tschechische Republik: Berichten zufolge gibt es kein generelles Rauchverbot in Autos. Allerdings ist das Rauchen auf einspurigen Fahrzeugen wie Motorrädern, Mopeds und Fahrrädern nicht erlaubt.

Finnland: Das Rauchen ist in Fahrzeugen mit Kindern unter 15 Jahren verboten.

Griechenland: In Autos mit Kindern unter 12 Jahren ist das Rauchen verboten. Verstöße können mit Geldbußen von bis zu 1.500 Euro geahndet werden.

Zypern: Das Rauchen in Autos ist verboten, wenn es sich bei den Passagieren um Minderjährige unter 16 Jahren handelt. Zuwiderhandlungen können zu Geldstrafen von bis zu 85 Euro führen.

Italien: Das Rauchen ist in Autos mit schwangeren Frauen oder Minderjährigen nicht erlaubt. Die Geldstrafen liegen zwischen 50 und 500 Euro, wenn schwangere Frauen oder Kinder unter 12 Jahren anwesend sind, und zwischen 25 und 250 Euro für Kinder zwischen 12 und 17 Jahren.

Slowenien: Das Rauchen in Anwesenheit von Fahrgästen unter 18 Jahren ist verboten und kann mit einer Geldstrafe von 250 Euro geahndet werden.

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