Kirrweiler . Ein 12-jähriger Schüler hatte heute Morgen (27. März, 7.43 Uhr) beim Überqueren der Hauptstraße vermutlich einen herannahenden Schulbus nicht bemerkt, weil er mit Kopfhörern im Ohr Musik hörte.
Er wurde von dem Bus erfasst und auf den Boden geschleudert. Mit Blessuren am Kopf wurde er in ein Krankenhaus gebracht (keine Lebensgefahr).
Die Polizei appelliert: Wer sich mit Kopfhörern im Straßenverkehr abschottet, bekommt nicht viel mit. Insbesondere in komplexen Verkehrssituationen ist die Aufmerksamkeit essentiell. Zudem schreibt die STVO vor, dass das Gehör im Straßenverkehr nicht durch technische Geräte beeinflusst werden darf.
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§ 23 Sonstige Pflichten von Fahrzeugführenden
(1) Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden.
Dass die Polizei hier leichtfertig ein verletztes zu Fuß gehendes Kind beschuldigt und belehrt und dabei noch die eigene Inkompetenz in der Sache dokumentiert, ist schlicht inakzeptabel.
Von „Freund und Helfer“ für Menschen, deren Leben und Gesundheit im Straßenverkehr geopfert werden, ist nichts zu lesen, aber von „Gute Kumpel zu den Kraftfahrern, die mal wieder andere Menschen verletzt haben und für die ein dummes Kind als Sündenbock her muss“ viel zu viel.
Die PI Edenkoben ist damit mehrfach negativ aufgefallen. Es ist ein strukturelles Problem dort.
Also das ist kompletter Schwachsinn. Das Kind hat die Kopfhörer getragen, nicht der Busfahrer. Und wenn der junge Mann blind und taub auf die Straße latscht und der Fahrzeugführer keine Möglichkeit mehr hat, rechtzeitig zum Stehen zu kommen, dann tuts mir zwar um die Gesundheit des Kindes leid, aber er ist selber schuld. Ihre Vorwürfe gegenüber der Polizei sind hier extrem unangebracht und zeigt nur, wie weit die Respektlosigkeit gegenüber staatlichen Organen in unserer ‚Gesellschaft‘ um sich gegriffen haben.
Und kommen Sie mir nicht mit ‚der hat so langsam zu fahren, dass er jederzeit zum Stehen kommen kann‘, dann kann der Bus im Depot bleiben. Straßenverkehr ist halt mit einem gewissen Risiko für Leib und Leben verbunden, und wer Risiken eingeht, muss auch mit den Konsequenzen leben.