Rheinzabern – Die Narrenschar zu Rhe-Na startete mit Elan in ihre diesjährigen Prunksitzungen. Den Rahmen dazu bilden stets bewährte Hofrituale, wie es sich für eine närrische Monarchie gehört, in der heuer Prinz Metin I. und Prinzessin Fabiana I. das Zepter schwingen.
Ehe jedoch das närrische Volk nach seinen Majestäten schmachten kann, um von ihrem Glanz etwas abzubekommen, gilt es hinter den Kulissen, den Hofmarschall auf seine Verantwortung zu verpflichten, den Sitzungspräsidenten zu vergattern und vor allem das Prinzenpaar mit den ersten Orden wider den Ernst zu dekorieren.
Mit Küsschen und Prosten werden dann die Honoratioren geschmeichelt, wobei der republikanisch gesinnte Ortsbürgermeister noch um etwas aufschiebende Milde bat, ehe am Fasenachtsdienstag dann endgültig das Rathaus gestürmt wird.
Erstaunlich was sich die Fasenachter alljährlich einfallen lassen, um eine bunte Pracht an Beiträgen zu komponieren, zu denen der Gardetanz ebenso gehört wie ein Hauch von schrillem Kabarett, ganz zu schweigen von Liedern, Klatsch und Tratsch aus dem täglichen Leben, das ja manchmal so kompliziert ist, dass man höchstens noch darüber lachen kann.
Man ist nervös, Lampenfieber macht sich breit. Es wäre auch schlecht, spulte man nur Alltagsroutine ab. Beste Voraussetzungen also, um sich zu konzentrieren, um das Publikum zu erfreuen. Nach dem Prolog durch Kulturattachè Philipp Schmitt zog dann der Hofstaat ein, um dem Prinzenpaar zu huldigen, während dieses sich vorstellte.
Dann folgte im Stechschritt der karnevalistische Nachwuchs – 27 Minigardisten, die einmal zum Urgestein werden könnten.
Einer der Fasenachter von echtem Schrot und Korn machte dann als Büttenredner den Eisbrecher: Heiner Kaufmann als Straßenbauer, dem die Autofahrer den Ranzen verfluchten, während er zum Schwarm aller Frauen wurde. Die erste Rakete wurde gezündet. Die erste Prunksitzung nahm ihren Lauf und endete nach fünf kurzweiligen Stunden. Zwei weitere närrische Sitzungen stehen noch an. (gb)
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