Freitag 14.November 2025

Mit Sprung über Leitplanke knapp einer tödlichen Katastrophe entgangen: Schwerer Unfall bei Bellheim

17. Oktober 2025 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional, Regional

Quelle: Fabian Geier/EinsatzReport24

Bellheim. Am Abend des 16. Oktober kommt es beinahe zu einer tödlichen Katastrophe – ein schwerer Unfall hätte drei Menschen das Leben kosten können. Nur durch die außergewöhnlich schnelle Reaktion eines Bergungsmitarbeiters können sie gerettet werden.

Was war passiert? Am Donnerstagabend gegen 19:30 Uhr ereignete sich auf der Bundesstraße 9 zwischen den Anschlussstellen Bellheim Süd und Bellheim Nord in Fahrtrichtung Ludwigshafen ein schwerer Verkehrsunfall mit einem LKW. Der LKW-Fahrer wurde verletzt, drei weitere überlebten das Geschehen wie durch ein Wunder nahezu unverletzt.

Bergungseinsatz auf dem Seitenstreifen

Der Fahrer eines Abschleppdienstes war gerade mit der Bergung eines Pannenfahrzeugs auf dem Seitenstreifen beschäftigt. Auch ein Fahrzeug eines Ersthelfers war dort abgestellt. Alle Fahrzeuge waren ordnungsgemäß mit Pylonen und Blitzleuchten abgesichert.

Während der laufenden Bergung näherte sich eine nagelneue Zugmaschine auf Überführungsfahrt. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge fuhr der LKW-Fahrer möglicherweise durch Unachtsamkeit oder Ablenkung zu weit nach rechts und geriet auf den Seitenstreifen. Dort krachte der Lastwagen in das Pannenfahrzeug.

Heldentat in letzter Sekunde

In diesem Moment reagierte der Fahrer des Abschleppwagens geistesgegenwärtig: Er sah den ankommenden Lastwagen, packte die beiden Passanten und sprang mit ihnen über die Leitplanke die Böschung hinunter.

Nur eine Sekunde später geschah das Unglück: Die Zugmaschine schleuderte über das Plateau des Abschleppwagens, riss dessen Fahrerhaus vollständig ab, flog etwa 50 Meter durch die Luft und kam schließlich quer zur Fahrbahn auf der Seite zum Liegen.

Großaufgebot an Rettungskräften

Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei war binnen kurzer Zeit am Unfallort. Die Feuerwehr musste den LKW-Fahrer aus seinem zerstörten Fahrzeug befreien. Dabei wurde unter anderem die Windschutzscheibe aufgesägt. Der Fahrer kam mit Verletzungen in ein Krankenhaus.

„Es grenzt an ein Wunder, dass die drei Personen den Unfall unverletzt überlebt haben“, erklärte Alexander Stefan von der Firma Auto Böhler, die für die Bergung verantwortlich war. „Wären sie nicht über die Böschung gesprungen, möchte man sich nicht ausmalen, wie das Ganze geendet hätte.“

Warnung vor unterschätzter Gefahr

Alexander Stefan betont zudem, wie gefährlich Bergungseinsätze im fließenden Verkehr sind: „Man muss immer ein Auge auf den Verkehr haben. Und jeder, der mit einer Panne auf der Autobahn liegenbleibt, sollte sein Fahrzeug sofort verlassen und sich in Sicherheit bringen. Sitzt man bei einem solchen Aufprall noch im Auto, kann das tödlich enden.“

Stundenlange Sperrung der B9

Die Bergung des verunglückten LKW gestaltete sich äußerst aufwendig. Mit einem Kran und Seilwinden wurde das Fahrzeug in stundenlanger Arbeit wieder aufgerichtet. Die Fahrbahn in Richtung Ludwigshafen blieb bis tief in die Nacht hinein voll gesperrt. Die Polizei hat die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang aufgenommen. (fg/red) 

 

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