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Landshuter Landrat macht Drohung wahr: „Schicke der Kanzlerin Flüchtlinge nach Berlin“

14. Januar 2016 | Kategorie: Nachrichten
Foto: red

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Berlin – Der Landshuter Landrat Peter Dreier (Freie Wähler) hatte in einem Telefonat mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im November angekündigt, im Falle einer weiteren Zunahme der Flüchtlingszahlen in seinem Landkreis Busse nach Berlin zu schicken.

„Wenn Deutschland eine Million Flüchtlinge aufnimmt, entfallen rechnerisch auf meinen Landkreis 1.800. Die nehme ich auf, alle weiteren schicke ich per Bus weiter nach Berlin zum Kanzleramt“, hatte er der Kanzlerin in dem halbstündigen Telefonat gesagt.

Er hatte sie gewarnt: „Der innere Friede ist bei uns in Gefahr!“ Die Kanzlerin habe gesagt, dies sehe sie auch so, schilderte Dreier. Deshalb arbeite sie Tag und Nacht an Lösungen und setze dabei vor allem auf die Türkei und europäische Partner.

„Wir schaffen das!“, reiche als Parole nicht mehr aus, so der Landrat. Ja, habe Merkel zugegeben.
Sie sagte Dreier zufolge: „Wenn Sie Busse zu mir schicken, müsste ich die eigentlich nach Griechenland zurückschicken. Aber von dort laufen die Flüchtlinge dann wieder zu Ihnen.“

Nun waren die Belastungsgrenzen für Dreier offensichtlich erreicht und er machte mit seiner Drohung ernst.

Heute morgen fuhr ein Bus mit 31 Flüchtlingen von Landshut nach Berlin in Richtung Kanzleramt los. Eigentlich sollte der Bus gegen Abend eintreffen. Wie die Landshuter Zeitung meldete, fehlte ein Mitfahrer, der sich entweder abgesetzt hatte oder einfach nur den Bus verpasst hatte. Deshalb habe man noch einmal umdrehen müssen.

Der bayerische Rundfunk berichtet, der Bus sei inzwischen angekommen.
Die Männer könnten zunächst in Berlin bleiben- der Senat wolle sich um eine Unterbringung bemühen.

Wie Merkel reagierte ist (noch) nicht bekannt. (dts/desa)

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