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Neujahrsempfang 2015 in Kandel: „Du lebst nicht nur in einer Stadt, du lebst in deiner Stadt“

13. Januar 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Stadtbürgermeister Günther Tielebörger bei seiner Neujahrsansprache: „Kandel im Wandel“.
Fotos: SEK

Kandel – Am Sonntag, 11. Januar, hatte die Stadt Kandel wieder zum Neujahrsempfang geladen. In der voll besetzten Stadthalle begrüßte Stadtbürgermeister Günther Tielebörger die zahlreichen Gäste.

„Das alte Jahr ist vorüber, wir schöpfen neuen Mut, neues Jahr – neues Glück – die Zeit hierfür ist gut“ – mit diesem Satz von Hoffmann von Fallersleben leitete Tielebörger seinen Empfang ein, der traditionell musikalisch von der Kandeler Stadtkapelle unter Leitung von Andreas Hack umrahmt wurde.

 Rückblick 2014

In seinem Jahresrückblick ließ er einige Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren – über kriegerische Auseinandersetzungen, dem Jubiläum des Mauerfalls bis hin zum Gewinn der Fußball-WM und der Kranzniederlegung am Hartmannswillerkopf anlässlich des Beginns des Ersten Weltkriegs.

Er freue sich über die Erfolge der Kandeler Sportler, die später geehrt wurden: „Ich denke, dass unsere guten Infrastruktur-Einrichtungen, sei es die zwei Kunstrasenplätze, sei es große ’sportliche‘ Hallen, mit dazu beigetragen haben, dass dieser Erfolg realisiert werden konnte. Das gilt zumindest für die Handballer und Fußballer.“

Neuerungen: Kandel im Wandel

Durch die Kommunalwahlen im Mai habe sich der Stadtrat und der Bürgermeister zwar nicht geändert, aber es gäbe jetzt zwei weibliche Beigeordnete: Gudrun Lind und Monika Schmerbeck. Auch die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde und Verbandsbürgermeister Volker Poß liefe gut: „Wir sind ein gutes Team zusammen“, lobte der Stadtbürgermeister.

Weiter ging er auf die wirtschaftliche Lage Kandels ein: „Wir gehören zu den finanzstärksten Gemeinden im Kreis, aber wir können unseren Haushalt aus eigener Kraft nicht ausgleichen.“ Die großen Bauprojekte – der Kindergarten im Neubaugebiet sowie die Baumaßnahmen am Bahnhof – seien 2015 fertig finanziert.

Weitere Projekte seien die Herrichtung des Musikschulgebäudes am Plätzel, das Gewerbegebiet „östlich Lauterburger Straße“, wo bereits der neue Edeka eingezogen sei, die Bebauungsmöglichkeit für das Gelände von David + Baader und die Anbindung des Anwesens Zapf und des Adams-Hofs sowie die Baugebiete „Quartier am Markt“ sowie K2 und K7. Ein Problempunkt stelle nach wie vor das abgebrannte Haus Hauptstraße Ecke Bahnhofstraße dar.

Des weiteren solle ein City-WC eingerichtet werden, um Kandel als Einkaufsstadt weiterhin attraktiv zu halten. Weitere Pläne für die Zukunftssicherung seien zudem die Sanierung der IGS sowie der Ausbau der Wasseranschlüsse und Breitbandkabelverlegung in der Rheinstraße.

Weiter ging er auf den Schwanenweiher ein, der rechtlich auf einen guten Stand gebracht werden müsse. „Kandel bleibt 2015 weiter im Wandel“, so Tielebörger. Man müsse nach dem Motto „Du lebst nicht nur in einer Stadt, sondern du lebst in deiner Stadt“ leben. Er schloss: „Seien Sie nicht zu sehr erbost über Entscheidungen des Stadtrats, sie sind meistens gut! Zu viel Nachdenken und zu viel Nachfragen macht nur unglücklich!“

Ehrungen für bürgerliches Engagement

Gudrun Lind sagte den vielen ehrenamtlichen Helfern in Versform ein Dankschön und ehrte danach Sabine Luppert und ihren Verein „Schüler für Tiere“, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Kinder und Jugendliche für einen respektvollen Umgang mit Tieren und mit ihrer Umwelt zu sensibilisieren.

