Remembrance-Day in England: Erinnerung an in Deutschland gefallene britische Soldaten

26. November 2016 | Kategorie: Rhein-Pfalz-Kreis
Eric Wieman mit Vertretern der Familien Renton und Harris nach dem Gottesdienst. Foto: privat

Erik Wieman (3.v.r.) mit Vertretern der Familien Renton und Harris nach dem Gottesdienst.
Foto: privat

Limburgerhof/Leeds-Bradford. Am Remembrance Day wird in den Commonwealth-Staaten der Toten der Weltkriege gedacht. 2016 wurde die Absturzstelle des 1943 in Limburgerhof-Kohlhof abgestürzten Stirling Bombers EF129 gefunden und erfolgreich sondiert.

Im November reiste Erik Wieman von der IG Heimatforschung, nach Groß-Britannien, um dort, auf Einladung der Familie Renton an der Remembrance Day-Feier teilzunehmen. Die Familie Renton (Valerie Renton, Sally Ann Linfoot, William Linfoot) sind Nachfahren des in Limburgerhof umgekommenen Besatzungsmitgliedes Sgt. Reginald James Renton.

Valerie Renton, die Tochter von Sgt. Reginald James Renton, hatte sich sehr gefreut, als sie kurz vor Weihnachten 2015 hörte, dass die Absturzstelle ihres Vaters gefunden worden war. Die Nachricht war wie ein „unerwartetes Weihnachtsgeschenk“, wie sie sagte.

Von der siebenköpfigen Besatzung des englischen Stirling Bombers Code EF129 hat niemand den Absturz überlebt. Flight Sergeant Leo Frederick Harris aus Neuseeland saß als Navigator im gleichen Flugzeug.

Die Familie Harris wurde ebenfalls bei der Feier am Remembrance Day 2016 durch John Wheatley vertreten. Seine Tochter hat in die Familie Harris aus Neuseeland eingeheiratet.

Wenn eine vergessene Absturzstelle gefunden wird, ist es eines der Ziele der IG, neben Flugzeugteilen, die die Stelle eindeutig identifizieren, auch persönliche Gegenstände oder Gegenstände zu finden, die man den Flugzeuginsassen zuordnen kann, und diese, nach Abstimmung mit den Behörden, den Familien überreicht werden können.

Im Fall von Sgt. Reginald James Renton wurde an der Absturzstelle ein Gegenstand gefunden, welcher in direkter Verbindung zu seiner Funktion als Bombenschütze an Bord stand.

Nachdem die Übergabe der an der Absturzstelle gefundenen Kleinteile an die Familien vorher bereits mit den Behörden abgestimmt und abgeklärt war, konnte dieser Besuch gleichzeitig dazu genutzt werden, die Kleinteile den Familien Renton- und Harris zu überreichen.

John Wheatley, als Vertreter der Familie Harris, wird im Dezember nach Neuseeland reisen und das Flugzeugteil dem Sohn von Navigator Leo Frederick Harris, der kurz nach dem Absturz 1943 in Limburgerhof geboren wurde und seinen Vater nie kennengelernt hat, überreichen.

Nachdem Wieman die Kleinteile für die Familie nach der Registrierung bei der zuständigen Behörde zurück erhalten hatte, ließ er zwei Holzbretter und Gravurschilder mit den Namen und Daten zum Absturz anfertigen.

Dann flog er zum Kurzbesuch nach England, wo er sehr freundlich von Familie Renton aufgenommen wurde. Student William Renton, hat nach der Entdeckung der Absturzstelle seines Urgroßvaters wie er sagt, eine ganz andere und interessante Seite an seiner Familiengeschichte entdeckt.

Wieman traf dort auch auf Richard Field, der Wieman geholfen hatte, Familie Renton in England ausfindig zu machen.

Der Rememberance Day mit einem Gottesdienst, war für Wieman sehr beeindruckend. Er hatte Gelegenheit, zu der Gemeinde über seine Tätigkeit zu sprechen und er konnte die Plaquetten den Vertretern der beiden Familien Renton und Harris übergeben.

„Ich erzählte von meinem Großvater, der damals in den Niederlanden das Bombardement in Rotterdam und die Besatzungszeit hautnah erlebt hat und uns darüber erzählt hat. Er hörte und sah jahrelang immer wieder die Alliierten Bomber, die von England über Holland flogen, in Richtung Deutschland.

Und jetzt wohne ich selbst dort in Deutschland nahe Ludwigshafen/Mannheim, mit BASF (ehem. IG Farben) als eines der damaligen Hauptziele, wo viele dieser Bomber abgeschossen wurden. Und ich, als Niederländer, arbeite jetzt selbst dort. Wir werden so viele Stellen wie möglich finden und sie bekannt machen“, so Wieman, der beabsichtigt 2017 in Limburgerhof einen Gedenkstein an der Absturzstelle zu installieren.

„Bei der Einweihung werden auch Nachfahren dabei sein“, so Wieman (www.ig-heimatforschung.de )

Links zur britischen Presse:
http://www.thenorthernecho.co.uk/news/14885248.Researcher_flies_in_from_Germany_to_lay_family__39_s_ghosts_to_rest/

http://www.bbc.com/news/uk-england-york-north-yorkshire-37950695

http://www.harrogateadvertiser.co.uk/news/closure-at-last-for-daughter-who-waited-73-years-to-find-out-how-her-father-died-in-world-war-two-1-8239846

http://bishopmonktontoday.btck.co.uk/Home/RemembranceDaypresentation

Die beiden Plaquetten mit den Erinnerungsstücken an die beiden gefallenen Soldaten. Foto: privat

Die beiden Plaquetten mit den Erinnerungsstücken an die beiden gefallenen Soldaten.
Foto: privat

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2 Kommentare auf "Remembrance-Day in England: Erinnerung an in Deutschland gefallene britische Soldaten"

  1. Fred S. sagt:

    „Sonstige Verluste“ von James Bacque
    https://www.youtube.com/watch?v=FszuFacfVWo