Rainer Eppelmann in Herxheim: Streiter für Freiheit und Demokratie

18. Juni 2013 | Kategorie: Allgemein, Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Rainer Eppelmann und Thomas Gebhart (CDU) diskutierten trotz brütender Hitze drei Stunden lang mit den Zuhörern.
Fotos: Licht

Herxheim – Am 60. Jahrestag des DDR-Volksaufstands vom 17. Juni 1953 kam Rainer Eppelmann auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart (CDU) nach Herxheim, um über Freiheit und Unfreiheit, Demokratie und Diktatur zu diskutieren.

In der Festhalle sprach Eppelmann, Gründungsmitglied und späterer Vorsitzender des Demokratischen Aufbruchs (DA),  in seiner Rede über den 17. Juni, den Mauerfall und die Lebensbedingungen in der DDR. Thoms Gebhart übernahm zudem an diesem Abend die Moderation.

Eppelmann ist evangelischer Pfarrer, früherer CDU-Politiker und bekleidete in der letzten DDR-Regierung auf Bitten Lothar de Mazieres den Ministerposten für Abrüstung und Verteidigung. „Ein Spaß des lieben Gottes“ für den Geistlichen Eppelmann, der Wert darauf legte, das er mehr Abrüstungs- denn Verteidigungsminister gewesen sei. Bekannt wurde er als DDR-Oppositioneller. Er ist Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Deshalb gilt für ihn bis heute der Leitsatz: „Demokratie ist das Kostbarste, was es zu gestalten gilt.“ Das betonte Eppelmann im Lauf des Abends immer wieder – im Hinblick auf seine Geschichte mitnichten verständlich. Die Zuhörer wollten vom ehemaligen DDR-Rebellen Vieles wissen: Wie war die Stellung der Kirchen vor der Wende, wie ist seine Meinung zur momentanen Situation in der Türkei, wie konnte er ohne Verlass auf eine freiheitliche Verfassung agieren, wie verhielt es sich seiner Meinung nach mit der sozialen Einstellung der Arbeitgeber in der DDR und später in der BRD, welche Gefahr sehe Eppelmann für die heutige Demokratie?

Eppelmann beantwortete alle Fragen ausführlich. Bei letzterer allerdings reichte eine knappe, aber eindeutige Feststellung: „Die BRD muss ökonomisch funktionieren, wenn die Demokratie stabil bleiben soll.“ Jeder Einzelne müsse ein Interesse daran haben, dass es in diesem Land allen Bürgern gut ginge, betonte er. Unfreiheit und finanzielle Not hätten immerhin 4 Millionen von 18 Millionen DDR-Bürgern zum Verlassen ihrer Heimat gebracht: „Deshalb ist die erste und die billigste Bürgerpflicht: Wählen gehen:“ (cli)

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