Freitag, 26. April 2024

Leserbrief zu Demonstrationen in Kandel: „Vermisse klare Aktion der demokratischen Parteien“

19. Februar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim

Foto: red

Wir müssen den öffentlichen Raum gegen die Besetzung durch Rechtsextreme verteidigen.

„Als Demokraten dürfen wir nicht tatenlos zusehen, wenn Rechtsextreme durch unsere Städte marschieren. Wir haben die Pflicht, unser Recht auf Demonstrationsfreiheit in Anspruch zu nehmen, denn wir dürfen nicht schweigend und widerspruchslos den Neonazis den öffentlichen Raum überlassen.

Unsere Straßen und Plätze sollen keine Zonen des Gebrülls, des Hasses und der Gewalt sein, sondern demokratische Räume der Vielfalt und der Friedfertigkeit. Dafür einzutreten, verpflichtet der politische Anstand.

Nicht erst seit der Aufdeckung der Mordtaten der sogenannten Zwickauer Terrorzelle ist klar, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus nicht allein Sache der staatlichen Institutionen sein darf (vor allem dann nicht, wenn sie so eklatant versagen wie im Falle des NSU). Sondern er muss Aufgabe aller Demokraten, der Zivilgesellschaft insgesamt sein!“

In diesem Sinne, das Zitat stammt von Wolfgang Thierse (Link entfernt, er verweist auf auf einen Beitrag der Bundeszentrale für politische Bildung, Anm.d.Red.), vermisse ich in Kandel eine klare Aktion der demokratischen Parteien zusammen mit der Bürgerschaft, besonders vor dem Hintergrund, dass erneut Versammlungen durch Rechtsextreme wie Torsten Frank und Christina Baum angemeldet wurden.

Es muss der Bevölkerung klar sein, wes Geistes Kind diese Veranstalter sind: selbst der AfD waren die Äußerungen von Torsten Frank zu extrem, weshalb gegen ihn ein Parteiausschlussverfahren läuft. (Torsten Frank ist für „gesunden Rassismus“ (Link entfernt, er verweist auf auf gleichnamigen Beitrag der Rhein-Zeitung, Anm.d.Red.)

Es hat ganz sicher auch einen Grund, warum sogar Herr Junge seinen AfD-Parteimitstreitern in Rheinlandpfalz sowie den örtlichen AfD-Vertretern von einer Teilnahme an diesen Demonstrationen abgeraten hat…

Wer hier „mitläuft“, läuft mit Rassisten der übelsten Sorte seit 1920 mit!

Mit freundlichen Grüßen,

xx

Anmerkung der Redaktion:  Zum Schutz seiner Familie hat der Verfasser darum gebeten, seinen Namen nicht zu veröffentlichen. 

Name und Anschrift sind verifiziert und der Redaktion bekannt. Es handelt sich um einen Kandeler Bürger. 

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18 Kommentare auf "Leserbrief zu Demonstrationen in Kandel: „Vermisse klare Aktion der demokratischen Parteien“"

  1. Jochen Behr sagt:

    Meiner Beobachtung nach, gab es einen nicht unerheblichen Anteil unter den Demo-Teilnehmern die mir nicht sympathisch waren und die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die gleichen politischen Motive hatten als ich. Auch die Organisatoren und deren politischen Ansichten teile ich nur in wenigen Punkten. Gewalt und Gebrüll ging aber von dieser Demo keine aus.

    — Ich bin für eine legale Migration, aber gegen eine illegale Migration nach Deutschland.–
    Diese Meinung wird aber von den „Gegendemonstranten“ H. Schweitzer SPD und H. Dr. Braun Grüne, beides MDL, deren einzige Argumente Trillerpfeifen waren, als nicht legitim verunglimpft.

    Glaubwürdig ist der Leserbriefschreiber nur, wenn man sich von dieser Form der Gegendemo auch distanziert. Es gibt nicht nur die Wahrheit der Linken.

  2. Tatsachen sagt:

    der Verfasser beantwortet es quasi selbst .. auch er möchte hier seinen Namen nicht sehen
    da er berechtigterweise Übergriffe auf sich und seine Familie befürchtet

    jeder Teilnehmer wird von den Rechten gefilmt und anschließend wird versucht, die Personen zu identifizieren und öffentlich zu machen

    den dann einsetzenden Shitstorm wünscht man niemandem

    • Philipp sagt:

      Hass, Gewalt, Hetze, Heuchelei, Krawall, Zerstörung, Menschenfeindlichkeit, Bedrohung und Diffamierung lassen sich heute mit ganz wenigen Begriffen ausdrücken:
      „Antifa“, „Antirassisten“, „Autonome“.
      Jeder einzelne dieser Begriffe weckt inzwischen bei der Mehrheit der Bundesbürger die oben genannten Assoziationen.
      Die Begriffe „Fremdenfeind“, „Nazi“ und entsprechende Schlüsselworte sind ebenso Begriffe, die inzwischen der Mehrheit der Bevölkerung signalisieren: hier kommt ein total verbohrter Antidemokrat und glühender Kämpfer gegen die Grundrechte – oder aber ein hoffnungslos gutgläubiger Mensch, der nicht mitbekommen hat, wie die bösen Geister aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder mit staatlicher Unterstützung ihr Unwesen treiben.

      • Tobi sagt:

        Ja, genau wie in den 30er Jahren wird alles was bedroht und verleumdet was sich ausserhalb des rechtsnationalen Gedanken befindet.

