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Landrätin Riedmaier ist Ökologia-Botschafterin 2014: Frau mit Ausstrahlung und ökologischer Kompetenz

8. Januar 2014 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Landrätin Theresia Riedmaier ist neue Ökologia 2014. Hans-Joachim Ritter bedankte sich bei Schwester Philippa Rath für deren Einsatz im Jahr 2013.
Foto: Ahme

Landau. Theresia Riedmaier, Landrätin des Kreises Südliche Weinstraße, wurde für das Jahr 2014 zur  „Ökologia“ – Botschafterin der Ökologie 2014 – der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Bonn, berufen.

Sie übernahm gestern offiziell das Amt von der Benediktinerin Schwester Philippa Rath OSB von der Abtei St. Hildegard Rüdesheim-Eibingen. Die Abtei ist das Nachfolgekloster, das nach den Regeln der  heilig gesprochene Hildegard von Bingen lebt und arbeitet.

Die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., ein gemeinnütziger Träger der ökologischen und politischen Bildung, möchte durch ihre Arbeit einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten und Bürgerbeteiligung im demokratischen  und ökologischen Sinn verwirklichen.

Das Kuratorium der Stiftung umfasst namhafte Persönlichkeiten wie Baron Enoch Freiherr von und zu Guttenberg, Prof. Dr. Hans Christoph Binswanger, St. Gallen (Schweiz), die ehemalige Bundesminister Dr. Norbert Blüm und Dr. Heiner Geißler oder den ehemalige Vizekanzler von Österreich, Dr. Josef Riegler.

„Meist werden umweltbewusste Menschen als Verhinderer dargestellt“, weiß der Vorsitzende der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Hans-Joachim Ritter. „Wir möchten ökologische Aspekte auf sympathische Weise der Bevölkerung näher bringen.“

Deshalb beruft die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. jährlich eine Frau mit Ausstrahlung und  ökologischer Kompetenz als „Ökologia“ -Botschafterin der Ökologie. Seit 2001 wurden 13 Ökologias berufen (siehe Textende). Die Wahl zur Ökologia 2014  fiel auf Theresia  Riedmaier.

Vorgängerin Schwester Philippa, die quasi als Stellvertreterin der Heiligen Hildegard als Ökologia unterwegs war, hat das Amt sehr viel Freude gebracht. „Ich habe bei meiner Arbeit auch Vieles dazu gelernt“. So eröffnete sie die Umweltmesse in Speyer und hält jährlich zwischen 100 und 150 Vorträge über Hildegard von Bingen. Die Benedikterinnen verhalten sich ganz nach dem Grundsatz „Operare jus die“ und sehen sich als Mitarbeiter Gottes.

„Der Mensch hat die Fähigkeit zu handeln, er kann sich nicht entschuldigen“, so Philippa. „Wir wollen die Leute für ein ökologisches Handeln begeistern, sie mitnehmen. Der Mensch muss ehrsam mit den Ressourcen der Welt umgehen, er darf sie nutzen, aber nicht ausbeuten“, sagt Philippa Rath. Klimaschutz und regenerative Energien sind auch für ihr Kloster interessant.

Landrätin Riedmaier sei als Chefin des Landkreises Südliche Weinstraße schon viele Jahre über das Projekt „EnergieAgentur Speyer-Neustadt/Südpfalz“ mit der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. verbunden, erklärt Ritter.

„Mein umweltpolitisches Engagement reicht zurück in meine bayrische Zeit“, erzählt die Landrätin. Und berichtet von diversen Bürgerinitiativen, die sie damals unterstützte. Manchen Erfolg gab es zu verzeichnen, auch manchen Rückschlag. Später, in der Südpfalz politisch tätig, konnte sie erfolgreich als Sprecherin einer Bürgerinitiative die Ansiedlung einer Batteriefabrik in Mörlheim verhindern. „Die sind dann nach Weiden gezogen“.

Als Landrätin im Landkreis Südliche Weinstraße waren umweltpolitisch und im Sinne des Naturschutzes ihre besonderen Anliegen:

Ausschöpfung aller bau- und planungsrechtlichen Möglichkeiten, um Zersiedelung der Landschaft zu verhindern oder soweit wie möglich (Privilegierung landwirtschaftlicher Betriebe) zu vermeiden, Beiträge zur Offenhaltung der Landschaft, insbesondere der Täler im Pfälzer Wald, zu leisten sowie Maßnahmen für die Durchgängigkeit (Fischaufstieg) der Queich umzusetzen.
Landesweit beispielhaft gilt auch das Projekt der Ansiedlung der Heckrinder in St. Martin, welches eine Fortsetzung in Gräfenhausen findet.

Von besonderer Bedeutung ist sicherlich auch die Realisierung des Naturschutzgroßprojekts „Bienwald“ gemeinsam mit dem Landkreis  Germersheim.

„Schließlich befürwortet Landrätin Riedmaier auch in der südpfälzischen Region, so viel wie möglich erneuerbare Energien zu erzeugen, die die Energiewende politisch und tatsächlich absichern,“  betont  Ritter.

„Wir treiben den Ausbau der Photovoltaik auf kreiseigenen Gebäuden weiter. Außerdem steht ein Ausbau der Windenergieprojekte Offenbach-Herxheim an und wir werden nächste Woche eine Besprechung  mit Bürgermeistern zur Windkraft im Pfälzer Wald haben“, so die neue Ökologia.

Ökologias seit 2001:
2001: Klaudia Martini, Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz

2002: Ilka Wedekind, Abteilungsleiterin im Landesamt für Umwelt-und Naturschutz und
Geologie des Landes Mecklenburg-Vorpommern, zuständig für alle
Großschutzgebiete (verstorben am 30.12.2009)

2003: Beate Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, Mitglied des
Kuratoriums der Stiftung für Ökologie u. Demokratie e.V.

2004: Margit Conrad, Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz

2005: Dr. Eva Lohse, Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen am Rhein

2006: Dr. Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende

2007: Tanja Gönner, Umweltministerin des Landes Baden-Württemberg

2008: Gräfin Bettina Bernadotte, Geschäftsführerin der Mainau GmbH

2009: Bärbel Dieckmann, Oberbürgermeisterin a.D. der Bundesstadt Bonn,
Präsidentin der Welthungerhilfe

2010: Jacqueline Kraege, Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt, Forsten
und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz

2011: Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung „Energie, Verkehr, Umwelt“ am
Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Professorin für
Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der privaten Universität, der Hertie
School of Governance, Berlin, Mitglied des Club of Rome

2012 Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und
Landesplanung Rheinland-Pfalz und stellvertr. Ministerpräsidentin

2013 Philippa Rath, Benediktinerin, St. Hildegard-Abtei Rüdesheim-Eibingen (desa/red)

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