Donnerstag, 25. April 2024

Ökologisch wohnen: Tipps für ein nachhaltiges Zuhause

25. Juni 2022 | Kategorie: Allgemein, Bauen & Sanieren, Ratgeber, Sonstiges

Ökologisch und bewusst leben – das wünschen sich die Meisten von uns.
Quelle: pixabay.com

Das 21ste Jahrhundert könnte in Zukunft unter anderem als das Zeitalter des Umweltbewusstseins bekannt sein. Kein anderes Lebewesen der Erdgeschichte hat einen ansatzweise ähnlich großen Einfluss auf den blauen Planeten wie der Mensch.

Mittlerweile hat der Mensch die Erde so signifikant verändert, dass eine neue erdgeschichtliche Epoche, das Anthropozän, durch sein Wirken angebrochen ist. Während der Industrialisierung sah die Menschheit den neuen Entwicklungen und dem dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Wachstum mit ungebremstem Optimismus entgegen. Dieses ausschließlich positive Bild der Industrie hat sich mittlerweile gewandelt: Phänomene wie der Klimawandel sind allgegenwärtig in dem öffentlichen Bewusstsein und Verursacher diverser Debatten darüber, wie sowohl politisch als auch privat angemessen darauf reagiert werden kann. Ökologisches Wohnen ist eines dieser Themen, welches mit zunehmender Häufigkeit Erwähnung im öffentlichen Diskurs finden. Was genau ist mit ökologischem Wohnen überhaupt gemeint, was umfasst dieser Begriff und wie ist es möglich selbst ökologisch zu wohnen?

Es beginnt mit dem ökologischen Fußabdruck

Um dieses Konzept genauer beleuchten zu können, ist es gut, vorher auf ein anderes Konzept einzugehen: den ökologischen Fußabdruck. Der ökologische Fußabdruck eines Menschen ist die produktive Fläche, die benötigt wird, um den Lebensstil dieses Menschen nachhaltig zu ermöglichen. Dazu zählen zum Beispiel Agrarflächen, Minen, in denen Metalle für Verbrauchergeräte abgebaut werden oder Abfälle, die produziert werden. Ökologisches Denken und Handeln zielt darauf ab, den ökologischen Fußabdruck bei einem vergleichbaren Lebensstandard zu reduzieren, sodass die verfügbaren Ressourcen der Erde die nachhaltige Existenz von mehr Menschen ermöglicht und nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt hinterlassen wird.

Wird dieses Konzept auf das Wohnen angewendet, wird relativ schnell klar, wie genau es im Zusammenhang mit ökologischem Denken stehen kann: Im Kontext des Wohnens kann einiges getan werden, um den eigenen ökologischen Fußabdruck signifikant zu reduzieren.

Strom derzeit nicht nachhaltig

Ein Aspekt, der den meisten wahrscheinlich als erstes einfällt, ist der Stromverbrauch. Auch wenn erneuerbare Energien groß diskutiert werden: De facto wird Strom derzeit nicht nachhaltig und emissionsfrei produziert, aller Wahrscheinlichkeit nach wird das auch noch für einige Jahre der Fall sein. Daher ist das Senken des eigenen Stromverbrauchs generell ein guter Ansatz für ökologisches Wohnen, denn so kann einerseits der eigene ökologische Fußabdruck verringert werden, andererseits spart es über längere Zeit auch eine Menge Geld.

Das Ganze fängt bei alltäglichen Gewohnheiten an, wie zum Beispiel Geräte, wenn möglich nicht im Stand-By Modus zu lassen, den Gefrierschrank bei Bedarf abzutauen und nicht unnötig lange zu duschen. Viele kleine stromsparende Gewohnheiten können sich mit der Zeit läppern und einiges ausmachen.

Energieeffizienzklassen sind ein guter Anfang

Bei der Neuanschaffung von Geräten lohnt es sich auf die Energieeffizienzklasse zu achten. Geräte mit höheren Energieeffizienzklassen sind wahrscheinlich teurer als die weniger effizienten Pendants, doch bei längerer Inbetriebnahme rechnet sich ein stromsparendes Gerät meistens auch aus finanzieller Sicht, daher sollten Geräte der Effizienzklasse “A+++” bevorzugt gekauft werden.

Insbesondere bei Altbauten lohnt es sich zusätzlich, eine Sanierung durchzuführen, so kann ebenfalls zum Beispiel bei der Gasheizung Energie gespart werden. Sanierungen werden steuerlich begünstig und können staatlich bezuschusst werden, was ein solches Unterfangen zusätzlich lohnender macht.

Passende Dienstleister in der Nähe wie Handwerker, Elektriker, Maler, usw. können online auf Plattformen wie Listando.de gefunden werden. Auch Smarthome-Konzepte können für das Sparen von Strom und Energie Anwendung finden, so ermöglichen intelligente Systeme das automatische Ausschalten von Lichtern, wenn ein Raum nicht genutzt wird und das Regulieren der Heizungen für maximale Effizienz.

Nachhaltigkeit des eigenen Wohnraums

Ein weiteres großes Thema im Rahmen ökologischen Wohnens sind die in der Wohnung oder in dem Haus verwendeten Materialien, sowie die Langlebigkeit von Gebrauchsgegenständen und Möbeln. Dabei sitzen viele dem Irrtum auf, dass alte, nicht ökologisch produzierte Möbel durch welche ausgetauscht werden sollten, die unter freundlicheren Bedingungen hergestellt wurden. Das ist jedoch nicht der Fall, denn bereits hergestellte Möbel haben sowieso bereits ihren ökologischen Einfluss gehabt und sollten daher auch bis zum Ende ihres Lebenszyklus genutzt werden. Eine Ausnahme sind die bereits erwähnten elektronischen Geräte, hier rechtfertigt die höhere Energieeffizienz häufig eine direkte Neuanschaffung.

Bei dem Neukauf von Möbeln, Böden oder Türen sollte dann darauf geachtet werden, welche Materialien verwendet wurden, ob diese nachhaltig hergestellt wurden und unter welchen Bedingungen diese produziert wurden. Zwar sind die damit verbundenen Kosten höher, jedoch kann hier mit verbesserter Langlebigkeit gerechnet werden und die Qualität ist überlegen. Auch das Beziehen von Möbeln aus Second-Hand Quellen kann den eigenen ökologischen Fußabdruck stark verringern.

Ökologisches Wohnen fängt also bei kleinen Gewohnheiten an und kann auch durch größere Anstrengungen wie Sanierungen und bewusste Kaufentscheidungen sinnvoll praktiziert werden. Auch hier gilt: Nicht alles muss perfekt sein, jedes Bisschen hilft dabei, eine nachhaltigere Welt zu gestalten.

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