Donnerstag, 25. April 2024

„Konnten nicht im Schongang starten“: 100 Tage im Amt für Landauer OB und Bürgermeister

15. April 2016 | Kategorie: Landau
Das Duo Hirsch und Ingenthron hat sich in den ersten 100 Tagen schon mal warm gelaufen. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das Duo Hirsch (l.)  und Ingenthron hat sich in den ersten 100 Tagen schon mal warm gelaufen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. 100 Tage im Amt: Dies nahmen der neue OB Thomas Hirsch und Bürgermeister Dr. Ingenthron zum Anlass ein Resumee der „spannenden und bewegten Tage“ zu ziehen und einen Ausblick auf anstehende Themen zu geben.

Man wolle auf jeden Fall noch mehr dezernatsübergreifend arbeiten, machen Hirsch und Ingenthron deutlich und dazu auch einen Jour-fix mit übergreifender Thematik einführen.

Hirsch und Ingenthron schilderten zunächst ihren prall gefüllten Terminkalender beginnend mit dem Neujahrsempfang.

Weitere wichtige Termine waren: Emmerich Smola-Musikpreis, Eintrag der Bundeskanzlerin ins Goldene Buch der Stadt, Hans Rosenthal-Gala mit der Lebensgefährtin des Bundespräsidenten, weitere Bombenfunde, Freigabe des Sport-& Freizeit-Campus auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände, Organisation der Landtagswahl und Ortsvorsteher-Wahl im Stadtteil Mörzheim.

Gesprochen wurde über wichtige Personal-Entscheidungen in der Verwaltung, über organisatorische Maßnahmen zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen, über die Entgegennahme der Auszeichnung „Aufsteiger des Jahres“ beim neuen „Die Besten der Pfalz“-Award und über die Aktion „Stadt als Marke- Onlinebefragung“.

Hirsch und Ingenthron hoben außerdem Imwobau, Baufelder im Wohnpark Am Ebenberg, den Spatenstich für die Erweiterung der Park & Ride- Anlage am Bahnhof, die Telekom-Zusage zum beschleunigten Breitbandausbau in weiten Teilen der Stadt, die Vertragsunterzeichnung mit Inexio für den Breitbandausbau in Mörzheim, die Verlegung weiterer Stolpersteine, Besuche in Landauer Schulen und Unternehmen sowie zahlreiche Bürgergespräche hervor.

Inhaltlich prägend war für die neue Stadtspitze vor allem die Verabschiedung des Haushalts 2016 samt dem von der Aufsichtsbehörde geforderten Konsolidierungskonzept. Damit einhergehend war auch ein 12 Punkte-Programm für die zukünftige Stadtentwicklung vorgestellt worden. Bereits im März hatte der Stadtvorstand dann die „Initiative Landau baut Zukunft“ auf den Weg gebracht, an der man auch weiter festhalten wolle.

Neben der Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft und einer Baulandentwicklungsgesellschaft, der Schaffung von Baurecht für 500 Wohnungen in den Stadtteilen und der raschen Bebauung geeigneter Flächen in der Kernstadt sieht dieser Maßnahmenkatalog die Prüfung weiterer Siedlungsflächen im Südwesten der Stadt vor. „Der Druck auf den Wohnungsmarkt ist hoch- wir müssen in die Fläche gehen“, so Ingenthron. Dass man nicht überall auf Gegenliebe stoßen werde, sei verständlich, so Hirsch. Auf jeden Fall werde es enge Gespräche mit den betroffenen Winzern geben, versichert er.

Anregungen will sich der OB bei einer Stippvisite in München holen. Dort gehe es ebenfalls um Siedlungsflächen und zwar um cirka 100 Hektar. Dazu werden 600 Hektar auf Eignung als Bauland untersucht.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist auch das Modellprojekt „Kommune der Zukunft“, das sich an die Stadtteile richtet. Es eröffne die Chance, die vielfältigen Potenziale in acht Orten noch besser zu nutzen und Perspektiven für eine noch bessere Entwicklung zu erarbeiten.

„Wir knüpfen damit an die Kontinuität der bisherigen Stadtentwicklung an und setzen mit Blick auf die sich Landau stellenden Herausforderungen weitere Akzente.

Dabei habe der Grundsatz „Innen vor Außen“ bei der Siedlungsentwicklung weiterhin Bestand, zugleich seien neue Perspektiven notwendig, wenn die Stadt organisch und sozial ausgewogen wachsen wolle, wie der Oberbürgermeister und der Baudezernent gemeinsam unterstreichen. Eine der zentralen Aufgaben sei die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.

