Polizei ignorierte Warnungen vor Chemnitzer Krawallen

22. Dezember 2018 | Kategorie: Nachrichten

Foto: dts Nachrichtenagentur

Chemnitz  – Die Eskalation der Gewalt in Chemnitz im August hätte möglicherweise verhindert werden können, wenn die Polizei auf Warnungen rechtzeitig reagiert hätte. 

Demnach hat der sächsische Verfassungsschutz die Polizei im Vorfeld einer Demo am 27. August eindrücklich vor gewaltbereiten Rechtsextremisten gewarnt. Am Tag zuvor war der Chemnitzer Daniel H. erstochen worden.

Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wies der Inlandsgeheimdienst in einem drei Seiten langen internen Schreiben auf anreisende rechte Fußballfan- und Kampfsportgruppen hin und auf einen „sehr hohen Emotionalisierungsgrad“. Der Totschlag von Chemnitz werde als „ein willkommener Anlass für erneute körperliche Auseinandersetzungen und gezielte Konfrontationen mit Flüchtlingen, Asylbewerbern und politischen Gegnern gesehen“.

Die schriftliche Warnung blieb aber offenbar zunächst mehrere Stunden unbearbeitet in der Polizeidirektion Chemnitz liegen. Warnungen gab es auch von Polizeibehörden aus dem Bundesgebiet, wie aus einem internen Lagefilm der Polizei hervorgeht. Beamte in Thüringen berichteten von einem Mann, der für Chemnitz mobilisiere und angeblich Zugriff auf 6.000 Skinheads habe.

Die Polizei in Baden-Württemberg registrierte Anreisen aus der Schweiz und Frankreich. Trotzdem forderte die Chemnitzer Polizei zunächst keine Verstärkung an. Als die Lage eskalierte, waren keine zusätzlichen Polizisten mehr verfügbar.

Offenbar gab es auch Verbindungen zwischen der mutmaßlichen Terrorgruppe „Revolution Chemnitz“ und den Protesten der „Bürgerbewegung Pro Chemnitz“. Einer der vom Generalbundesanwalt Beschuldigten soll möglicherweise am 14. September als Ordner bei einer von Pro Chemnitz angemeldeten Demo aktiv gewesen sein. So hat er es zumindest in einer Vernehmung ausgesagt. In Polizeiakten wird er als „politisch motivierter Straftäter rechts“ geführt.

Pro Chemnitz bezweifelte das auf Nachfrage. Ordner würden von der Polizei überprüft und Vorbestrafte nicht zugelassen. (dts Nachrichtenagentur)

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11 Kommentare auf "Polizei ignorierte Warnungen vor Chemnitzer Krawallen"

  1. Danny G. sagt:

    Der Spiegel berichtet ! Hahahaha muaaahahaha …

    • Chris sagt:

      Im Gegensatz zu „ihren“ Medien ist es beim Spiegel keine Absicht Fake news und falsche Nachrichten zu verbreiten……

      • Danny G. sagt:

        Hahahahahaha.. Spiegel.. muaahhhaaa ..
        Keine Absicht.. klar.. und dann Medienpreise 2012,2013,2015,2016,2018 für Relotius. Passt !
        Das ganze System der Presse hat sowas von fertig .. da helfen ihre peinlichen Relativierungsversuche auch nichts mehr..

        • Chris sagt:

          Wer hat den Skandal denn aufgedeckt? Ein anderer Mitarbeiter des Spiegels.
          Würde bei rt usw. irgendjemand zugeben dass 80% ihre Nachrichten frei erfunden sind? Wohl kaum.

          • Danny G. sagt:

            Genau..“Selbstkritik“ .. sorry.. ich muss schon wieder lachen.. aber wollte der Spiegel nicht eigentlich Juan Moreno rauswerfen, weil er so dreist war den Preistträger und Star-Reporter Claas Relotius anzuzweifeln ?
            Einen besseren Beweis für die „Lügenpresse“ als diese Spiegel Posse, hätten sich die „Rechtspopulisten“ nicht in ihren feuchtesten Träumen ausdenken können.

        • eliza doolittle sagt:

          auch das noch !

          Strafanzeige gestellt Claas Relotius soll Spendengelder veruntreut haben
          Focus Sonntag, 23.12.2018, 11:43

          Der Skandal um den „Spiegel“-Reporter Claas Relotius weitet sich aus: Offenbar hat Relotius auch Spendengelder veruntreut. So soll Relotius Lesern des Magazins einen Spendenaufruf geschickt haben, um Geld für Waisenkinder in der Türkei zu sammeln – das Geld landete aber offenbar auf seinem privaten Konto.

      • Philipp sagt:

        Sogar die „Selbstkritik“ des Spiegel könnte man unter „FakeNews“ verbuchen, wenn man von der Erkenntnis Wilhelm Buschs ausgeht:

        „Die Selbstkritik hat viel für sich.
        Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
        So hab‘ ich erstens den Gewinn,
        Daß ich so hübsch bescheiden bin;

        Zum zweiten denken sich die Leut,
        Der Mann ist lauter Redlichkeit;
        Auch schnapp‘ ich drittens diesen Bissen
        Vorweg den andern Kritiküssen;

        Und viertens hoff‘ ich außerdem
        Auf Widerspruch, der mir genehm.
        So kommt es denn zuletzt heraus,
        Daß ich ein ganz famoses Haus.“

        Von Wilhelm Busch

        • Chris sagt:

          „Sogar die „Selbstkritik“ des Spiegel könnte man unter „FakeNews“ verbuchen, wenn man von der Erkenntnis Wilhelm Buschs ausgeht:“

          Ist ihre ausgeprägte Vorliebe zur Verwendung des Konjunktivs der Weihnachtszeit geschuldet? Man kann sich ja mal was wünschen. Wann wenn nicht jetzt.

          • Philipp sagt:

            Menschen mit der Fähigkeit zu logischem Denken sind auch zu Erkenntnissen fähig.
            Aber hier waren Sie angesprochen und Sie gehören eindeutig nicht zu diesem Personenkreis.
            Deshalb kann hier nur ein Konjunktiv stehen!

  2. Tom F. sagt:

    Ich finde, dass der Chef des Verfassungsschutzes einen externen Berater schräg links an seiner Seite braucht…Da wäre doch der freigestellte Spiegel Journalist Claas Relotius aka Baron Münchhausen die ideale Besetzung. Dann gäbe es solche Szenarien nicht mehr in Deutschland. Dann würde wieder „Links und Ordnung“ herrschen!

    • Danny G. sagt:

      Das wäre eine gute Sache. Dann würde der sehr wichtige Kampf gegen rechts endlich auch richtig durchgezogen werden ! Damit die Messerstechereien, Vergewatigungen und Weihnachtsmarkt-Attentate endlich aufhören.