Chemnitzer Messerstecher konnte in den Niederlanden abtauchen

31. August 2018 | Kategorie: Nachrichten

Tatort in Chemnitz.
Foto: dts nachrichtenagentur

Chemnitz  – Der mutmaßliche Chemnitzer Messerstecher Yousif A. konnte vor der Bluttat wochenlang in den Niederlanden untertauchen, weil die Ausländerbehörde in Sachsen ihn nicht abschob.

Das schreibt dieses Wochenende die „Bild am Sonntag“. Laut des Berichts hatte der gebürtige Iraker 2015 beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einen Asylantrag gestellt.

Weil die Behörden aber mittels Fingerabdrücken erkannten, dass bereits ein Verfahren in Bulgarien lief, lehnten sie den Bescheid nach den sogenannten Dublin-Regeln ab und ordneten die Abschiebung nach Bulgarien an.

Einen Widerspruch Yousif A.s lehnte das Chemnitzer Verwaltungsgericht am 13. Mai 2016 ab. Nur sechs Tage später forderte das BAMF die zuständige Zentrale Ausländerbehörde in Chemnitz schriftlich auf, die Abschiebung von Yousif A. bis zum 13. November 2016 die Wege zu leiten.

Ansonsten sei Deutschland für den Mann zuständig und das Asylverfahren müsse erneut beginnen. Auf das Schreiben reagierte die Ausländerbehörde offenbar nicht und trug laut des Berichts der „Bild am Sonntag“ Anfang Oktober in das Ausländerzentralregister ein, dass Yousif A. untergetaucht sei.

Später stellte sich heraus, dass A. in die Niederlande geflüchtet war und dort ebenfalls einen Asylantrag gestellt hatte. Im Dezember kam Yousif A. nach Deutschland zu einer Anhörung im BAMF zurück. Erneut lehnte das BAMF Anfang März 2017 seinen Asyl-Antrag ab, doch dieses Mal hob ein Gericht im August den Bescheid auf.

Bei zwei weiteren Anhörungen im November 2017 und August dieses Jahres kam fanden die Behörden heraus, dass die Ausweispapiere von Yousif A. gefälscht waren und lehnten den Bescheid am 29. August zum dritten Mal ab. (dts Nachrichtenagentur)

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3 Kommentare auf "Chemnitzer Messerstecher konnte in den Niederlanden abtauchen"

  1. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    nicht abschob… bereits ein Verfahren in Bulgarien lief….ordneten die Abschiebung nach Bulgarien an. Ausweispapiere von Yousif A. gefälscht….Yousif A. untergetaucht…..in die Niederlande geflüchtet war und dort ebenfalls einen Asylantrag gestellt ….. lehnten am 29. August zum dritten Mal ab.
    ——————-
    Gewolltes Staatsversagen und keine Abschiebungen auf Anordnung von Merkel!

    In jedem anderen Land hätte es längst eine Revolution gegeben.
    Hier wächst die AfD weiter.
    Immerhin.

  2. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Afghane mit deutschem Aufenthaltstitel attackiert gestern zwei Menschen

    Ein 19 Jahre alter Afghane verletzt am Hauptbahnhof in Amsterdam zwei Menschen mit einem Messer.

    + Der Mann wird von der Polizei niedergeschossen, unter den Passanten bricht
    Panik aus.

    + Er besitzt eine Aufenthaltserlaubnis, die in Deutschland ausgestellt worden
    ist.

    Die niederländische Polizei stehe in engem Kontakt mit ihren deutschen Kollegen, teilte ein Polizeisprecher in Amsterdam mit. Ein mögliches terroristisches Motiv werde „ernsthaft erwogen“.

  3. Danny G. sagt:

    Einzelfälle bei denen nicht gut genug integriert wurde.
    Das kommt davon, wenn man so kleinkariert und rechts ist, wie die Deutschen. Hätte man den freundlichen Afghanen mehr Wärme und Toleranz entgegen gebracht, hätten sie sich nicht radikalisiert, hätten nicht aus Angst um Leib und Leben in die Niederlande flüchten müssen !
    Daher ist es immens wichtig zu zeigen, dass Deutschland tolerant ist und den Kampf gegen rechts stärker und nachhaltiger betreibt.
    Wenn es keinen rechten, intoleranten, braunen, grölenden, übelriechenden Nazi Mob mehr gibt, wird auch keiner der freundlichen Geflüchteten einen Grund finden sich zu radikalisieren !