Freitag, 19. April 2024

Merz fordert mehr Verständnis für ostdeutsche Bundesländer

23. Juni 2019 | Kategorie: Politik

Friedrich Merz
Foto: red

Berlin – Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat mehr Verständnis des Westens für die besonderen Befindlichkeiten im Osten gefordert. „Es herrscht dort zumindest das Gefühl, dass die Stimme des Ostens im Rest der Republik nicht genügend gehört wird, und vielleicht sprechen wir in der Tat nicht genug miteinander“, sagte Merz der „Bild am Sonntag“.

Als Beispiel für die Notwendigkeit eines besseren Zuhörens im Westen nannte Merz die Debatte um den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der ein Ende der Sanktionen gegen Russland gefordert hatte. Obwohl er explizit anderer Meinung sei, betonte Merz: „Wie über Michael Kretschmer hergefallen wurde, das war nicht in Ordnung. In Ostdeutschland haben viele Unternehmen große Sorgen um ihre Arbeitsplätze, weil sie unter den Folgen der Russland-Sanktionen deutlich mehr leiden als westdeutsche Firmen.

Wenn wir das nicht mehr verstehen, sondern nur draufhauen, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn sich die Menschen abwenden.“ Merz verteidigte ausdrücklich auch das Treffen von Kretschmer mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin: „Dass er die Gelegenheit genutzt hat, mit Putin zu sprechen, kann man nicht kritisieren. Das sollte jeder tun, der dazu die Möglichkeit hat.“

Europa könne die Sanktionen nicht aufheben, solange der Konflikt in der Ostukraine weiter schwele, so Merz. Aber jeder Gesprächskontakt müsse genutzt werden, um Möglichkeiten auszuloten, aus diesem Konflikt auch wieder herauszukommen. Merz: „Ohne dauerhaft gute Beziehungen zu Russland wird es keine dauerhaft stabilen Verhältnisse in Europa geben. Und zugleich darf der Westen, das gilt für Europa und noch mehr für die USA, Russland nicht in die Arme von China treiben.“ (dts Nachrichtenagentur) 

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Ein Kommentar auf "Merz fordert mehr Verständnis für ostdeutsche Bundesländer"

  1. Familienvater sagt:

    Also lieber Herr Merz, Sie sind ja wirklich ein Schnellmerker.
    Weil der CDU/CSU im Osten (nicht nur dort) die Felle (Wähler) wegschwimmen, wollen Sie die Wähler mit alten Versprechungen vor den Landtagswahlen noch einmal über die Ursache AM täuschen.
    Die Menschen im Osten haben ein feines Gespür für Parolen, die die Freiheit einschränken und eine Gedankenpolizei (wie in der DDR)…einführen wollen.
    Wie ja Tauber, Seehofer, Laschert + andere CDU/CSU-Obertanen offen schwadronieren.
    Wenn sich die CDU/CSU nicht schnellstens aus der linken ….verabschiedet und zu den bürgerlichen Grundwerten zurückkehrt, ist der Untergang der Partei sicher.