Mittwoch, 24. April 2024

Neustadt: Gedenkstein für Halifax DK165 im Ordenswald enthüllt

9. August 2018 | Kategorie: Allgemein, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

Pipe Major MacKenzie führt die kleine Delegation mit OB Weigel  zur Absturzstelle.
Foto: nw

Neustadt-Mußbach. In der Nacht vom 16. zum 17. April 1943 führte Bomber Command mit 598 Bombern einen kombinierten Luftangriff auf die Städte Mannheim und Plzen/Pilsen (Tschechien) durch.

271 Flugzeuge wurden gegen Mannheim eingesetzt. 327 Flugzeuge, etwa 2.300 Mann, sollten die Skoda-Werke in Pilsen angreifen.

Auf dem Rückweg nach England wurde die Halifax DK165 nahe Haßloch/Lachen-Speyerdorf abgeschossen. An Bord: Kenneth Ernest Webb (Pilot), Kenneth Rees Williams (Navigator), Allen Roderick Ross (Funker/Schütze), Stanley Braybrook (Flugingenieur), Jack Kay (Bombenschütze), Geoffrey Brown (Heckschütze), Leslie Bernard Mitchell (Turmschütze). Von den sieben Besatzungsmitgliedern überlebte nur einer: Leslie Mitchell.

Die Absturzstelle wurde Ende 2016 von der IG-Heimatforschung RLP lokalisiert, nachdem die Forstbehörde und die Denkmalbehörde eine Nachforschungsgenehmigung befürwortet hatten. Erste Flugzeugteile aus Aluminium, Eisen sowie Munition wurden geborgen.

Es gelang den Forschern auch, alle sieben Familien der Besatzung in Großbritannien und Kanada zu erreichen und über die Absturzstelle und den geplanten Gedenkstein zu informieren. Federführend für die IG waren Erik Wieman und Peter Berkel im Einsatz. „Wir möchten, dass die Absturzstelle präsent ist und bleibt. Denn nur wenn Verstorbene vergessen werden, sind sie wirklich tot“, hatten Wieman und Berkel schon bei anderen Veranstaltungen gesagt.

OB Weigel enthüllte den Gedenkstein im Ordenswald.
Foto: nw

Am 4. August war es dann soweit: Angehörige, Augenzeugen, Vertreter von Luftwaffe und Air Force sowie Oberbürgermeister Marc Weigel und der Erste Beigeordnete der Gemeinde Haßloch, Tobias Meyer, trafen sich zu einer bewegenden und würdevollen Feier im Ordenswald. Pipe Major MacKenzie spielte Dudelsack und führte die Gruppe an.

Den Gedenkstein hatte der städtische Forst unter der Regie von Förster Rolf Weinheimer organisiert. Er steht nun dort, wo das Cockpit gefunden wurde. Weitere Nachforschungen im Ordenswald sind geplant.

Erik Wieman und Peter Berkel (v.li.) organisierten eine feierliche und würdevolle Feier.
Foto: nw

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9 Kommentare auf "Neustadt: Gedenkstein für Halifax DK165 im Ordenswald enthüllt"

  1. Tom F. sagt:

    „….271 Flugzeuge wurden gegen Mannheim eingesetzt….“
    Unter diesen Flugzeugen war wahrscheinlich diese Halifax DK165.
    Sie brachte Tod und Verderben über die Mannheimer Zivilbevölkerung!
    Ich hoffe, das steht auch auf diesem Gedenkstein.

    • Teska sagt:

      Es ist interessant die Vorgänge des Krieges im Bereich Hassloch im Detail zu untersuchen.
      Aber man stelle sich vor, es ginge um den Absturz eines deutschen Flugzeugs in England. Wäre nicht dort zumindest auch etwas über die Opfer der Bombardieung berichtet worden? Hier werden Fakten über den Absturz berichtet, kein Wort aber über das Leid der Menschen, die unter dem Bombenterror zu leiden hätten.

  2. Lucifers Friend sagt:

    Daß sie keine Deutschen Helden gedenken, zeigt doch nur wieder zu gut, was für (…) Volksverräter das sind!

    • Chris sagt:

      In jedem Ort gibt es Gedenksteine und Ähnliches für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Jedes Jahr am Volkstrauertag wird diesen gedacht. Auch zahlreiche Politiker sind an diesem Tag dabei. Wenn sie das nicht wissen zeigt das doch nur dass ihnen die Deutschen Opfer der Weltkriege reichlich egal sind und sie diesen Artikel nur für billige populistische Hetze nutzen wollen.
      Ob man die Toten wie sie als Helden oder als eher als Opfer bezeichnen will bleibt jedem selbst überlassen.

    • Chris sagt:

      PS Jedes Jahr findet zum Volkstrauertag im Bundestag eine Gedenkstunde statt mit einer Rede des Bundespräsidenten. Das alles sollte ihnen, der sie so großen Wert darauf legen dass deutscher Toten gedacht wird, auch bekannt sein.

      Und dass das Gedenken an deutsche Tote nicht ausschließt auch anderer zu gedenken sollte für jeden selbstverständlich sein. Es ist erbärmlich und eine menschliche Bankrotterklärung dass das bei ihnen nicht der Fall ist und sie sogar die Gefallenen für ihre billige Propaganda gegen Politiker benutzen müssen.

  3. Danny G. sagt:

    Greueltaten im Krieg gab es auf allen Seiten.
    Auf einer Seite sind es Verbrechen.
    Auf der anderen Seite Heldentaten.
    Es sollte sich jeder anhand der Tatsachen sein eigens Bild machen.
    Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte keine Besetzung des Royal Bomber Command einen Gedenkstein bekommen. Das finden sogar die meisten Engländer.

    • Chris sagt:

      Stellt sich die Frage ob man mit diesem Gedenkstein dem abgestürzten Flugzeug gedenkt oder nicht eher der beim Absturz ums Leben gekommenen Soldaten. So hab ich den Artikel verstanden.

      Mit ihrer Begründung müssten auch Gedenksteine für deutsche Gefallenen um einige Namen bereinigt werden. Dort stehen auch ALLE Gefallenen drauf.

      • Danny G. sagt:

        Diese Bomber-Soldaten haben vorher nichts anderes gemacht, als die Soldaten des deutschen Reiches.
        Befehle ausgeführt. Meiner Meinung nach sinnlose Befehle. Bombardierung von Zivilbevölkerung ist sinnlos und unmenschlich.
        Das Bomber Command hat mit Vorsatz die Zivilbevölkerung terrorisiert.
        Diese Zivilbevölkerung stellt jetzt Denkmäler für diejenigen auf, die versucht haben ihre (Ur)Großeltern zu töten.
        Mal sehen, ob in Hiroshima im Friedenspark auch ein Denkmal für die Besatzung der Enola Gay aufgestellt wird. Nicht für das Flugzeug, sondern für die heldenhaften Menschen, die die Stadt von der Unterdrückung befreit haben.

  4. qanon sagt:

    War in England in Urlaub dort heißt der 1.Weltkrieg „Great War“ der 2.Weltkrieg heisst dort „World War“. Warum wird Geschichte anders geschrieben in D und UK?

    Dieser Gedenkstein ist ein Hohn. Ich kenne einige Kriegskinder die heute noch unter den Bombardierungen von Ludwigshafen leiden. Wer gedenkt diesen Kriegskindern? Wer gedenkt den Opfern der Rheinwiesenlagern?

    Das der Bürgermeister diesem britischen Dudelsackpfeifer hinterherläuft spricht Bände.