Paris/Berlin- Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris hatte angeblich enge Kontakte zu deutschen Islamisten. Laut eines Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ kannten der Mann und seine Mitstreiter aus Belgien und Frankreich die sogenannte „Lohberger Brigade“ gut, eine Gruppe junger Männer aus dem Dinslakener Stadtteil Lohberg am Niederrhein, die 2013 nach Syrien in den Dschihad gezogen war.
Bislang war über mögliche Deutschlandbezüge der Pariser Attentäter nur sehr wenig bekannt. Dem Bericht zufolge hatte der mutmaßliche Anschlags-Drahtzieher 2007 und 2008 jeweils ein Auto in Köln gekauft und nach Belgien überführt.
Zudem sei er 2014 über den Flughafen Köln/Bonn in die Türkei gereist. Im Frühjahr 2014 hätten er und seine Mitstreiter im nordsyrischen Asas sogar zusammen mit einigen Mitgliedern der „Lohberger Brigade“ im selben Haus gewohnt. In einem vertraulichen internen Papier der Bundesregierung vom 23. November heißt es zu den Terrorakten in Paris: „Wir müssen davon ausgehen, dass es sich um die erste koordinierte Anschlagserie des sog. Islamischen Staates in Europa handelt.
Das konzertierte Vorgehen und die verwendeten Tatmittel deuten auf gut ausgebildete und zu allem entschlossene Täter sowie eine längere hoch konspirative Tatplanung hin.“ Laut Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) haben die deutschen Sicherheitsbehörden bislang keine Verbindungen zwischen Deutschland und den Terroranschlägen in der französischen Hauptstadt Paris nachweisen können.
„Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand gibt es keinen Bezug zwischen Deutschland und den Anschlägen in Paris“, sagte Maas der „Welt am Sonntag“. Die Ermittlungsbehörden gingen aber weiter allen Hinweisen nach. (dts Nachrichtenagentur)
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