Der Verein mit Hauptsitz in Kandel umfasst mittlerweile 28 Gruppen in acht Bundesländern. Dabei engagiere er sich, neben der Tierschutzarbeit, mit Sachspendentransporten etwa in Form von Schulmaterial oder Futterspenden nach Rumänien. „Schüler für Tiere“ wurde in 2010/2011 und auch im Jahr 2014 von der UNESCO für hervorragende Bildungsarbeit ausgezeichnet.

Die zweite Ehrung ging an die Eheleute Rudi und Gerda Keppel, die seit langen Jahren viel Zeit für die protestantische Kirchengemeinde opferten.

Sportlerehrungen

Gudrun Lind ehrte weiter 18 Sportler sowie neun Mannschaften. Wie schon in den Jahren zuvor waren die erfolgreichsten Sportler vom Radsportverein Edelweiß: Lisa Klein wurde Vize-Weltmeisterin in der Einerverfolgung auf der Bahn und Vize-Europameisterin im Punktefahren. Des weiteren wurde sie dreifache Deutsche Meisterin. Ihre Mannschaftskollegin Louisa Kuntz gewann den Südwesttitel im Einzelzeitfahren.

Vom Bogensportverein wurden die Landesmeister Wolfgang Bußmann (Senioren Recurve), Hubertus Krumm (Compound Altersklasse), Tim Quenzer (Blankbogen U 12), Gerhard Klein (Blankbogen Ü 55), Martin Daub (Blankbogen Ü 45) und Felix Quenzer (Compound Ü 14) geehrt.

Die Leichtathletikabteilung des TSV stellte die Pfalzmeister Philipp Wagner (3000 Meter Hindernis), Xaver Schmitt (Kugelstoßen M 45), Ursula Wagner (Crosslauf) und Herbert Müller (Kugelstoßen M 60). Weiter gewann Pia Winkelblech die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft im Crosslauf  – sie holte sich weiter die Pfalztitel über 10.000 und 5000 Meter sowie im Berglauf in der Klasse W 35.

Für den Schützensportverein Steinweiler holte Uschi Esser den Sieg bei den Landesmeisterschaften der Senioren Damen B, Auflage Luftpistole. Dabei stellte sie einen neuen Pfalzrekord auf.

Mannschaftspokale erhielten die 1. Damenmannschaft der Handballer des TSV – sie schaffte den Aufstieg in die 3. Bundesliga. „Der Erfolg zum Aufstieg in die 3. Bundesliga ist der harten Arbeit, dem Engagement und dem Ehrgeiz und Siegerwillen der gesamten Mannschaft geschuldet“, so Lind. Bei den Fußballern erreichte die 1. Mannschaft des VfR den Aufstieg in die Verbandsliga Südwest – und die Mannschaft Herren 30 des Tennisvereins den Aufstieg in die Verbandsliga Rheinland-Pfalz. Weitere Pokale erhielten die Leichtathleten, Bogenschützen und die Läufer. Des weiteren wurden 14 Sportehrenplaketten überreicht.

Schülerehrungen

Monika Schmerbeck ehrte sechs Schüler – namentlich Ruben Baral, Greta Fischer, Veronika Rhein, Vera Peters, Maximilian Schreiber und Charlotte Vollmer aus Kandel -, die mit einem Stipendium der Todt’schen Stiftung ausgezeichnet wurden: „Sie alle haben durch ihre besonderen Leistungen die Voraussetzungen für diese Auszeichnung erfüllt.“

 Neues Pfarrer-Ehepaar

Anschließend stellte sich Pfarrer Dr. Arne Dembek vor, der seit November zusammen mit seiner Frau, Pfarrerin Mirjam Dembek, der protestantischen Kirchengemeinde vorsteht: „2014 hatten wir ein bewegtes Jahr mit drei großen ‚P‘: Plätze, Pfarrer, Presbyterium.“ Er trug zusammen mit Pastoralreferent Thomas Jäger ein Gebet vor.

Nach dem offiziellen Teil wurde noch lange weiter zusammen gefeiert. (sek)

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