  3. R.F. sagt:

    Danke für diese klare Stellungnahme. Die Frage ist, wie eine Aktion der demokratischen Parteien und der Bürgerschaft aussehen könnte.
    Wenn man mal davon ausgeht, dass bei den „Trauermärschen“ Menschen mitgelaufen sind, die sich tatsächlich Sorgen um unsere Gesellschaft machen, wäre es dann nicht gut, einen runden Tisch zu installieren mit dem Ziel, dass alle ihre Bedenken und Sorgen artikulieren können und dass man gemeinsam überlegt, wie man die Probleme gemeinsam lösen könnte?

  4. Demokrat sagt:

    Wer ist die Bürgerschaft die zusammen mit den demokratischen Parteien eine klare Aktion starten soll?
    Was für eine Aktion schwebt Ihnen vor?

  5. André Braselmann sagt:

    Sehr gut geschrieben Herr X, bedanke mich für diese Worte, respekt!

  6. Johannes Zwerrfel sagt:

    Mahatma Gandhi:

    „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“
    ————————————————————-

    Liebe Grüße von der basisdemokratischen AfD, die heute auch wegen der Überheblichkeit der selbsternannten Demokraten die ZWEITSTÄRKSTE PARTEI Deutschlands wurde.

    • Aufgewachte sagt:

      Zwerrfel, ich liebe Ihre treffenden Kommentare, offenbaren sie doch einen Menschen mit Hirn und Herz.

    • Tobi sagt:

      Basisdemokratisch aber nur solange die Basis spurt, andernfalls werden unliebsame Kreisverbände auch mal aufgelöst.

  7. Aufgewachte sagt:

    Ich bin dafür, dass sich die Demokraten in der Bevölkerung und in der AfD zusammentun, um gegen den ausufernden und von einigen Parteien geförderten gewaltsamen Linksterrorismus zu wehren. In Deutschland existiert eine gewaltige Schieflage zugunsten der linken gewaltbereiten Szene, die auch noch von etlichen Vertretern bei SPD, Linken und Grünen finanziell gefördert wird. Menschen, die sich zu Recht gegen die Einwanderung von Kriminellen wehren, werden diffamiert und verunglimpft. Die heutigen „Nazis“ sind die “ Rot-Grün-Bunten“ Demokratiefeinde und Klientelpolitiker von Mördern und Vergewaltigern. Da sollte der Verfassungsschutz mal genauer hinschauen.

    • Tobi sagt:

      Die meisten politisch motivierten Straftaten verübten im vergangenen Jahr (2016) Neonazis und andere Rechte. Die Gewalt von Linksextremisten ist um mehr als 24 Prozent zurückgegangen.

      aber was jucken dich Fakten, die eigene (nachgeplapperte) Wahrheit ist halt viel richtiger.

      Die meisten politisch motivierten Straftaten verübten im vergangenen Jahr (2016) Neonazis und andere Rechte. Die Polizei zählte 23.555 Delikte (2015: 22 960), darunter 1698 Gewalttaten (2015: 1485). Ein Mensch starb, 1283 erlitten Verletzungen.
      Bei den links motivierten Gewaltdelikten gab es einen beachtlichen Rückgang. 1702 Delikte bedeuten ein Minus von 24,2 Prozent (2015: 2246).

      Aus dem Tagesspiegel

      • Winston Smith sagt:

        Zitat: Die meisten politisch motivierten Straftaten …

        Recherchieren Sie doch bitte mal die Zählweise. Nein, Sie müssen sich anschließend für Ihre Zahlen nicht entschuldigen, tauchen Sie einfach ab.

  8. Kurfürstlich Kurpfälzische Antifa sagt:

    Die permanente Unterstellung, AntifaschistInnen seien Linksextreme, mag von Rechts Außen gesehen sogar stimmen.
    Allerdings darf man nicht vergessen, dass es eben nicht die demokratischen Parteien waren, die sich gegen die Instrumentalisierung des Mordes an Mia auf die Straße stellten und zu Demonstrationen gegen Faschisten aufrufen. Ea waren nicht die demokratischen Parteien, die den Organisatoren des „Trauermarsches“ und der Demo am 28.01. den Deckmantel der Bürgerlichkeit entrissen.

    Es waren AntifaschistInnen, die die Verbindungen dieser Veranstaltungen in das gesamte rechtsextreme Milieu nachwiesen und offenbarten. Sich jetzt hinzustellen und den AntifaschistInnen Linksextremismus vorzuwerfen, ist Strategie der Rechten, um die Bürgerlichen vom Protest fernzuhalten.

  9. Felix sagt:

    Die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus findet aus gutem Grund ab dem Kindergarten bis zum Abitur, weiter in Gewerkschaften, dem Kodex von Unternehmen, Sportvereinen usw. statt. Ausländerfeindlichkeit muss überall entgegen getreten werden!
    Leider wird aktuell (primär durch die Politik) jede Meinung als „rechts“ abgestempelt, die die real zunehmenden Probleme anspricht. Jeder möge sich selbst die PKS 2016, S. 75 ansehen. Kandel ist nur ein kleiner Teil dessen. Es gibt inzwischen zehntausende Opfer jährlich. Und das werden nicht motivierte Studenten und Arbeitnehmer aus Brasilien, Kamerun oder China gewesen sein. Hier geht es nicht um „Rasse“ sondern um unsere Werte: Toleranz, Gleichberechtigung, Aufklärung, Achtung.. Die müssen wir gemeinsam verteidigen – gegen jeden!