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Metallbau Schary Hinterweidenthal feiert 50-jähriges und Goldenen Meisterbrief

18. November 2023 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz, Wirtschaft in der Region

Manfred Schary an der Schmiedeesse.
Foto: Fam. Schary

Hinterweidenthal (Südwestpfalz). Seit 1973 ist in Hinterweidenthal (Verbandsgemeinde Hauenstein) die Firma Metallbau Schary ansässig. Dementsprechend wird dieses Jahr das 50-jährige Jubiläum begangen. Zudem bekam Seniorchef Jürgen Schary den Goldenen Meisterbrief verliehen.

Jürgen Schary (geb. 1938) wurde 1958 zusammen mit zwei Kameraden zu Blitzschutzarbeiten im damals dort entstehenden Treibstoff-Tanklager nach Hinterweidenthal verlegt. Erlernt hat er den Schlosserberuf in Hildesheim (Niedersachsen). Seine Mutter und ihre vier Kinder waren kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges (1945) aus Zibelle im schlesischen Teil der Oberlausitz vertrieben worden. Der kleine Ort liegt heute in Polen, nahe der Grenze zu Deutschland und heißt jetzt Niwica. Sein Vater blieb im Osten vermisst.

„Hinterweidenthal wurde nun durch das Kennenlernen meiner späteren Frau Hildegard zum festen Wohnsitz“, erzählt der Sensorchef weiter. Nachdem er 15 Jahre auf Montage gearbeitet hatte, erwarb er 1973 die Meisterqualifikation und gründete im selben Jahr die Schlosserei „unter schwierigen Bedingungen“.

Erst nach An- und Umbauten sowie Neubau der Werkstatt und Schmiede, habe er eröffnen können. „Alles musste neu angeschafft werden, Maschinen, Werkzeug sowie Material und es war eine Hochzinsphase.“ Sechs Lehrlinge habe er ausgebildet, erzählt der Seniorchef, darunter ab 1981 seinen Sohn Manfred.

„Ja, im Lauf der Jahre ist vieles aufwendiger und komplizierter geworden“, bestätigen Jürgen und Manfred Schary auf Nachfrage. „Bei öffentlichen Aufträgen beispielsweise hat sich ein Hefter mit 20 Seiten gefüllt, heute ist es ein praller Leitzordner“.

Der Betrieb habe mehr und mehr die fachlich herausfordernden Aufgaben gesucht und gefunden. Dazu seien Zusatzqualifikationen erworben worden und das Einzugsgebiet habe sich ausgeweitet. Die vielen von Manfred Schary aufgezählten „interessante Objekte“ finden sich in unmittelbarer, näherer sowie weiter Entfernung, beispielsweise im Nachbarkreis Südliche Weinstraße die Turmbekrönung der Kirche St. Martin in Bad Bergzabern, in der die 1987 heiliggesprochene Edith Stein 1922 getauft wurde.

Manfred Schary, mittlerweile ebenfalls Meister geworden, übernahm 1991. Die Ausrichtung auf das Besondere sei beibehalten und ausgeweitet worden. Dementsprechend habe er sich zusätzliche Qualifikationen und Zertifizierungen erworben, darunter im Denkmalschutz und in der Schweißtechnik. „Das waren Voraussetzungen um bestimmte Aufträge annehmen zu können. Der Meisterbrief reicht in manchen Fällen nicht.“

Zu den Besonderheit des Betriebes gehören seit rund 15 Jahren Kurse im Messerschmieden, war zusätzlich zu erfahren. Vom Rohmaterial bis zum nach ihren Vorstellungen gestalteten Endprodukt in Damaszenerstahl fertigen die jeweils drei bis vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung von Manfred Schary Schneidewerkzeuge. Der Kurs dauert zwei Tage. Der letzte fand kürzlich statt, die Interessenten kamen aus Merzalben (Südwestpfalz) sowie Berlin. (Werner G. Stähle)

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