Ein Abschotten der Stadt würde die Boden- und die Immobilienpreise weiter in die Höhe treiben. „Verantwortungsvolle Stadtpolitik heißt für uns, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, die Aufgaben anzugehen, Lösungswege aufzuzeigen und die Weichen zum richtigen Zeitpunkt zu stellen“, erläutern Hirsch und Ingenthron ihr Vorgehen.

„Wir sind dabei dankbar für die Unterstützung in Rat und Verwaltung, die wir in den ersten 100 Tagen erfahren haben. Für die gute Zusammenarbeit mit Rudi Klemm als Beigeordnetem und mit vielen engagierten Bürgern, die in Vereinen, Verbänden, Institutionen auf haupt- und vor allem auf ehrenamtlicher Basis, unsere Stadt mitgestalten.“ Das seien sehr gute und wohltuende Erfahrungen.

„Wir wissen aber auch, dass wir es in den ersten 100 Tagen nicht allen in der Stadt recht machen konnten“, so Hirsch und Dr. Ingenthron.

„Angesichts drängender Probleme und Herausforderungen konnten wir nicht im Schongang starten, aber wir hatten das Glück, dass wir bereits im vergangenen Jahr erste Lösungsansätze in der Verwaltung diskutieren konnten.

Nach der Präsentation unserer Vorschläge zur Stadtentwicklung stellen wir uns nun in der öffentlichen Diskussion – um deutlich zu machen, welche immensen Chancen sich damit für Landau und die hier lebenden Menschen verbinden“, machen die beiden neuen Verantwortlichen an der Stadtspitze deutlich. Ihnen sei aber auch bewusst, dass sich zu den Vorschlägen noch viele Fragen auftun und auch Unsicherheit verbinden. „Diese Punkte gehen wir jetzt weiter an“, machen der OB und der Bürgermeister deutlich.

Die Beteiligung der Bürgerschaft bei verschiedenen Vorhaben wird den Stadtvorstand in den nächsten Monaten beschäftigen: So steht neben regelmäßigen Bürgerinformationen zum Vorgehen bei der „Initiative Landau baut Zukunft“ auch die Einrichtung eines integrierten Mobilitätskonzepts für die Stadt bevor. Dabei sind verschiedene Bürgerbeteiligungsverfahren vorgesehen.

„Wir werden die verschiedenen Fragen der Verkehrssteuerung und Mobilitätsentwicklung in Landau aus der Sicht der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer beleuchten, um die Grundlage für zukünftige Verkehrsplanungen und -investitionen in der Stadt zu haben. Dabei sollen Fachleute, städtische Gremien und Bürger sich einbringen“, so Hirsch und Ingenthron.

Auch die Weiterentwicklung als „Familiengerechte Kommune“ ist der neuen Stadtspitze ein zentrales Anliegen. Neben dem weiteren Ausbau der Kita- und Hortversorgung sowie der Schulentwicklungsplanung, steht der Ausbau von Angeboten für Familien und Senioren auf der Agenda.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt hat für den OB und den gesamten Stadtvorstand weiterhin einen herausragenden Stellenwert – gerade beginnt die Vermarktung des neuen Gewerbegebietes D10 an der Autobahn – „mit großer Resonanz“, wie Oberbürgermeister Hirsch und Bürgermeister Dr. Ingenthron hervorheben.

Und schließlich sei auch die Universität als Zukunftsfaktor für die Stadt als Motor der Stadtentwicklung ein „Glücksfall für Landau“, ist man sich in der Stadtspitze einig und steht in engem Kontakt zur Unileitung, so mit Blick auf das Vorhaben ein Innovationszentrum in Landau zu gründen.

Nach 100 Tagen sehen Hirsch und Ingenthron einer spannenden Zeit entgegen: „In den vor uns liegenden Jahren wollen und werden wir uns mit Engagement und Kreativität für die Stärkung des Standortes, für eine solidarische Gesellschaft in unserer Stadt einsetzen.“ (desa/stadt-landau)

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Ein Kommentar auf "„Konnten nicht im Schongang starten“: 100 Tage im Amt für Landauer OB und Bürgermeister"

  1. Sarkasmus sagt:

    Ach wie schön, dass auch in Landau CDU und SPD immer so schön einer Meinung sind. Das tut der Demokratie wirklich gut, auch wenn es den Anschein erweckt, daß die „demokratische“ Einheitspartei immer näher rückt…

    Wo ist die Opposition in Landau? Wir brauchen sie dringender denn je!